Fußball

Wolfsburg-Comeback im Topspiel FC Bayern vergibt die Meister-Entscheidung

Hart umkämpftes Spitzenspiel.

Hart umkämpftes Spitzenspiel.

(Foto: dpa)

Lange sieht es danach aus, als hätten die Frauen des FC Bayern die Bundesliga-Meisterschaft so gut wie sicher. Doch die Führung beim Verfolger in Wolfsburg hält nicht, der VfL bleibt trotz des späten Ausgleichs aber im Hintertreffen. Die Münchnerinnen sind ob des Verlaufs aber natürlich enttäuscht.

Einen Tag nach dem Titelgewinn der Männer haben die Fußballerinnen von Bayern München einen großen Schritt in Richtung ihrer Meisterschaft gemacht. Die Münchnerinnen holten am drittletzten Bundesliga-Spieltag ein 1:1 (1:0) im "Showdown um die Schale" beim bisherigen Serienmeister VfL Wolfsburg. Durch das Remis liegen die Bayern weiter zwei Punkte vor dem VfL. Sydney Lohmann (34.) traf für die Münchnerinnen, die Polin Ewa Pajor war für Wolfsburg erfolgreich (81.).

"Das Unentschieden geht in Ordnung. Das bedeutet ganz klar, dass es die Bayern auf den eigenen Füßen haben", kommentierte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im NDR das Ergebnis: "Jetzt können die Bayern ihre Saison krönen."

Jubel über die Führung ...

Jubel über die Führung ...

(Foto: imago images/Eibner)

Beim Geisterspiel waren die Gastgeberinnen zu Beginn das bessere Team. Die Mannschaft des scheidenden Trainers Stephan Lerch, die ohne ihre Spielführerin Alexandra Popp (Knieprobleme) auskommen musste, drängte die Münchnerinnen in die Defensive. VfL-Torhüterin Almuth Schult, die für die am Finger verletzte Nummer eins Katarzyna Kiedrzynek zwischen den Pfosten stand, hatte kaum etwas zu tun. Die Nationaltorhüterin hatte nach Schulter-OP und Zwillingsgeburt im vergangenen Ligaspiel beim Absteiger MSV Duisburg (4:0) nach 721 Tagen ihr Bundesliga-Comeback gefeiert.

Beim überraschenden Gegentor durch Lohmann war Schult machtlos. "Bei dem Tor kann sie nichts machen", sagte Voss-Tecklenburg. Im zweiten Durchgang verteidigten die Gäste geschickt ihre Führung. Nach dem Tor von Pajor witterte der VfL noch einmal Morgenluft, am Ende aber blieb es beim durchaus leistungsgerechten Unentschieden. Bei einem Sieg wäre den Bayern-Frauen der Titel so gut wie sicher gewesen.

Die Double-Serie der Wolfsburgerinnen steht vor dem Ende

Dem Titelgewinn kommt in dieser Saison eine noch größere Bedeutung als sonst zu. Durch die Champions-League-Reform ist nur der Meister direkt für die neue lukrative Gruppenphase der Königsklasse qualifiziert, es geht um 400.000 Euro garantierte Einnahmen.

... und den Ausgleich.

... und den Ausgleich.

(Foto: dpa)

Bis Anfang April hatte alles nach einem Durchmarsch der Münchnerinnen ausgesehen. Doch nach 26 Pflichtspielsiegen in Serie unterlag der dreimalige Meister erst im DFB-Pokal-Halbfinale ausgerechnet beim VfL, patzte dann auch erstmals in der Liga gegen die TSG Hoffenheim und musste das Aus in der Vorschlussrunde der Champions League gegen den FC Chelsea verkraften.

Vor dem vorentscheidenden Duell um den Titel hatte sich das seit Jahren dominierende Spitzenduo des deutschen Frauenfußballs gegenseitig den Druck zugeschoben. Die Sticheleien kamen nicht von ungefähr. Schließlich hatte der Dauermeister aus Niedersachsen, der zuletzt viermal nacheinander das Double holte, die Bayern dabei stets auf Rang zwei verwiesen. In den ausstehenden Spielen treten die Münchnerinnen bei Bayer Leverkusen und gegen Eintracht Frankfurt an. Wolfsburg muss in der Pokalfinal-Generalprobe bei der Eintracht sowie gegen Werder Bremen ran.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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