Halbzeit in der Bundesliga Die Bayern trumpfen auf
01.05.2010, 16:22 UhrDer FC Bayern München gibt sich im Titelrennen der Fußball-Bundesliga keine Blöße. Im Spiel gegen den Abstiegskandidaten VfL Bochum führen die Münchner nach der ersten Halbzeit mit 2:0. Und die Schalker? Haben in der Partie gegen den SV Werder Bremen wesentlich mehr Mühe. Die Begegnungen im Überblick:

Das feiern sie, die Bayern: Thomas Müller, ganz links, traf in der ersten Halbzeit ´gegen Bochum gleich zweimal.
(Foto: REUTERS)
Bayern München - VfL Bochum -:- (2:0
Die Bayern machten von Beginn an Druck und ließen den oft überforderten Bochumern kaum Luft zum Atmen. So kam es, wie es kommen musste: In der 18. Minute traf Thomas Müller zum 1:0. Nach Vorarbeit von Mark van Bommel und Philipp Lahm drückte der Nationalspieler den Ball mit der Brust über die Linie. Nur zwei Minuten später erhöhte Müller mit seinem zwölften Saisontor per Kopf nach Hereingabe von Franck Ribery zum 2:0.
Der VfL Bochum, der am Donnerstag Trainer Heiko Herrlich entlassen hatte und interimsweise von Dariusz Wosz gecoacht wird, hatte eine halbe Stunde lang nicht den Hauch einer Chance. Erst als die Bayern einen Gang zurückschalteten, schossen Zlatko Dedic und Milos Maric gefährlich auf das Tor von Jörg Butt. Wosz reagierte zudem in der 27. Minute und brachte Anthar Yahia für den gegen Ribery überforderten Außenverteidiger Matias Concha.
FC Schalke 04 - Werder Bremen -:- (0:0)
Die Gastgeber, die wie die Hanseaten in Bestbesetzung antreten, verbuchten vor 61.673 Zuschauern in der ausverkauften Arena die erste Torchance. Nach einem Freistoß von Lukas Schmitz traf Jefferson Farfan mit einem Kopfball das Außennetz (6.). Werder antwortete prompt. Eine Flanke des Ex-Schalkers Mesut Özil faustete Nationaltorhüter Manuel Neuer direkt vor die Füße von Philipp Bargfrede, der allerdings aus 18 Metern über das Tor schoss (8.). Danach verflachte das Spiel, beide Teams warteten auf Fehler des Gegners.
Für Aufregung sorgte erst wieder Kevin Kuranyi. Der Schalker Torjäger köpfte den Ball nach einer Flanke von Rafinha, die Werder-Keeper Tim Wiese falsch einschätzte, an die Latte (22.). Die Königsblauen erhöhten den Druck, vor allem über Rafinha auf der rechten Seite liefen erfolgversprechende Angriffe, doch der letzte Pass misslang meist.
Bayer Leverkusen - Hertha BSC -:- (0:1)
Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena spielte Hertha keineswegs wie ein Abstiegskandidat. Die Elf von Trainer Friedhelm Funkel war vor allem bei den schnell vorgetragenen Kontern gefährlich. So hätte Theofanis Gekas in der fünften Minute für die Berliner Führung sorgen können, als er den Ball nach Zuspiel von Gojko Kacar an den Innenpfosten setzte. Sieben Minuten später machten es die Berliner besser. Nach Flanke von Gekas beförderte Raffael den Ball aus 15 Metern unhaltbar für Nationaltorhüter Rene Adler in die Maschen.
Deutschlands Nummer eins war nur zwei Wochen nach seinem Rippenbruch wieder anstelle von Fabian Giefer zwischen die Pfosten gerückt und hatte auch in der Folgezeit viel zu tun. So war Adrian Romos in der 20. Minute frei durch, Adler drängte den Angreifer aber geschickt ab, sodass dieser nicht mehr zum Torschuss kam. In der 32. Minute rutschte Cicero nach Zuspiel von Gekas aus kürzester Entfernung am Ball vorbei. Bayer agierte dagegen viel zu umständlich und kam nur selten zu guten Torchancen.
Hamburger SV - 1. FC Nürnberg -:- (3:0)
Die Stimmung in der Arena des HSV war nach dem Halbfinal-Aus in der Europaliga und dem Absturz in der Bundesliga vor dem Spiel zwar getrübt, Feindseligkeiten gegenüber der Mannschaft blieben jedoch aus. "Hoffmann raus!"-Rufe gegen den umstrittenen Klubboss Bernd Hoffmann und eine sehr zurückhaltende Begrüßung waren die auffälligsten Protestkundgebungen der enttäuschten Fans.
Den HSV-Spielern war von Anfang an das Bemühen um Wiedergutmachung für die zuletzt so schwachen Leistungen anzusehen. Im ersten Bundesligaspiel unter Interimstrainer Ricardo Moniz zeigte das Team das Engagement, das zuletzt unter Bruno Labbadia völlig gefehlt hatte. Abstiegskandidat 1. FC Nürnberg wirkte dagegen in dieser für ihn so wichtigen Partie wie gelähmt. Schon in der 5. Minute scheiterte Piotr Trochowski mit einem Fernschuss an Torwart Raphael Schäfer, der drei Minuten später auch gegen den frei vor ihm aufgetauchten Markus Berg glänzend parierte. Bei der HSV-Führung in der zehnten Minute sah der Schlussmann allerdings nicht so gut aus, als der Schuss von Jonathan Pitroipa unter seinem Körper durchrutschte.
