Fußball

Ohne Robben, mit Druck und Drohung FC Bayern fürchtet Wolfsburg

Weltklasse, aber verletzt: Bayerns Arjen Robben.

Weltklasse, aber verletzt: Bayerns Arjen Robben.

(Foto: dpa)

Ein Spiel, null Punkte, drei Zähler Rückstand auf Meister Borussia Dortmund: Der FC Bayern, Rekordmeister und selbst ernannten Titel-Topfavorit, hat seinen Saisonstart in der Fußball-Bundesliga gehörig verpatzt. Nun geht es zum VfL Wolfsburg, und Bayerns Bester ist nicht dabei. Die Stimmung in München war schon mal besser.

Ohne Arjen Robben und mit einer unverhohlenen Drohung von Trainer Jupp Heynckes im Hinterkopf: Fußball-Rekordmeister Bayern München steht vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/im n-tv.de Liveticker) schon gehörig unter Druck. "Die Mannschaft muss harmonieren und funktionieren, alles andere ist sekundär. Die Leistung entscheidet, Status oder Image eines Spielers sind nicht wichtig", sagte Heynckes vorab. Eine klare Ansage an seine beim 0:1 zum Start gegen Borussia Mönchengladbach enttäuschende Mannschaft.

Der fehlt zudem der theoretisch wohl beste Individualist. Arjen Robben, der gegen Gladbach allerdings ein Totalausfall war, klagte nach Heynckes' Angaben über Rückenschmerzen, die in die Adduktoren ausstrahlen. Er habe am Mittwoch das Training abbrechen müssen, am Donnerstag ebenfalls nicht voll trainieren können. Am Freitagnachmittag kam dann das Aus: Robben hatte sich einem Belastungstest unterzogen, den er nicht bestand.

Gier nach Siegen fehlt

"Du musst die Dinge erzwingen, du musst die Gier haben, das Spiel zu gewinnen." Bayern-Coach Jupp Heynckes zitiert BVB-Trainer Jürgen Klopp.

"Du musst die Dinge erzwingen, du musst die Gier haben, das Spiel zu gewinnen." Bayern-Coach Jupp Heynckes zitiert BVB-Trainer Jürgen Klopp.

(Foto: dpa)

Nach dem 0:1 zum Start versucht Heynckes zwar auch positive Aspekte herauszustellen. Doch ihm ist gleichwohl bewusst, dass beim Rekordmeister nur Siege zählen. "Wenn der FC Bayern verliert, ist alles immer negativ. Es ist schwer, die Leute zu überzeugen, dass auch vieles gut war", sagte er. Heynckes unterstützte die Aussagen Franck Riberys, der am Donnerstag mehr Aggressivität gefordert hatte. "Dazu gehört auch das Spiel nach vorne. Du musst die Dinge erzwingen, du musst die Gier haben, das Spiel zu gewinnen."

Dem Coach genügte nicht, was er an Entschlossenheit im ersten Heimspiel gesehen hat. Ihm fehlten Tempohärte, zielgerichtete Sprints und Flanken sowie ein Rezept gegen die defensiven Gladbacher. "Die Spieler müssen dahin kommen, dass sie besser vorbereitet sind", kritisierte Heynckes offen. Er will eine Reaktion sehen. "Wenn man ein Top-Spieler ist und ehrgeizig, dann steckt man eine Niederlage nicht so schnell weg. Ich habe als Spieler und Trainer immer die größte Motivation daraus geschöpft."

Ribery soll Impulse liefern

Impulse erhofft sich Heynckes von Ribery, der wohl erstmals in der Startelf stehen wird. Die Trainingsleistungen des Franzosen haben den Coach jedenfalls überzeugt. "Höchst wahrscheinlich" sei dessen Einsatz von Beginn an, sagte Heynckes. Gegen Gladbach habe er noch auf ihn verzichtet, weil Ribery zuvor lediglich zwei Tage voll trainiert hatte. "Es ist notwendig, dass ein Spieler ab Dienstag bei der Mannschaft ist, um die volle Leistung abzurufen."

Mit Torhüter Manuel Neuer übt sich Heynckes indes in Geduld. Den entscheidenden Patzer des Nationalkeepers will der Coach nicht überbewerten. "Manuel muss sich integrieren und die Abstimmung mit den Mitspielern finden. Es ist ein Prozess, er soll seinen Stil beibehalten", sagte er. Der Transfer werde sich gewiss als Gewinn für die Bayern erweisen. "Er wird der Rückhalt, den wir uns versprechen", sagte Heynckes.

Neben Robbens Ausfall ist auch ein Einsatz von Stürmer Ivica Olic offen. Der kroatische Nationalspieler kehrte mit einer Wadenprellung von seinem Länderspielausflug zurück. Ohnehin hatten die Auswahlspiele die Vorbereitung der Münchner erschwert. In der deutschen Startelf gegen Brasilien standen gar sieben Bayern-Spieler, insgesamt waren 16 Akteure unterwegs. Erst am Donnerstagnachmittag war der Kader wieder komplett. "Es ist eine Situation, die man sich nicht wünscht", kommentierte Heynckes. Denn er weiß, dass bei einer weiteren Schlappe der Ton schärfer wird.

Quelle: ntv.de, Ruben Stark, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen