Fußball

Real im Supercup gegen Barça Drohung überschattet Clásico

Üblicherweise ist es das wichtigste Fußballspiel des Jahres: Real gegen Barça, Ronaldo gegen Messi. Doch das Hinspiel um den spanischen Supercup an diesem Sonntag wird von einem drohenden Liga-Streik überschattet. Der Clásico steht aber nicht auf der Kippe.

Der Klassiker: Cristiano Ronaldo gegen Lionel Messi, Real Madrid gegen den FC Barcelona.

Der Klassiker: Cristiano Ronaldo gegen Lionel Messi, Real Madrid gegen den FC Barcelona.

(Foto: picture alliance / dpa)

Normalerweise erhitzen sich schon Tage vorher die Gemüter, wenn die spanischen Fußball-Giganten Real Madrid und FC Barcelona aufeinandertreffen. Normalerweise berichten die täglich erscheinenden Sportzeitungen wie "Marca" und "As" auf mehreren Sonderseiten über dieses Duell, über Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Doch in diesen Tagen ist in Spanien alles anders. Ein drohender Streik in der Liga überschattet das Hinspiel um den Supercup zwischen Pokalsieger Real und Meister Barca, dass am Sonntag ab 22 Uhr stattfindet.

Weil die Klubs etwa 200 Spielern in der vergangenen Saison insgesamt rund 50 Millionen Euro Gehalt schuldig geblieben sind, hat die Spielergewerkschaft AFE dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Und die Profis scheinen es durchaus ernst zu meinen. Selbst die Superstars der Primera Division, die ihr Geld püntlich bekommen, solidarisieren sich mit den betroffenen Kollegen. "So wie die Dinge jetzt stehen, werden wir wohl nicht antreten", sagte etwa Reals Torwart Iker Casillas. Spanien, das Land des Weltmeisters, muss sich auf eine fußballlose Zeit gefasst machen. Für die Fans eine ungeheuerliche Vorstellung.

Ronaldo strebt nach Titeln

Und doch nicht unrealitisch. Aus Sicht der AFE muss sich die Liga jetzt bewegen. "Der Spielbetrieb in der Liga wird erst beginnen, wenn ein neues Tarifabkommen unterzeichnet ist", sagte Gewerkschaftspräsident Luis Rubiales, "wir wollen eine Regelung wie in Deutschland, England oder den Niederlanden. Dort werden Klubs, die nicht zahlen können, gar nicht erst zugelassen." In Spanien ist die Hälfte der Profiklubs von der Pleite bedroht.

Im Gegensatz zum Ligastart ist der Supercup zwischen Real und Barça aber nicht gefährdet. Und so nimmt die Mannschaft von Trainer José Mourinho im Bernabeu-Stadion einen neuen Anlauf, Barcelonas Vormachtstellung endlich zu brechen. "Meine Teams werden im zweiten Jahr immer besser", ließ Mourinho wissen, der die Königlichen 2010 übernommen hatte. Und Ronaldo sagte: "Ich strebe weniger nach persönlichen Rekorden, sondern nach Titeln."

Die Giftpfeile aber bleiben im Köcher

Das war es dann aber auch schon mit den Kampfansagen. Ihre Giftpfeile lassen die Kontrahenten diesmal noch im Köcher, anders als nach der Clásico-Serie im Frühjahr mit vier extrem aufgeheizten Duellen innerhalb von zwei Wochen. Weniger bescheiden zeigte sich Real auf dem Transfermarkt. 55 Millionen Euro investierte der Klub in neue Spieler. Trotzdem bleiben die Hauptdarsteller die gleichen. "Ronaldo, Karim Benzema und Mesut Özil: Diese drei sind derzeit die Garanten für das gute Spiel Reals", schrieb "Marca". Dagegen können Nuri Sahin und Hamit Altintop verletzungsbedingt nicht spielen.

In Barcelona scheint man sich mehr mit dem bevorstehenden Transfer von Cesc Fabregas zu beschäftigen als mit Real. Fabregas soll für 40 Millionen Euro vom FC Arsenal in seine Heimat wechseln und die Koffer bereits gepackt haben. "Cesc ist ein großer Spieler, das hat er schon so oft bewiesen. Seine Fähigkeiten stehen außer Zweifel", sagte Javier Mascherano. Und während sein Trainer Pep Guardiola noch behaglich zu Fabregas und dem Real-Spiel schweigt, drohte der argentinische Defensivmann dem Rivalen aus der Hauptstadt doch ein bisschen: "Messi hat zwar kaum Ferien gehabt, trotzdem ist er in einer perfekten Verfassung."

Quelle: ntv.de, Kristof Stühm, sid

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