Fußball

Wolfsburg empfängt den FC Bayern Ein 5:1 als schwere Bürde

Wenn der FC Bayern München heute zum Fußball-Bundesligaspiel beim VfL in Wolfsburg antritt, haben sich die Vorzeichen geändert. Im April 2009 besiegten Edin Dzeko und Grafite den FC Bayern fast im Alleingang, Wolfburg gewann am Ende den Titel. Nun steht der VfL auf Tabellenplatz elf, während die Bayern Spitzenreiter Leverkusen jagen.

Alle auf einen: Grafite feiert am 4. April 2009 den 5:1-Sieg gegen den FC Bayern im Trikot des Gegners.

Alle auf einen: Grafite feiert am 4. April 2009 den 5:1-Sieg gegen den FC Bayern im Trikot des Gegners.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Den 4. April 2009 werden sie in Wolfsburg so schnell nicht vergessen. Mit 5:1 besiegte der VfL unter Trainer Felix Magath den FC Bayern München, Edin Dzeko und Grafite schossen jeweils zwei Tore und am Ende stand der Titel in der Fußball-Bundesliga. In Erinnerung bleibt vor allem das Tor des Jahres des Brasilianers Grafite, der das 5:1 mit der Hacke erzielte und dabei die gesamte Bayern-Abwehr düpierte.

Heute wäre Trainer Lorenz-Günther Köstner froh, wenn Grafite überhaupt mal wieder ein Tor schießen würde. Köstner hat, zumindest vorübergehend, Armin Veh als Trainer abgelöst und muss nun damit zurechtkommen, dass der Deutsche Meister nur auf Tabellenplatz elf steht. Die Abwehr ist eine der schlechtesten der Liga, und Grafite und Dzeko treffen auch nicht mehr. Zumindest nicht so wie in der vergangenen Saison, als sie gemeinsam 54 Tore erzielten und damit den Uralt-Rekord von Gerd Müller und Uli Hoeneß übertrafen.

Nur noch drei gedemütigte Männer in Rot

Auch beim FC Bayern hat sich einiges geändert. Der Trainer heißt jetzt nicht mehr, wie damals am 4. April, Jürgen Klinsmann, sondern Louis van Gaal. Und von den vielen gedemütigten Männern in den roten Trikots stehen heute ab 15.30 Uhr voraussichtlich auch nur noch drei auf dem Platz des Wolfsburger Stadions: Philipp Lahm, Mark van Bommel und Bastian Schweinsteiger. Franck Ribery sitzt zumindest auf der Bank. Die Vorzeichen haben sich geändert. Und Köstner weiß: "Wenn ein so großer Verein gedemütigt wird, vergisst er das nicht." Klingt so, als empfinde er das 5:1 als Bürde.

Die Samstagsspiele der Fußball-Bundesliga im Überblick:

Wohl wieder nur auf der Bank: Franck Ribery.

Wohl wieder nur auf der Bank: Franck Ribery.

(Foto: dpa)

VfL Wolfsburg - Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)

Vor dem Spiel des Meisters gegen den Rekordmeister sind die Rollen klar verteilt. Nach zuletzt sieben Siegen gelten die Gäste als Favorit. Zudem wollen die Bayern noch eine alte Rechnung begleichen: Beim 1:5 in der Vorsaison gab es die höchste Pleite seit sieben Jahren und das demütigende Gegentor von Grafite, bei dem der Angreifer die Münchner Abwehr düpierte. Die Wölfe warten seit acht Spielen auf einen Sieg und hoffen auf einen Schub durch Interimscoach Köstner. Bayern-Star Ribéry droht erneut die Bank. (Heimbilanz: 3-3-6, 13:17 Tore)

Wolfsburg: Lenz - Riether, Madlung, Barzagli, Schäfer - Josue - Hasebe, Gentner - Misimovic - Grafite, Dzeko. - Trainer: Köstner
München: Butt - Lahm, van Buyten, Demichelis, Badstuber - Robben, Schweinsteiger, van Bommel, Müller - Gomez, Olic. - Trainer: van Gaal
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Auswärtssieg: Am vergangenen Spieltag jubelten die Kölner, hier Torwart Faryd Mondragon, in Frankfurt. Heute geht es gegen den Hamburger SV. Schneien soll es übrigens nicht.

Auswärtssieg: Am vergangenen Spieltag jubelten die Kölner, hier Torwart Faryd Mondragon, in Frankfurt. Heute geht es gegen den Hamburger SV. Schneien soll es übrigens nicht.

(Foto: dpa)

1. FC Köln - Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr)

Das Warten auf den Superstar hat womöglich ein Ende. In Köln gehört van Nistelrooy erstmals zum HSV-Kader. Dafür fällt Boateng aus, der beim Abschlusstraining umknickte. Unsicher ist der Einsatz von Petric und Torun (beide Knieprobleme). Nach nur einem Punkt aus zwei Partien hat der HSV den Kontakt zum Spitzentrio verloren, hofft aber auf seine Auswärtsstärke. Dagegen geht es mit dem FC, der erneut ohne Podolski antritt, aufwärts. Zwei Auswärtssiege sorgen für Rückenwind. Zudem schoss Köln in den vorigen vier Partien 10 Tore und damit mehr als in den 16 Spielen (7) zuvor. (Heimbilanz: 19-11-10, 78:48 Tore)

Köln: Mondragon - Brecko, Mohamad, Geromel, Wome - Pezzoni, Petit - Tosic, Chihi - Novakovic, Freis. - Trainer: Soldo
Hamburg: Rost - Demel, Boateng, Mathijsen, Aogo - Rincon, Jarolim - Elia, Jansen - Berg, Petric. - Trainer: Labbadia
Schiedsrichter: Michael Weiner (Giesen)

Gut drauf: Lukas Schmitz, Kevin Kuranyi - und überhaupt der S04.

