Drei Punkte ganz fest eingeplant FC Bayern gastiert in Köln
06.03.2010, 13:16 UhrAuswärtsspiele beim 1. FC Köln waren für den FC Bayern in den letzten Jahren immer eine Reise wert. Die letzten sieben Gastspiele beim FC gewann der Rekordmeister und erzielte dabei 18:6 Tore. Die Verteidigung von Platz eins scheint damit Formsache. Unverändert Letzter dürfte Hertha BSC bleiben - es sei denn, in Hamburg gelingt eine große Überraschung.
1. FC Köln - Bayern München (15.30 Uhr)
17 Spiele ohne Niederlage haben den Rekordmeister zurück auf den aus ihrer Sicht quasi abonnierten Spitzenplatz geführt. Trotz der durch den Ausfall von Martin Demichelis verstärkten Abwehr-Personalprobleme spricht viel für eine Fortsetzung des Höhenflugs. Zuletzt in Köln verloren haben die Bayern 1995, in den letzten sieben Spielen ließen sie keine Punkte in der Domstadt.
Hinzu kommt: Dem ohnehin heimschwachen Gastgeber fehlen Pierre Womé, Adil Chihi, Christopher Schorch und Kevin Pezzoni. Aber: Gegen seinen ehemaligen Club will Lukas Podolski seine fast 1400 Minuten anhaltende Torflaute beenden. Es wäre Zeit. Allerdings steht hinter Podolskis Einsatz ein dickes Fragezeichen, nachdem er das Freitagstraining abbrechen musste.
Werder Bremen - VfB Stuttgart (15.30 Uhr)
Auf beiden Seiten ging es in den vergangenen Wochen mächtig bergauf. Die Bremer verbuchten zuletzt aus vier Spielen zehn Punkte, die Schwaben gewannen sieben der vergangenen acht Spiele. Mit dem vierten Auswärtssieg in Serie könnte sich der zwischenzeitlich abgestürzte VfB nun endgültig im Rennen um die internationalen Plätze zurückmelden.
Die Statistik macht dem VfB Mut: Kein Verein feierte in Bremen so viele Siege wie die Schwaben, die zwölfmal an der Weser gewannen. Hinzu kommt, dass Werder-Coach Thomas Schaaf nach den Ausfällen von Clemens Fritz und Sebastian Boenisch die verlässlichen Außenverteidiger ausgehen. Dafür steht Stammkeeper Tim Wiese wieder im Tor.
Hamburger SV - Hertha BSC (15.30 Uhr)
  Dem Duell mit dem großen FC Bayern folgt für den HSV das Kräftemessen mit Dauer-Schlusslicht Hertha BSC.
(Foto: REUTERS)
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft bei beiden Vereinen ein Marianengraben. In den vergangenen 16 Spielen verbuchte der HSV nur 20 Punkte. Hertha BSC, im letzten Jahr kurzzeitig in Meisterträumen versunken, ist seit dem 6. Spieltag das Schlusslicht der Bundesliga. Für die gastgebenden Hamburger gilt damit bei einem auf acht Zähler angewachsenen Abstand zu den Champions-League-Plätzen: Ein Sieg über den Tabellenletzten ist Pflicht.
Die zuletzt angeschlagenen Profis Marcell Jansen, Frank Rost und Mladen Petric kehren zurück, Starstürmer Ruud van Nistelrooy ist zumindest ein Kandidat für einen Platz auf der Bank. Für den Berliner Trainer Friedhelm Funkel, der auf Abwehrspieler Lukasz Piszczek verzichten muss, ist es das 450. Spiel als Bundesliga-Coach. Gewinnt er es mit seinen Herthanern, winkt das Verlassen des letzten Platzes. Dann dürfte er sich ein Glas Sekt aufmachen.
Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04 (15.30 Uhr)
Wenig Glanz, viel Erfolg: Auch ohne großen Spielwitz liegt der FC Schalke hinter dem Führungsduo Bayern und Bayer weiter in Lauerstellung. Doch dem Meister der Effizienz stehen harte Wochen bevor. Nach der Reise zum Überraschungsteam Eintracht Frankfurt, das die Europa League trotz der Niederlage gegen den VfB Cacau noch nicht aus den Augen verloren hat, warten schwere Aufgaben gegen Stuttgart, Hamburg, Leverkusen und München.
