Fußball

Pech und Unvermögen gegen Sevilla Dortmund kassiert bittere Pleite

Die Höhenflug von Borussia Dortmund wird in der Europa League vom FC Sevilla unsanft gestoppt. Gegen die biederen Spanier sündigt der BVB erst mit seinen Torchancen, ehe er kurz vor der Pause unnötig in Rückstand und kurz nach der Pause ungerechtfertigt in Unterzahl gerät.

Die spielentscheidende Szene: Der schwache Schiedsrichter Mike Dean stellt Dortmunds Marcel Schmelzer wegen einer vermeinlichen Schwalbe vom Platz. Eine Fehlentscheidung.

Die spielentscheidende Szene: Der schwache Schiedsrichter Mike Dean stellt Dortmunds Marcel Schmelzer wegen einer vermeinlichen Schwalbe vom Platz. Eine Fehlentscheidung.

(Foto: dpa)

Die Fußball-Festwochen bei Borussia Dortmund sind zu Ende. Nach zuletzt sieben Siegen verloren die Westfalen ihr zweites Gruppenspiel in der Europa League gegen den FC Sevilla in Unterzahl höchst unglücklich mit 0:1 (0:1) und setzten damit ihre gute Ausgangsposition in der Gruppe J aufs Spiel. Vor 49 100 Zuschauern stellte Luca Cigarini (45.+2) mit seinem Treffer den Spielverlauf im Signal-Iduna-Park auf den Kopf und verdarb den Borussen zugleich die Generalprobe für den Bundesliga-Klassiker am Sonntag gegen Bayern München.

Den Unmut der Fans zog sich vor allem Schiedsrichter Michael Dean zu. Der Engländer fällte zahlreiche strittige Entscheidungen und stellte zum Entsetzen der Dortmunder Abwehrspieler Marcel Schmelzer (50.) wegen angeblicher Schauspielerei mit der Gelb-Roten Karte vom Platz - eine klare Fehlentscheidung. "Die Entscheidung mit der Gelb-Roten Karte gegen Schmelzer hat uns durchgeschüttelt. Wie man auf die Idee kommt, ihn  vom Platz zu stellen, ist absolut wahnsinnig", kommentierte BVB-Trainer Jürgen Klopp den Platzverweis.

Bei ihrer Aufholjagd in Unterzahl waren die Gastgeber dann auch noch vom Pech verfolgt. So traf der Japaner Shinji Kagawa in der 70. Minute bei der größten BVB-Chance nur den Pfosten. Wie schon zum Bundesliga-Start im August gegen Leverkusen (0:2) gelang es der Elf von Jürgen Klopp nicht mehr, einen Rückstand noch aufzuholen. "Es hat uns das Glück gefehlt. Wir müssen das so akzeptieren. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Mannschaft es wieder geschafft hat, ein richtig gutes Fußballspiel zu machen. Es war ein spektakulärer Fußball-Abend und ein großartiges Spiel meiner  Mannschaft."

Viel Einsatz, viele Chancen, keine Tore

Bedient vom Ergebnis, aber stolz auf sein Team: Dortmunds Trainer Jürgen Klopp

Bedient vom Ergebnis, aber stolz auf sein Team: Dortmunds Trainer Jürgen Klopp

(Foto: dapd)

Auch gegen Sevilla knüpfte der BVB nahtlos an seine jüngsten Vorstellungen in der Liga an und imponierte gegen den zweimaligen Uefa-Cup-Sieger mit hoher Laufbereitschaft und großer Passgenauigkeit. Die junge Dortmunder Mannschaft agierte zwar erneut druckvoll, ließ gegen defensiv eingestellte Spanier aber die zuletzt gezeigte Effizienz vor dem Tor vermissen. Selbst in Unterzahl gaben die Westfalen noch den Ton an, scheiterten aber an ihrer mangelnden Durchschlagskraft.

In einem verbissen geführten Kampfspiel dauerte es bis zur 26. Minute, ehe die Hausherren durch Barrios die erste klare Chance verzeichneten. Der Angreifer aus Paraguay scheiterte mit seinem Kopfball am glänzend reagierenden Andres Palop im Tor der Spanier. Die Vorarbeit hatte mit seiner Flanke Jakub Blaszczykowski geleistet. Der Pole ersetzte auf der rechten Dortmunder Seite Jungstar Mario Götze, der wegen einer Oberschenkelverhärtung passen musste.

Sevilla unheimlich effizient

Der BVB bestimmte auch weiterhin klar das Geschehen, fand aber gegen die aufmerksame Viererkette des FC Sevilla nicht den Spielraum wie zuletzt in der Liga. Auf der Gegenseite fand ein Offensivspiel bei den Spaniern bis auf einen Schuss von Luis Fabiano, der weit am Kasten von Roman Weidenfeller vorbeiflog, gar nicht statt. Drei Minuten vor der Pause verhinderte erneut Palop mit einer Klassereaktion gegen Barrios die eigentlich verdiente BVB-Führung.

Statt sich für ein überlegen geführtes Spiel selbst zu belohnen, gingen die Dortmunder nach einem Gegentor aus dem Nichts sogar mit einem Rückstand in die Kabine. Als die Abwehr in der Nachspielzeit einmal nicht im Bilde war und den Ball nicht aus dem Strafraum bekam, bestrafte Cigarini diese Unaufmerksamkeit mit dem 0:1. Fünf Minuten nach Wiederbeginn traf die Borussen der nächste Schock. Wegen einer angeblichen Unsportlichkeit sah Schmelzer Gelb-Rot. Dean schickte den Abwehrmann vom Platz, weil dieser ein Foul vorgetäuscht haben sollte.

Quelle: ntv.de, dpa

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