Gut drauf: Lukas Schmitz, Kevin Kuranyi - und überhaupt der S04.

(Foto: REUTERS)

SC Freiburg - Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr)

Unterschiedlicher könnte die Ausgangslage kaum sein: Freiburg ist seit sechs Spielen sieglos, der FC Schalke seit sechs Partien ohne Niederlage. Gleichwohl ist für die Gäste Vorsicht geboten. Gegen kein anderes Team verbuchte Freiburg in seiner Erstliga-Geschichte mehr Punkte als gegen den Revierclub. Rafinha und Farfan können mitwirken, doch Neuzugang Kluge fällt weiter aus. Die Personalprobleme beim Gastgeber sind größer: Krmas, Caligiuri und Namouchi fehlen. (Heimbilanz: 5-0-5, 19:16 Tore)

Freiburg: Pouplin - Williams, Toprak, Butscher, Bastians - Banovic, Flum - Cha, Makiadi - Cisse, Idrissou. - Trainer: Dutt
Schalke: Neuer - Rafinha (Moravek), Höwedes, Bordon, Schmitz - Matip - Moritz, Rakitic - Farfan, Kuranyi, Sanchez. - Trainer: Magath
Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster)

VfL Bochum - Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr)

Der Glaube an die Meisterschaft wächst: Nur noch drei Spiele ist Tabellenführer Leverkusen vom Bundesliga-Startrekord der Bayern mit 23 ungeschlagenen Spielen in der Saison 1988/89 entfernt. Damals führte Heynckes die Münchner zum Titel, diesmal soll er die Schale nach Leverkusen holen. Mit dem fünften Sieg in Serie könnte der Verfolger aus München im Fernduell erneut auf Distanz gehalten werden. Castro meldete sich fit zurück, steht aber wohl nicht in der Startformation. Die Bochumer sind daheim seit sieben Spielen sieglos. (Heimbilanz: 11-7-7, 43:42 Tore)

Bochum: Heerwagen - Concha, Maltritz, Mavraj, Fuchs - Freier, Dabrowski, Maric, Holtby - Epalle, Sestak. - Trainer: Herrlich
Leverkusen: Adler - Schwaab, Friedrich, Hyypiä, Kadlec - Vidal, Reinartz - Barnetta, Kroos - Kießling, Derdiyok. - Trainer: Heynckes
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)

1899 Hoffenheim - Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr)

Duell der Krisenclubs und brisantes Treffen der früheren Freunde Rangnick und Slomka: 96-Coach Slomka hofft nach neun Spielen ohne Sieg auf das Ende der Talfahrt und die Neuzugänge Koné und Elson. Allerdings fällt Abräumer Balitsch (Knie-Operation) aus. Nach vier Niederlagen in Serie und sieben Spielen ohne "Dreier" sollen die Afrika-Rückkehrer Obasi und Vorsah die lange 1899-Torflaute beenden. Maicosuel ist wieder fit, Abwehrchef Simunic rückt nach abgelaufener Gelb-Sperre wieder in die Startelf. (Heimbilanz: 0-1-0, 2:2 Tore)

Hoffenheim: Hildebrand - Beck, Simunic, Compper, Ibertsberger - Carlos Eduardo, Luiz Gustavo, Salihovic - Obasi, Ibisevic, Maicosuel. - Trainer: Rangnick
Hannover: Fromlowitz - Pinto, Haggui, Eggimann, Rausch - Rosenthal, Schulz - Stajner, Bruggink, Elson - Kone. - Trainer: Slomka
Schiedsrichter: Helmut Fleischer (Sigmertshausen)

1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart (Samstag, 18.30 Uhr)

Mit dem 3:1 in Hannover hat der "Club" ein Lebenszeichen im Abstiegskampf von sich gegeben. Trainer Hecking hat wieder alle Mann an Bord und hofft auf einen weiteren Befreiungsschlag. Allerdings strotzt der seit sechs Spielen ungeschlagene VfB unter Trainer Gross vor Selbstbewusstsein. Die Rückkehr von Kapitän Delpierre ist fraglich, auch für Cacau (Adduktorenprobleme) kommt die Partie wohl zu früh. Die Franken sind gegen Stuttgart seit drei Spielen sieg- und torlos. (Heimbilanz: 8-9-10, 34:42 Tore)

Nürnberg: Schäfer - Diekmeier, Breno, Wolf, Pinola - Tavares, Ottl - Gygax, Eigler - Charisteas, Bunjaku. - Trainer: Hecking
Stuttgart: Lehmann - Celozzi, Niedermeier, Tasci, Molinaro - Träsch, Khedira - Hilbert, Hleb - Marica, Pogrebnjak. - Trainer: Gross
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Quelle: ntv.de, sgi/dpa/sid

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