Fußball

Führt Pokal-Aus zur Entlassung? Endspiel für Schalkes "Trainer auf Bewährung"

Mögliche Nachfolger für Kramer werden schon diskutiert.

Mögliche Nachfolger für Kramer werden schon diskutiert.

(Foto: IMAGO/Revierfoto)

Vier Niederlagen in Folge, Abstiegsplatz und Leistungen, die wenig Hoffnungen auf einen Aufschwung - vor der zweiten Runde im DFB-Pokal regiert die Krise beim FC Schalke. Trainer Frank Kramer droht die Entlassung. Dabei geht es aber offenbar nicht nur um sportliche Faktoren.

Als "Trainer auf Bewährung" startet Frank Kramer in seine Woche der Wahrheit. Längst geistern neue Namen für den Schleudersitz auf Schalke umher, doch nach der etwas überraschenden Verlängerung der Schonfrist wartet auf den angezählten Knappen-Coach die vielleicht letzte Chance. Das Pokalduell bei der TSG Hoffenheim wird wohl zum Job-Endspiel. "Das ist nicht mein Thema", versicherte Kramer vor der Zweitrundenpartie im DFB-Pokal am Dienstag (20.45 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) einmal mehr. Mit all den Szenarien, die derzeit diskutiert werden, beschäftige er sich nicht. Und dennoch werden die Blicke bei Schalke 04 in Sinsheim vor allem auf den 50-Jährigen gerichtet sein.

Am Samstag hatten Sportdirektor Rouven Schröder und Co. die Schonfrist für ihren Trainer nach einer Krisensitzung vorerst verlängert - trotz der vierten Niederlage in Folge, trotz des Absturzes auf einen Abstiegsplatz und sportlich enttäuschenden Leistungen.

Doch den Auftritt im Ligaspiel gegen Hoffenheim (0:3) werteten die Verantwortlichen wohl immerhin als Verbesserung im Vergleich zur desaströsen Leistung in Leverkusen (0:4) - und womöglich als kleinen Hoffnungsschimmer mit Blick auf die Mammutaufgabe Klassenerhalt. Dennoch stehen die Zeichen weiter auf Trennung, für den "Kicker" und die WAZ ist Kramer ein "Trainer auf Bewährung".

Applaus für die Spieler, Pfiffe für den Trainer

Öffentlich wird schon heiß über mögliche Nachfolger diskutiert. Immer dabei: Thomas Reis. Der Ex-Bochumer, der erst kürzlich beim VfL entlassen worden war, soll schon im Sommer ein Thema bei Königsblau gewesen sein. Mit Blick auf die millionenschweren Verbindlichkeiten wird aber auch der finanzielle Aspekt eine Rolle bei den kommenden Entscheidungen auf Schalke spielen.

Klar ist: Kramer, schon zu Beginn kritisch von Teilen der Fans beäugt, schaffte es bislang nicht, die Anhänger auf seine Seite zu ziehen. In Leverkusen hallten "Kramer raus"-Rufe durch die Arena, auch nach der Pleite am Wochenende forderte die Nordkurve den Rauswurf. "Natürlich", gab der Coach zu, "kratzt es an einem." Die Spieler dagegen erhielten Applaus.

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Im Gegensatz zu den Fans glaubt die sportliche Führung aber offenbar noch an die Wende mit Kramer. Ein Achtelfinaleinzug gegen formstarke Kraichgauer wäre eine große Überraschung, im Fokus steht daher nicht nur das Ergebnis. Wille, Leidenschaft, aber auch ein spielerisch überzeugenderes Auftreten sind gefragt. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Mannschaft scheint den hohen Ansprüchen nicht zu genügen.

Der Fokus, so berichten es lokale Medien, liegt intern ohnehin auf dem Abstiegskampf in der Liga. Wichtiger dürfte demnach das Spiel am kommenden Wochenende beim direkten Kontrahenten Hertha BSC sein. Offen ist nur, wer dann als Trainer auf der Schalker Bank sitzen wird.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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