Deshalb will Trainer Magath, der auf Marcelo Bordon und Jefferson Farfan verzichten muss, in Frankfurt unbedingt punkten. Für die Eintracht soll der ehemalige Schalker Halil Altintop zum Trumpf werden. Bislang stach der Stürmer in fünf Spielen allerdings erst einmal.
SC Freiburg - Hannover 96 (15.30 Uhr)
  Hannovers Trainer Mirko Slomka geht es wie dem Rest der Liga: Er mag nicht mehr hinsehen.
(Foto: dpa)
Beim Kellerduell des 25. Spieltags bringen Wetten auf ein Unentschieden keine guten Quoten, denn beide Teams warten am längsten auf einen Sieg: Hannover ist seit 13 Partien sieglos, Freiburg konnte seit zehn Spielen nicht dreifach punkten. Vor allem Gäste-Coach Mirko Slomka steht unter Druck. Verliert er auch sein siebtes Spiel in Serie, wäre er der Trainer mit dem schlechtesten Start in der Liga-Historie - und möglicherweise wieder ein Trainer ohne Job. Sollte Hannover erneut verlieren und Hertha den HSV überraschen, hätte die Liga ein neues Schlusslicht.
Immerhin: Stürmer Ya Konan und Mittelfeldallrounder Leon Andreasen kehren ins H96-Team zurück, dafür fehlt allerdings Sergio Pinto gelbgesperrt. Die heimschwachen Freiburger, denen erst ein Sieg im eigenen Stadion gelang, können wieder auf Kapitän Heiko Butscher setzen. Dafür droht Butschers Innenverteidigerkollege Pavel Krmas auszufallen. Keine rosigen Aussichten.
VfL Wolfsburg - VfL Bochum (15.30 Uhr)
  Kratzen, beißen, punkten: Das Erfolgsrezept des VfL Bochum in der Rückrunde ist eigentlich ganz simpel.
(Foto: dpa)
Die "Wölfe" wittern nach zuletzt zwei Siegen wieder Morgenluft. Allerdings müssen sie im Duell mit dem Angstgegner auf den gesperrten Spielmacher und Ex-Bochumer Zvjezdan Misimovic verzichten. Deshalb denkt Trainer Köstner über ein neues Spielsystem ohne klassische "10" nach.
Der Respekt vor dem Gegner macht Sinn: Neben München und Leverkusen sind die Bochumer als einziges Team noch ohne Rückrundenschlappeniederlage. Zudem gelang Wolfsburg in den vergangenen fünf Spielen nur ein Sieg über Bochum. Dem VfL fehlen mit der offensiven Allzweckwaffe Stanislav Sestak und Verteidiger Matias Concha allerdings zwei Stammkräfte. Dafür dürfen sich die Bochumer Fans auf einen "Hubschrauber-Einsatz" von Beginn an freuen: Vahid Hashemian wird wohl für Sestak in der Startelf stehen.
Borussia Dortmund - Borussia M'gladbach (18.30 Uhr)
Beim BVB wächst die Anspannung. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen beträgt der einstmals komfortable Acht-Punkte-Vorsprung des Tabellenfünften auf Verfolger Bremen (Rang sechs) nur noch einen Zähler. Zudem bereiten die Ausfälle von Sven Bender und Mats Hummels Kopfzerbrechen, was im Fall Hummels zugleich ein passendes Bild für dessen Misere ist: Hummels fällt mit einem Kieferbruch aus, nachdem ihn Schalkes Kevin Kuranyi im Revierderby gegen BVB-Keeper Roman Weidenfeller geschubst hatte.
Immerhin kehrt der gesperrte Lucas Barrios zurück, der 11 Toren bester Dortmunder Torjäger ist. Kapitän Sebastian Kehl steht erstmals seit neun Monaten wieder in der Startelf. Bei den Gästen meldete sich der ehemalige Dortmunder Marco Reus, besser bekannt als Doppelgänger von Marko Marin und in dieser Saison schon jeweils viermal als Torschütze und Vorbereiter erfolgreich, fit zurück.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid