Der argentinische Traditionsclub Estudiantes des La Plata hat zum vierten Mal in seiner Vereinsgeschichte die Copa Libertadores gewonnen. Eine Woche nach dem torlosen Remis vor heimischem Publikum machten die Argentinier mit dem 2:1-Sieg bei Cruzeiro Belo Horizonte in Brasilien den ersten Triumph in dem wichtigsten Fußball-Wettbewerb Südamerikas seit 39 Jahren perfekt.

Mauro Boselli gelang vor 60.000 Zuschauern in der 73. Minute per Kopfball das Siegtor. "Estudiantes war ein Löwe in Mineirao", titelte die argentinische Zeitung "Clarin". In La Plata gab es Autokorsos und Feiern bis tief in die Nacht. Mit dem vierten Titel rückte Estudiantes in der Siegerliste der Copa an die vierte Stelle hinter Indepediente Buenos Aires (7), Boca Juniors Buenos Aires (6) und Penarol Montevideo (5) vor. Der Sieg in dem Wettbewerb, der mit der Champions League in Europa vergleichbar ist, sicherte den Argentiniern zugleich die Teilnahme an der Klub-Weltmeisterschaft in Dubai.

Cruzeiro war eigentlich als Favorit in das zweite Finale gegangen. Als Henrique die Brasilianer in der 51. Minute in Führung brachte, schienen die Weichen für den dritten Copa-Sieg nach 1976 und 1997 gestellt. Doch Estudiantes zeigte sich von dem Rückstand unbeeindruckt. Nur sechs Minuten später gelang Gaston Fernández der Ausgleich. Dann köpfte Boselli einen Eckball von Ex-Nationalspieler Juan Sebastian Veron zum Siegtor ein. Der 34-Jährige trat damit in die Fußstapfen seines Vaters. Juan Ramon Veron war Mitglied des Estudiantes-Teams, das zwischen 1968 und 1970 dreimal die Copa Libertadores gewann.