Der Club musste nun mehr die Offensive suchen und hatte in der 11. und 13. Minute durch Ilkay Gündogan und Albert Bunjaku auch ganz gute Gelegenheiten, die aber kläglich vergeben wurden. Auf der anderen Seite nutzten die Gastgeber durch die glänzend herausgespielten Tore von Mladen Petric (19., 25.) den Platz im Angriff, den sie in den letzten Wochen gegen defensiver Gegner nie vorfanden.
Hannover 96 - Bor. Mönchengladbach -:- (4:0)
Angetrieben von 49.000 Zuschauern erwischten die Platzherren einen glänzenden Start und legten in der ersten Halbzeit eine wahre Gala-Vorstellung hin. Karim Haggui eröffnete die Torflut der ersten halben Stunde. Nach einer Freistoß-Hereingabe von Arnold Bruggink verwandelte der Tunesier per Kopf (16.).
Sergio Pinto erhöhte mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus gut 30 Metern auf 2:0 (23.), Ya Konan besorgte schließlich den dritten Treffer der Niedersachsen (27.). Mike Hanke traf zum 4:0 (39.). Die im Niemandsland der Tabelle rangierenden Gladbacher wehrten sich zu keinem Zeitpunkt gegen das Angriffs-Festival der akut abstiegsgefährderten Hannoveraner und hätten sogar mit einem noch höheren Rückstand in die Pause gehen können.
VfB Stuttgart - FSV Mainz 05 -:- (0:0)
Schon nach 20 Sekunden brach unter den VfB-Fans stürmischer Jubel los. Stuttgart hatte nicht getroffen, der Klub überraschte seine Anhänger mit der Nachricht, dass Nationalspieler Cacau doch am Neckar bleiben wird. Der Stürmer hat seinen mit dem Ende der Saison auslaufenden Vertrag bis 2013 verlängert.
Bei der ersten Torgelegenheit des Spiels stand dann aber Cacaus Sturmkollege Ciprian Marica im Mittelpunkt: Der Rumäne verstolperte nach Hereingabe von Roberto Hilbert aus fünf Metern. Christian Wetklo, der den kurzfristig ausgefallenen Heinz Müller (Bluterguss im Knie) im Mainzer Tor ersetzte, musste gar nicht erst eingreifen. Bei einem Schuss von Hilbert kurz darauf war er dann zur Stelle. Mainz kam jetzt besser ins Spiel, und so musste auch Jens Lehmann in seinem letzten Heimspiel für den VfB bald eingreifen. Einen schönen Schlenzer von Andre Schürrle wehrte der 40-Jährige mit starker Parade ab. Dann versuchten sich Eugen Polanski und Aristide Bance aus der Distanz, jedoch ebenfalls ohne Erfolg.
1. FC Köln - SC Freiburg -:- (1:1)
Die Freiburger bemühten sich zu Beginn um Spielkontrolle, doch die Gastgeber nutzten ihren ersten brauchbaren Spielzug direkt zur Führung: Nach einem Pass von Maniche umspielte Zoran Tosic im Strafraum zwei Abwehrspieler und ließ Gäste-Keeper Simon Pouplin mit einem Schlenzer ins lange Eck keine Abwehrchance.
Die SC-Profis hatten Mühe, sich von dem Schock zu erholen. Eine Standardsituation brachte den Breisgauern dennoch den Ausgleich: Einen Kopfball von Oliver Barth nach Ecke von Johannes Flum wehrte FC-Torhüter Faryd Mondragon zwar reaktionsschnell ab, jedoch genau vor die Füße von Mohamadou Idrissou, der den Ball aus zwei Metern über die Linie drückte.
Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg -:- (0:0)
Mit der bisher in Heimspielen gewohnten Aggressivität begann Borussia Dortmund und kam schon nach sieben Minuten zur ersten hochkarätigen Chance. Doch Andrea Barzagli bewahrte den VfL Wolfsburg mit seiner Rettungsaktion gegen den einschussbereiten BVB-Torjäger Lucas Barrios vor einem frühen Rückstand. Der deutsche Meister, der die Chance auf die Teilnahme an der Europa League bereits verpasst hat und somit befreit aufspielen konnte, suchte bei seinen sporadischen Angriffen den Erfolg fast ausschließlich über seine beiden Top-Angreifer Edin Dzeko und Grafite.
Der Borussia fehlte es an der Präzision, um sich die sich bietenden Räume optimal zu nutzen. Doch die Mühen schienen belohnt zu werden, als Schiedsrichter Felix Brych (München) nach einem angeblichen Foul von Peter Pekarik in der 35. Minute an Kevin Großkreutz auf den Elfmeterpunkt zeigte. Doch Benaglio parierte den von Nuri Sahin getretenen Strafstoß mit Bravour.
Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim -:- (1:0)
Quelle: ntv.de, sid