Fußball

Grober Übersetzungsfehler von KI Zeitung verbreitet Falschmeldung über erschossenen Haaland

Unversehrt: Erling Haaland.

Unversehrt: Erling Haaland.

(Foto: IMAGO/Propaganda Photo)

Für ein Fotoshooting steigt Erling Haaland als Wikinger verkleidet ins Wasser. Norwegens größte Zeitung "Verdens Gang" berichtet darüber - und schreibt, dass der Fußballer erschossen worden sei. Der Grund dafür ist offenbar ein schlimmer Übersetzungsfehler einer Künstlichen Intelligenz.

Sollte Erling Haaland in dieser Woche "Verdens Gang" gelesen haben, dürfte er schwer überrascht gewesen sein. Mindestens. Vielleicht auch geschockt oder sogar wütend. Denn bei der auflagenstärksten Zeitung seiner norwegischen Heimat war vorübergehend zu lesen, dass der 23-Jährige umgebracht worden sei. Dort hieß es tatsächlich: "Der Fotograf David Yarrow hat einzigartige Fotos des Fußballers Erling Braut Haaland gemacht, der auf dem Anwesen des Milliardärs Arne Fredly in Lysaker erschossen wurde."

Schon die Formulierung lässt vermuten, dass der vermeintlichen Horrornachricht ein gravierender Fehler zugrunde liegt - und so war es dann glücklicherweise auch. Denn Erling Haaland erfreut sich augenscheinlich bester Gesundheit und sportlicher Top-Form. Für Manchester City traf er an den ersten sechs Premier-League-Spieltagen dieser Saison bereits achtmal, für die Auswahl Norwegens in den jüngsten drei Einsätzen auch viermal.

Was also war passiert? Übereinstimmenden Medienberichten zufolge testet "Verdens Gang" aktuell eine Künstliche Intelligenz und deren Fähigkeit, Artikel zu erstellen. Was im Falle der Haaland-Meldung ganz offensichtlich nicht gut funktionierte. Denn eigentlich sollte es um ein außergewöhnliches Fotoshooting des Fußballers gehen, der für die Kamera als Wikinger posiert hatte. Das Wort "Shoot" beziehungsweise "Shooting" allerdings fehlinterpretierte die KI dermaßen, dass daraus nicht "fotografiert" wurde, sondern "erschossen".

Entsprechend musste VG die Meldung umgehend korrigieren, da hatte sie aber natürlich längst ihren Weg in die sozialen Medien gefunden. Der Spott war groß - und Sportchef Frode Buanes schrieb dem "Dagbladet", dass er und seine Zeitung sich ausdrücklich beim quicklebendigen Erling Haaland entschuldigen müssten: "Obwohl Haaland in England fast wöchentlich die gegnerische Abwehr auseinandernimmt und im Stücke schießt, war es keineswegs die Absicht, ihn in gedruckter Form zu töten."

Die Bilder von David Yarrow zeigen Haaland übrigens, wie er bis zur Hüfte im Meer steht. Mit Fellweste bekleidet und mit Schild, Axt und Schwert ausgerüstet. "Es gibt keinen relevanteren Fußballer auf der Welt als Erling Haaland", schreibt der 57-Jährige: "Wir haben gemeinsam daran gearbeitet, Erlings physische Präsenz und seine nordische Erscheinung hervorzuheben." Das Wikinger-Thema habe sich geradezu aufgedrängt, "denn es fällt schwer, an einen anderen Sportler zu denken, der diesen Look natürlicher tragen könnte."

Quelle: ntv.de, tsi

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