Fußball

Wirbel beim Rekordmeister Fitnesscoach des FC Bayern wehrt sich gegen "üble Nachrede"

Holger Broich spricht Klartext und wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Holger Broich spricht Klartext und wehrt sich gegen die Vorwürfe.

(Foto: IMAGO/Lackovic)

Die Saison des FC Bayern ist nicht nur von enttäuschenden Spielen, sondern auch von vielen Verletzungen geprägt. Den Münchnern hatten phasenweise auffallend viele Spieler gefehlt. Kritik kommt auf am Fitnesscoach des Rekordmeister-Teams. Der reagiert nun scharf.

Bayern Münchens Fitnesstrainer Holger Broich hat mit deutlichen Worten auf Vorwürfe reagiert, wonach er der Hauptverantwortliche für die vielen Verletzungen der vergangenen Saison sei. Jüngst hatten Medien berichtet, dass der Fußball-Rekordmeister einen Rauswurf des Assistenzcoaches erwäge, weil in der enttäuschenden und titellosen Spielzeit 2023/24 sehr oft Spieler mit Muskelverletzungen ausgefallen waren.

"Die Faktenlage ist klar: Wir haben in diesem Jahr keine gute Leistung gebracht und hatten zu viele Verletzte", sagte der 49-Jährige nun dem "Kicker". "Aber sich jetzt einen Mann herauszupicken und auf ihn mit dem Finger zu zeigen, finde ich sehr enttäuschend." Weggefährten wie Trainer-Ikone Jupp Heynckes springen ihm bei. Er finde die Debatte um Broich "ungerecht", teilte er ebenfalls dem "Kicker" mit. "Das hat Holger nicht verdient." Er habe "seine Entscheidungen immer zugunsten der Spieler getroffen, er wusste die Verletzungsgefahr für jeden prophylaktisch einzuschätzen. Das macht ihn außergewöhnlich, er ist eine Koryphäe in seinem Beruf."

Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, legendärer früherer Mannschaftsarzt des FC Bayern, reagierte ebenfalls "mit absoluter Enttäuschung, ja schon mit Empörung" auf die Kritik an Broich. Dieser sei "ein Top-Fachmann. Diese negative Behandlung hat er nicht verdient. Soweit ich es überblicke, ist er der beste Fitnesstrainer."

"Das ist zu einfach und zu billig"

Der Trainer, der bei Bayern als "Wissenschaftlicher Leiter und Leiter Fitness" geführt wird, sagte zudem: "Wo ist die Frage nach der Verantwortlichkeit des gesamten Teams, der Trainer, der Ärzte, der Physios? Jetzt alles an meinem Namen festzumachen, finde ich sehr enttäuschend. Das ist üble Nachrede." Sollte er wegen der vielen Ausfälle als einziger "den Kopf hinhalten", ergänzte Broich, "ist das zu einfach und zu billig, wir sind ein Team".

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Den Münchnern hatten in der vergangenen Saison auffallend viele Spieler gefehlt - einige Profis erlitten während der Saison sogar mehr als eine Muskelblessur. Trainer Thomas Tuchel sprach diese Entwicklung immer wieder auch öffentlich an. Wie der "Kicker" nun unter Verweis auf den Mannschaftskreis berichtete, habe aber just Broich intern davor gewarnt, dass ein - wie von Tuchel angeordnetes - dosiertes Training gefährlich sei.

Weiter hieß es in dem Bericht, dass der frühere Bayern-Trainer Hansi Flick nach seiner Unterschrift beim FC Barcelona seinen ehemaligen Assistenten Broich nach Spanien holen wolle. Der Mediziner lehrt als Professor an einer Hamburger Hochschule und galt in der Sportszene jahrelang als eine Koryphäe.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sport.de

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