Trainer Hecking, Kurz und Wiesinger Drei Neue stehen unter Strom
18.01.2013, 15:03 Uhr
"Die Mannschaft macht auf mich einen sehr lebendigen Eindruck": Dieter Hecking.
(Foto: dpa)
Wolfsburgs Dieter Hecking spürt das Adrenalin, Marco Kurz greift in Hoffenheim durch und Michael Wiesinger warnt die Nürnberger: Am Wochenende geben gleich drei Fußballtrainer in der Fußball-Bundesliga bei neuen Klubs ihren Einstand.
Der Titel seiner Abend-Lektüre ist bei Dieter Hecking kein Programm. "Böser Wolf", ein Krimi von Nele Neuhaus, liegt derzeit auf dem Nachttisch des neuen VfL-Trainers, der in Wolfsburg ein alles andere als angsteinflößendes Regiment führt. Allerdings beginnt der Ernst für Hecking auch erst mit dem Rückrundenstart, bei dem auch seine Trainerkollegen Marco Kurz und Michael Wiesinger eine gelungene Premiere feiern wollen.
"Wir hatten eine gute Vorbereitung, aber die Pflichtspiele sind immer etwas anderes. Das Adrenalin wird hoch sein", sagte Hecking vor dem Heimspiel am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen den VfB Stuttgart. Der ehemalige Coach des 1. FC Nürnberg, der den Vorzug vor Ex-Nationalspieler Bernd Schuster erhalten hatte, ist optimistisch: "Die Mannschaft macht auf mich einen sehr lebendigen Eindruck. Es herrscht ein gutes Miteinander im Team und im Umfeld."
Der 48-Jährige wird das unter Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner erfolgreiche 4-3-2-1-System zunächst beibehalten. "Aber das ist nicht in Stein gemeißelt, auch ein System mit zwei Stürmern ist in Zukunft ein Thema", sagte der ehemalige Nürnberger Coach. Manager Klaus Allofs hat die Hoffnung, mit Hecking in der Rückrunde doch noch von Rang 15 auf einen Europapokalplatz zu stürmen. "Es ist klar, dass wir da unten raus wollen. Aber auch der Weg in die internationalen Ränge ist nicht unmöglich. Das sollten wir zumindest als Ziel haben, auch wenn das fast schon der zweite Schritt ist", sagte der 56-Jährige.
"Ich brauche keine Träumer"
Die Lücke, die Hecking mit seinem überraschenden Abgang in Nürnberg hinterlassen hat, soll das Trainergespann Michael Wiesinger und Armin Reutershahn schließen. Während beim Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen die Arbeitsteilung des Trainer-Duos Sascha Lewandowski/Sami Hyypiä inzwischen erfolgreich praktiziert wird, stehen die beiden Nürnberger am Sonntag gegen den Hamburger SV vor ihrer Feuertaufe. "Keiner darf glauben, dass es ein Selbstläufer wird. Wir müssen sofort in die Spur kommen", warnte Wiesinger, der zuvor die U-23-Mannschaft der Clubberer trainiert hatte. Es wird erwartet, dass er und Reutershahn Heckings erfolgreiche Arbeit personell und taktisch größtenteils fortsetzen werden.
Marco Kurz hat dagegen vor seinem Einstand als Trainer bei der TSG Hoffenheim gleich mal den Kapitän degradiert. Kurz nahm dem früheren Nationaltorwart Tim Wiese die Spielführerbinde weg und gab sie stattdessen Rechtsverteidiger Andreas Beck. "Die Entscheidung beschneidet Tim nicht in seiner sportlichen Wichtigkeit. Ich habe mit ihm gesprochen und wir sind beide der Meinung, dass Feldspieler dieses Amt sehr gut ausfüllen können", sagte der Coach vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Kurz will mit einer harten Gangart und eiserner Disziplin den ersten Abstieg der Kraichgauer verhindern: "Ich brauche keine Träumer, keiner darf sich in die Tasche lügen. Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, damit wir nicht absteigen."
Quelle: ntv.de, Jörg Soldwisch, sid