Fußball

Sechster Auswärtsstreich in Hannover Dortmund dominiert die Liga

Der BVB grüßt die Bundesliga weiterhin von ganz oben.

Der BVB grüßt die Bundesliga weiterhin von ganz oben.

(Foto: REUTERS)

Die makellose Auswärtsserie von Borussia Dortmund hält auch in Hannover. Immer wieder hebelt der BVB die überforderte 96-Abwehr aus und erteilt den Gastgebern auf eigenem Platz eine Lehrstunde. Mit nun 18 Punkten hat Dortmund allein auswärts zwei Zähler mehr geholt als der FC Bayern insgesamt. Der Vorsprung auf den Zweiten aus Mainz wächst auf vier Punkte.

Shinji Kagawa eröffnete den Torreigen in Hannover.

Shinji Kagawa eröffnete den Torreigen in Hannover.

(Foto: dpa)

Die Tabelle? Die anderen Ergebnisse? Bayern München? "Wir machen unser Ding", sagte Kevin Großkreutz und lächelte ein wenig verlegen. "Wir schauen auf uns, und das macht Spaß." Aber natürlich kennt der 22-jährige Jung-Nationalspieler von Borussia Dortmund die Tabelle der Fußball-Bundesliga auch nach dem glanzvollen 4:0 (1:0)-Sieg in Hannover auswendig: Bereits vier Punkte führt der BVB vor dem Zweiten aus Mainz, gar zwölf Punkte beträgt der Abstand zu Vorjahresmeister Bayern München. Aber Trainer Jürgen Klopp gab natürlich zu Protokoll, dass ihn das nicht interessiere: "Ich habe keine Reserven, um über Konkurrenten nachzudenken."

Auch von der Meisterschaft mag keiner reden. "Mit 28 Punkten ist noch keiner Meister geworden", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und gab den allgemeinen Tenor vor: "Wir tun uns allen einen großen Gefallen, wenn wir an nichts anderes denken als an das HSV-Spiel am Freitag." Manager Michael Zorc wich der Frage nach dem Titel mit einem Scherz aus: "Wenn die Schale nächste Woche vergeben wird, würde ich uns das zutrauen."

Begeisterung in Schwarz-Gelb

Ein Blick auf das Klassement ist dennoch erlaubt. "Zwölf Punkte weg ist besser, als wenn sie einen Punkt hinter uns wären", sagte Nuri Sahin mit Verweis auf den weiter strauchelnden Topfavoriten Bayern München. Der starke Anführer der jungen Borussia schob allerdings pflichtschuldig hinterher: "Wir sind die allerletzten, die abheben."

Kagawas platzierter Schuss ins rechte untere Toreck war für 96-Keeper Florian Fromlowitz unerreichbar.

Kagawas platzierter Schuss ins rechte untere Toreck war für 96-Keeper Florian Fromlowitz unerreichbar.

(Foto: REUTERS)

Die junge Dortmunder Mannschaft begeisterte trotz eines kleinen Hängers auch in Hannover. Der Japaner Shinji Kagawa (11.) mit seinem fünften Saisontor, Lucas Barrios (72.) mit seinem Tor Nummer sechs, Robert Lewandowski (81.) und Jakob Blaszczykowski (90.+1) trafen vor 49.000 Zuschauern für die überlegenen Gäste, Nuri Sahin vergab sogar noch einen Elfmeter. Mit 27 Toren stellt der BVB weiter die beste Offensive der Liga, und die beste Abwehr hat man auch. Bei den wenigen Chancen der enttäuschenden Gastgeber griff Torwart Roman Weidenfeller ein.

Sturmlauf auf das 96-Tor

Trotz des Europapokal-Einsatzes am Donnerstag stürmten die Dortmunder in Hannover von Beginn an und wirbelten die Gastgeber durcheinander. "Ich habe nur die normale Müdigkeit festgestellt, darüber hinaus keine", sagte Trainer Klopp.

Gelb-Schwarzer Jubel: Lucas Barrios lässt sich nach dem 2:0 vom BVB-Anhang herzen.

Gelb-Schwarzer Jubel: Lucas Barrios lässt sich nach dem 2:0 vom BVB-Anhang herzen.

(Foto: REUTERS)

Hannover fand hingegen erst keine Linie und dann auch noch zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen Karim Haggui durch eine Rote Karte (77.). Ihn erwartet nach einer Tätlichkeit eine längere Sperre und eine vereinsinterne Strafe. "Davon kann man ausgehen", sagte Trainer Mirko Slomka. Er erkannte den Klassenunterschied neidlos an. "Der BVB war stärker als wir. Bei allen vier Toren haben wir vier haarsträubende Fehler zuvor gemacht", kommentierte Slomka die zweite Heimpleite - und die zweite 0:4- Niederlage in Folge.

Die mitgereisten Dortmunder Fans skandierten hingegen euphorisch: "Deutscher Meister wird nur der BVB!" "Die Leistung war sehr gut", meinte BVB-Keeper Weidenfeller cool, wollte aber von Titelambitionen ebenso wenig wissen wie der BVB-Boss Watzke: "Wir spielen eine ganz tolle Saison, aber nicht mehr und nicht weniger."

Quelle: ntv.de, Heinz Büse, dpa

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