Wolfsburg und seine Spielmacher Einer will weg, einer nicht hin
21.08.2010, 12:47 UhrAls Zvjezdan Misimovic im Eröffnungsspiel gegen den FC Bayern zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, belebte er das Angriffsspiel des VfL Wolfsburg. Umso zerknirschter ist Misimovic, dass er zunächst Reservist war und sich sein Verein öffentlich um einen neuen Spielmacher bemüht. Ein Abschied ist weiter wahrscheinlich.
Der bosnische Fußball-Nationalspieler Zvjezdan Misimovic erwägt offenbar seinen Abschied von Ex-Meister VfL Wolfsburg und liebäugelt mit einem Wechsel zu Ligarivale Schalke 04. "Kein Spieler sitzt gerne auf der Bank", sagte der 28-Jährige über seine Rolle als Joker beim 1:2 der "Wölfe" im Eröffnungsspiel der 48. Bundesliga-Saison bei Bayern München.
Ein klares Bekenntnis zum VfL ließ Misimovic vermissen. Auf die Frage, ob er seinen Vertrag erfüllen oder den Klub verlassen werde, sagte er: "Dazu sage ich lieber gar nichts." Misimovic wurde auch gefragt, ob er am kommenden Samstag gegen Mainz 05 noch Wolfsburger sei, und er meinte: "Ich weiß ja nicht einmal, was morgen ist. Wie soll ich da wissen, was übermorgen passiert?"
Neben seiner Joker-Rolle ist Misimovic auch aufgestoßen, dass Wolfsburg sich vergeblich um den Ex-Bremer Diego bemüht hat. "Das ist mir nicht wurscht. Das ist nicht einfach, denke ich. Es sind ja noch ein paar Tage hin und wir werden sehen, was passiert. Jeder ist ersetzbar", sagte er bei "Liga total" dazu.
Manager Dieter Hoeneß versuchte, die Wogen zu glätten. "Das kennen wir von 'Zwetschge' in der Transferzeit. Das hat er ja schon ein paar Mal gesagt. Allerdings haben wir dann auch erlebt: Wenn die Transferzeit zu Ende war, dann waren diese Diskussionen zu Ende. Und dann liefert Zwetschge ab - und zwar sehr, sehr gut, wie man gesehen hat", sagte er. Schalke-Trainer Felix Magath könne deshalb "baggern, soviel er will", Misimovic bleibe in Wolfsburg.
Van der Vaart winkt erstmal ab
Der niederländische Fußball-Nationalspieler Rafael van der Vaart will derweil nicht als neuer Spielmacher nach Wolfsburg wechseln. Der Profi von Real Madrid sagte dem spanischen Sportblatt "Marca": "Ich habe die feste Absicht, bei Real zu bleiben. Sollte das nicht möglich sein, wäre ein Wechsel nach Wolfsburg derzeit keine Option."
Der frühere HSV-Kapitän gilt in Madrid als erster Kandidat für einen Vereinswechsel, weil die "Königlichen" für das offensive Mittelfeld den Ex-Bremer Mesut Özil verpflichtet haben. Van der Vaart wird in der spanischen Presse mit dem VfL in Verbindung gebracht, nachdem die Wolfsburger mit der geplanten Verpflichtung des Brasilianers Diego (Juventus Turin) gescheitert sind. Der Niederländer träumt aber von anderen Klubs. Laut "Marca" sagte er, dass für ihn im Falle eines Wechsels nur Vereine wie Manchester United oder Bayern München infrage kämen.
Die Zeitung berichtete weiter, Real sei seinerseits an dem Wolfsburger Torjäger Edin Dzeko interessiert. Im Gegenzug könnte Van der Vaart zum VfL wechseln. Ein solcher Spielertausch gilt jedoch als ziemlich unwahrscheinlich, nicht nur weil der Niederländer dagegen ist. Reals Generaldirektor Jorge Valdano hatte erst kürzlich erklärt, dass die Madrilenen für diese Saison nach Özil keine weiteren Spieler verpflichten wollen. Das freilich muss bei noch geöffnetem Transferfenster gar nichts heißen.
Quelle: ntv.de, sid/dpa