Werder geht in Hamburg unter Dortmund siegt wieder
19.02.2011, 17:48 Uhr
Torflaute beendet: Lucas Barrios und Kollegen bejubeln das 1:0 des Torjägers.
(Foto: dapd)
Borussia Dortmund schießt gefühlte 100 Mal aufs Tor der St. Paulianer, trifft aber nur zwei Mal - für Anhänger des Tabellenführers die einzige schlechte Nachricht. Im Nordduell agiert der HSV überraschend gnadenlos und netzt den Bremern kräftig ein. Hannover zeigt sich gegen Kaiserslautern eiskalt.
Tabellenführer Borussia Dortmund hat bei seiner Jagd nach dem siebten Meistertitel wieder Fahrt aufgenommen. Nach zuletzt zwei Unentschieden bezwangen die Westfalen am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga den FC St. Pauli mit 2:0 und bauten den Vorsprung vor Verfolger Bayer Leverkusen vorerst wieder auf 13 Zähler aus. Die Werkself erwartet an diesem Sonntag den VfB Stuttgart. Seinen Platz in der Spitzengruppe festigte Hannover 96 mit dem 3:0 gegen Neuling 1. FC Kaiserslautern, der auf Rang 16 blieb.
Am Tabellenende werden die Abstiegssorgen bei Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg immer größer. Der Meister von 2009 unterlag beim SC Freiburg mit 1:2. Werder kassierte mit dem 0:4 im Nordderby beim Hamburger SV den nächsten Rückschlag. 1899 Hoffenheim und der 1. FC Köln trennten sich 1:1.
Hannover rückt vor
39 Minuten lang hielt das Bollwerk des FC St. Pauli allen Attacken des stürmisch angreifenden Spitzenreiters stand, dann leitete Lucas Barrios mit dem Führungstreffer den ersten Dortmunder Heimsieg in der Rückrunde ein. Der Paraguayer war vier Minuten nach Wiederbeginn auch Wegbereiter des 2:0, bei dem Abwehrspieler Ralph Gunesch den Ball ins eigene Netz lenkte. Da war auch der überragende Thomas Kessler im Hamburger Tor machtlos. Dortmund veranstaltete fast die gesamte Partie über ein Offensivfeuerwerk ab.

Hannover nutzte seine Chancen in der ersten Hälfte eiskalt - wie hier Mohammed Abdellaoue beim 2:0.
(Foto: dapd)
Der 1. FC Kaiserslautern wartet dagegen weiter auf seinen ersten Dreier nach der Winterpause. Nach dem 0:3 in Hannover bleibt der Aufsteiger aus der Pfalz auf dem Relegationsplatz. Jan Schlaudraff (17./57) per Doppelpack und Mohamed Abdellaoue (45.) trafen für die Niedersachsen, die in der Tabelle weiter Höhenluft schnuppern und nun sogar die Europacup-Teilnahme im Visier haben. Nach starker Anfangsphase wurde der zwar FCK unter Wert geschlagen, muss sich aber auf endgültig auf harte Wochen im unteren Teil der Tabelle einrichten. Das sah auch Trainer Marco Kurz so: "Wir sind seit dem 1. Spieltag im Abstiegskampf", sagte er nach der deftigen Niederlage.
Der Hamburger SV schoss sich gegen Werder Bremen den Frust über die Derby-Niederlage gegen St. Pauli von der Seele - und zugleich den Nordrivalen noch tiefer in die Krise. Mladen Petric (42.), Paulo Guerrero (64./79.), der für Ruud van Nistelrooy in die Mannschaft gekommen war, und Änis Ben-Hatira (87.) erzielten die Tore für den HSV. Der Tabellen-14. Bremen kassierte bereits 48 Gegentreffer, in den letzten 14 Spielen gelangen nur zwei Siege. Die Werder-Abwehr präsentierte sich dabei phasenweise desolat.
Auch Helmes rettet Wolfsburg nicht
Dem VfL Wolfsburg gelang in Freiburg der erhoffte Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg erneut nicht. Zwar gingen die Niedersachsen durch Wintereinkauf Patrick Helmes (28.) in Führung, doch am Ende war es nichts mit dem ersten "Wölfe"-Sieg unter dem neuen VfL-Coach Pierre Littbarski. Denn die Breisgauer drehten nach der Pause auf und kamen durch Stefan Reisinger (43.) und das 16. Saisontor von Papiss Demba Cisse (69.) noch zu drei Punkten. Wolfsburgs Regisseur Diego riss das Spiel an sich, spielte reihenweise tolle Pässe - aber die Abnehmer konnten die Zuspiele häufig nicht verwerten.
Der 1. FC Köln entfernt sich derweil auf leisen Sohlen aus der Gefahrenzone. Das 1:1 bei 1899 Hoffenheim bedeutete den sechsten Auswärtspunkt in dieser Saison für die Rheinländer, die zuletzt mit zwei Heimsiegen hatten aufhorchen lassen und nun drei Punkte vor dem Relegationsplatz stehen. Youssef Mohamad (69.) sicherte der "Geißbock"-Elf einen Zähler, nachdem Kölns Torjäger Milivoje Novakovic die Hausherren mit einem Eigentor (48.) in Front gebracht hatte. Einen Erfolg für Hoffenheim verpasste Vedad Ibisevic, der gleich zweimal am Pfosten scheiterte.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa