DFB-Pokal-Auslosung mit Lücken FC Bayern kennt Erstrunden-Gegner nicht
26.07.2020, 18:46 Uhr
Der Pokal steht in München - aber wohin die Bayern in der 1. Runde reisen, muss noch erst ausgespielt werden.
(Foto: imago images/imagebroker)
Die Auslosung der 1. DFB-Pokalrunde hat etwas von Lückentext: 23 der 64 Lose sind Platzhalter, weil die Landespokale noch nicht beendet sind. Der Titelverteidiger FC Bayern weiß zwar, aus welchem Landesverband sein Gegner kommt - wohin genau es geht, ist aber noch offen.
Der erste Bayern-Gegner im neuen DFB-Pokal-Wettbewerb könnte Alemannia Aachen heißen, aber auch 1. FC Düren, Viktoria Arnoldsweiler oder FC Pesch - klar ist für den Cup-Verteidiger aus München lediglich, dass er zum Auftakt beim Pokalsieger des Fußball-Verbandes Mittelrhein antreten muss. Bei der Auslosung mit vielen Unbekannten erfuhr der Rekordsieger als Folge der Corona-Pandemie nur die grobe Himmelsrichtung für seine Aufgabe in der ersten Runde vom 11. bis 14. September.
Gleich 23 Platzhalter befanden sich unter den 64 Loskugeln im ARD-Studio in Köln, weil in fast allen Landesverbänden noch die Pokalsieger ausgespielt werden müssen. "Wir haben deshalb so früh gelost, damit die Amateurvereine sich auf die Hygienegeschichten vorbereiten können. Wir müssen die Stadien benennen, es gibt sehr viele Ungereimtheiten in diesem Jahr", sagte DFB-Präsident Fritz Keller, nachdem die stellvertretende DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich zumindest einige konkrete Partien auslosen konnte.
So muss Vizemeister Borussia Dortmund beim Drittligisten MSV Duisburg zu einem West-Derby antreten. Zweitligist 1. FC Nürnberg, der in letzter Minute den Abstieg vermieden hatte, erwartet Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig. Bayer Leverkusen, vor drei Wochen im Endspiel im leeren Berliner Olympiastadion den Bayern 2:4 unterlegen, muss zum Hamburger Pokalsieger reisen. Dass über 90 Vereine noch die Chancen haben, in den Wettbewerb zu kommen, kann aus Kellers Sicht ein anderer Spannungspunkt im Vergleich zum gewohnten Prozedere sein. Die Landespokal-Endspiele sollen am 22. August im Rahmen des "Finaltags der Amateure" ausgetragen werden, allerdings stehen sogar die Finals häufig noch nicht fest.
In Sachsen-Anhalt wurde der Pokal dagegen schon endgültig abgebrochen und der 1. FC Magdeburg als DFB-Pokal-Teilnehmer festgelegt. Aus Bayern, das zwei Startplätze hat, ist zudem aller Voraussicht nach der 1. FC Schweinfurt 05 dabei. Bis Mitte August müssen alle Amateurvereine, die als Teilnehmer der ersten Runde infrage kommen, eine Heimspielstätte festlegen und ein mit den zuständigen Behörden abgestimmtes Hygienekonzept vorstellen. Anschließend sollen schnellstmöglich die genauen zeitlichen Ansetzungen veröffentlicht werden.
Die Partien im Überblick:
- Vertreter aus Mittelrhein - Bayern München
- MSV Duisburg - Borussia Dortmund
- 1. FC Nürnberg - RB Leipzig
- Vertreter aus Hessen - SV Sandhausen
- Vertreter aus Württemberg - Erzgebirge Aue
- Dynamo Dresden - Hamburger SV
- Vertreter aus Rheinland - VfL Bochum
- Vertreter aus Baden - SC Freiburg
- Vertreter aus Brandenburg - VfL Wolfsburg
- Vertreter aus Bremen - Borussia Mönchengladbach
- Vertreter aus Saarland - FC St. Pauli
- Vertreter aus Hamburg - Bayer Leverkusen
- Würzburger Kickers - Hannover 96
- Vertreter aus Westfalen - SpVgg Greuther Fürth
- Vertreter aus Berlin - 1. FC Köln
- Vertreter aus Niederrhein - Arminia Bielefeld
- Vertreter aus Bayern - Schalke 04
- FC Ingolstadt - Fortuna Düsseldorf
- Karlsruher SC - 1. FC Union Berlin
- 1. FC Magdeburg - Darmstadt 98
- Vertreter aus Westfalen - SC Paderborn
- Vertreter aus Südwest - Jahn Regensburg
- Vertreter aus Schleswig-Holstein - VfL Osnabrück
- Vertreter aus Niedersachsen - FSV Mainz 05
- Vertreter aus Sachsen - TSG Hoffenheim
- Vertreter aus Bayern - Eintracht Frankfurt
- Vertreter aus Thüringen - Werder Bremen
- SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Heidenheim
- Vertreter aus Niedersachsen - FC Augsburg
- Vertreter aus Südbaden - Holstein Kiel
- Eintracht Braunschweig - Hertha BSC
- Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern - VfB Stuttgart
Die zweite Runde findet am 22./23. Dezember statt, das Achtelfinale am 2. und 3. Februar 2021 und das Viertelfinale am 2. und 3. März. Die Halbfinalspiele sollen am ersten Mai-Wochenende stattfinden, das Finale im Berliner Olympiastadion ist diesmal nicht für einen Samstagabend geplant, sondern für den Donnerstag, 13. Mai (Christi Himmelfahrt).
Quelle: ntv.de, tsi/dpa