"Ein cooler Charakter" England trauert um Jack Taylor
27.07.2012, 20:11 Uhr
Jack Taylor mit einer gelben Karte im Jahr 1998..
(Foto: REUTERS)
Der englische Schiedsrichter Jack Taylor ist den Deutschen vor allem durch ein Spiel bekannt: das legendäre Finale der WM 1974. Nun stirbt er in Shropshire im Alter von 82 Jahren. Fifa-Schiedsrichter Howard Webb nennt ihn den "Schiedsrichter aller Schiedsrichter".
Der englische Fußball trauert um den früheren Schiedsrichter Jack Taylor. Der Unparteiische, der das Weltmeisterschaftsfinale zwischen Deutschland und den Niederlanden 1974 leitete, starb im Alter von 82 Jahren in seinem Haus im englischen Shropshire. Das teilten die englische Premier League, der Unterbau The Football League und der nationale Verband FA mit.
"Jack war der Schiedsrichter aller Schiedsrichter. Er war ein cooler Charakter, der Autorität ausstrahlte", sagte der FIFA-Schiedsrichter Howard Webb laut Mitteilung der Premier League. "Mit seiner Professionalität hat Jack das Schiedsrichterwesen auf ein neues Level gebracht", huldigte der FA-Vorsitzende David Bernstein.
Taylor erlangte in Deutschland Berühmtheit, als er im WM-Finale 1974 zwischen Deutschland und den Niederlanden (2:1) in München nach nur 53 Sekunden Strafstoß für das Oranje-Team gab, nachdem Uli Hoeneß den niederländischen Kapitän Johan Cruyff von den Beinen geholt hatte. Johan Neeskens verwandelte den ersten Elfmeter in einem WM-Finale zum 1:0 für die Niederlande. 25 Minuten später entschied Taylor erneut auf Strafstoß, nachdem Bernd Hölzenbein im niederländischen Strafraum gefoult worden war. Paul Breitner verwandelte zum 1:1, ehe Gerd Müller Deutschlands zweiten WM-Sieg perfekt machte.
Taylor war vor dem Turnier in Deutschland schon vier Jahre zuvor bei der WM in Mexiko im Einsatz. In seiner über 30-jährigen Laufbahn leitete er rund 100 internationale Spiele und mehr als 100 Ligaspiele im Mutterland des Fußballs.
Quelle: ntv.de, dpa/sid