Fußball

"30 Riesen, was auch immer" Ex-Klopp-Star muss für gestohlenen Hund zahlen

Daniel Sturridge hat sportlich komplizierte Jahre hinter sich.

Daniel Sturridge hat sportlich komplizierte Jahre hinter sich.

(Foto: imago images / Xinhua)

Daniel Sturridge ist eine große Hoffnung des englischen Fußballs, doch der Weg des Stürmers führt über viele Umwege sportlich bergab. Nun kommt ein Prozess zu einem Ende, der mit Sport nichts zu tun hat. Der Fußballprofi muss zahlen. Nach seiner Überzeugung: Schon wieder und unberechtigt.

Der ehemalige Liverpooler Stürmer Daniel Sturridge wurde verurteilt, 30.000 Dollar (22.400 Euro) an einen Mann zu zahlen, der behauptet, den verlorenen Hund des Fußballers gefunden zu haben. Der Fußballer, der inzwischen in Australien für Perth Glory spielt, sagte, sein Pomeraner namens Lucci sei 2019 aus seinem Haus in Los Angeles gestohlen worden, und setzte eine Belohnung aus. "Wir werden alles für den Hund bezahlen", schrieb Sturridge. "Wer auch immer meinen Hund zurückbringt, 20 Riesen, 30 Riesen, was auch immer." Gezahlt hat er jedoch offenbar nicht, zumindest nicht an Foster Washington. Das muss er nun tun, entschied ein Gericht in Los Angeles

Der auch als Rapper Killa Fame bekannte Washington hatte zwei Tage nach Sturridges Aufruf Bilder von sich und dem Hund gepostet und gefragt "Ist das Lucci?". Der Fußballer, der 32 mal für die englische Nationalmannschaft aufgelaufen war, dessen Karriere aber arg ins Stocken geraten ist, konnte seinen Hund wieder in Empfang nehmen. Er fühle sich von Herrn Sturridge "im Stich gelassen", sagte Washington der Nachrichtenagentur PA. "Hoffentlich zahlt er und versucht nicht, in Berufung zu gehen." Der Prozess hatte bereits 2020 begonnen. "Als wir den Hund fanden, dachte ich, mein Leben würde besser werden", sagte Washington weiter.

"Ich meine es todernst"

2019 waren mehrere Männer in das Haus des Profis eingebrochen, Sturridge präsentierte selbst Bilder von der Verwüstung in seinem Haus und von einer Überwachungskamera. In einer wütenden Tirade im Internet schrieb der 32-Jährige zu dem Vorfall: "Hört zu, jemand ist in mein Haus in LA eingebrochen und hat meinen Hund aus dem Haus gestohlen. Wer auch immer weiß, wer in mein Haus eingebrochen ist, ich zahle ihm alles. Ich meine es todernst. Ich will wissen, was los war, ich will wissen, warum sie meinen Hund mitgenommen haben, ich will wissen, warum sie die Taschen von oben mitgenommen haben. Ich will wissen, was zum Teufel hier los ist, ich meine es todernst. Wie kann man in ein Haus in L.A. einbrechen und den Hund von jemandem mitnehmen, bist du verrückt? Du kommst in ein Haus, um einen Hund zu stehlen?"

Sturridge zeigte sich nun nach dem Urteil empört - und sagt, er habe sehr wohl jemanden für die Rückgabe des Hundes bezahlt: "Nur um euch zu Weihnachten die Wahrheit zu sagen! Ich traf einen kleinen Jungen, der meinen Hund fand und zahlte ihm eine Belohnung, über die er sich sehr freute, ebenso wie ich, dass ich meinen Hund zurückbekam", schrieb er in einem langen Twitter-Statement. "An Weihnachten die Ereignisse eines Raubüberfalls noch einmal erleben zu müssen, ist beschämend", so Sturridge weiter. "Andere versuchen, für ihren eigenen persönlichen Vorteil zu profitieren. Nochmals vielen Dank an den Jungen." Vom Moment der Übergabe existierten Videos und Audioaufnahmen, sagt Sturridge. Tatsächlich schrieb Washington selbst noch im Jahr 2019, er habe den Hund gar nicht selbst gefunden – sein elfjähriger Neffe sei es gewesen.

Komplizierter Weg

Sturridge war 2019 unter Jürgen Klopp Champions-League-Sieger mit dem FC Liverpool geworden, sein auslaufender Vertrag wurde jedoch nicht verlängert. Im Juli 2019 war er mit einer mehrwöchigen Sperre wegen Verstößen gegen die Wettregeln des englischen Fußballverbandes FA belegt worden. Sturridge soll seinem Bruder im Jahr 2018 Insiderinformationen über einen möglichen Wechsel zum FC Sevilla gegeben und diesen angewiesen haben, auf den Transfer zu wetten. Der Wechsel nach Spanien kam allerdings nie zustande, stattdessen ging Sturridge auf Leihbasis zum späteren Absteiger West Bromwich Albion.

2019 wechselte er zum türkischen Erstligisten Trabzonspor, löste dort aber schon Anfang 2020 seinen Vertrag vorzeitig auf - nachdem er wegen der Wettverstöße weltweit bis Juni 2020 gesperrt wurde. Nach 19 Monaten ohne Klub heuert der Mann, über den die BBC Ende 2018 noch geschrieben hatte, "dass hinter den Verletzungsproblemen und der Zeit in der Zuschauerrolle der wohl begabteste Stürmer Englands steckt", schließlich in Perth an.

Quelle: ntv.de, ter

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