Fußball

Münchner Endspiel ums Pokalfinale FCB muss siegen, Wolfsburg will

Die Jubel-Bayern wollen auch gegen Wolfsburg feiern - um dann im Pokalfinale am 1. Juni die nächste Trophäe einzufahren.

Die Jubel-Bayern wollen auch gegen Wolfsburg feiern - um dann im Pokalfinale am 1. Juni die nächste Trophäe einzufahren.

(Foto: dapd)

Auf seiner Rekordjagd will sich der FC Bayern im Pokal-Halbfinale vom VfL Wolfsburg nicht aufhalten lassen. Der Werksklub geht angemessen bescheiden ins Duell gegen die momentan "beste Mannschaft Europas", hofft aber auf einen "Sahnetag". Bei den Bayern liebäugelt Meistertrainer Jupp Heynckes bereits mit einer Trophäen-Premiere.

Den Meistertitel in Rekordzeit eingefahren, den FC Barcelona und die Champions League im Kopf – und jetzt? Kommt erst einmal der VfL Wolfsburg. Beirren lassen will sich der FC Bayern davon nicht. Der Werksklub soll im Pokal-Halbfinale auf keinen Fall zum Stolperstein auf dem Weg zum ersten Triple der Vereinsgeschichte werden. Das Endspiel in Berlin ist für den Rekordpokalsieger Pflicht, sagt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ohne Umschweife, dafür mit Nachdruck. Die Ansage lautet: "Wir wollen da wieder hin."

Als Trainer hat Jupp Heynckes den Pokal noch nicht gewonnen.

Als Trainer hat Jupp Heynckes den Pokal noch nicht gewonnen.

(Foto: dpa)

Auch Coach Jupp Heynckes hätte nichts dagegen, seine letzte Bayern-Saison erst am 1. Juni zu beenden. Der Pokalsieg würde nicht nur das mögliche Triple vollenden, er wäre für ihn eine Premiere. "Ich will unbedingt ins Finale, das ist ein Riesen-Ziel. Der Pokal fehlt mir noch in meiner Sammlung, das wäre wunderbar", betonte der 67-Jährige vor der Partie ab 20.30 Uhr (im n-tv.de Liveticker). Als Spieler gewann Heynckes zwar den Pott, als Trainer verlor er aber zweimal das Endspiel. 1984 mit Gladbach gegen die Bayern und im vergangenen Jahr mit den Bayern beim blamablen 2:5 gegen Dortmund. Dies soll sich nicht wiederholen.

Jetzt geht es doch erst richtig los

Ein Sättigkeitsgefühl nach der Rekord-Meisterschaft fürchtet Sportvorstand Matthias Sammer nicht. Jetzt gehe "es doch erst so richtig los", frohlockt er mit Blick auf die K.o-Spiele in Pokal und Champions League. Damit es die von Präsident Uli Hoeneß geforderte "Super-Super-Saison" wird, ist ein Weiterkommen für die Bayern Pflicht - vor allem gegen Wolfsburg. Es wäre bereits die 19. Teilnahme am DFB-Pokal-Finale für den 15-maligen Gewinner. Doch wie schon im bisherigen Saisonverlauf sind die Bayern trotz aller Dominanz weit davon entfernt, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.

FC Bayern - VfL Wolfsburg, 20.30 Uhr

Die voraussichtlichen Aufstellungen

München: Neuer - Lahm, van Buyten, Dante, Alaba - Martínez, Schweinsteiger - Robben, Müller, Shaqiri - Mandzukic
Wolfsburg: Benaglio - Hasebe, Naldo, Madlung, Rodriguez - Medojevic, Polak - Vieirinha, Diego, Arnold - Olic

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)

Ab 20.30 Uhr im n-tv.de Liveticker.

"Bei uns flippt keiner aus. Wir wissen, dass das kein Selbstläufer wird. Wir werden Wolfsburg konzentriert und mit dem nötigen Respekt begegnen", machte Rummenigge deutlich. Auch Heynckes hielt am Montag "gar nichts davon, die Chancen des Gegners zu minimieren. In einem Spiel ist alles möglich. Natürlich ist es für jede Mannschaft schwer, gegen uns erfolgreich zu sein, aber wir müssen unsere Topleistung bringen, um keine Enttäuschung zu erleben."

Drei Pokalduelle, kein "Wölfe"-Sieg

Die Zahlen sprechen jedenfalls deutlich für die Bayern. In drei direkten Pokalduellen hieß der Sieger dreimal Bayern, in 18 Heimspielen gegen Wolfsburg gab es insgesamt 17 Siege und ein Remis. Ganz zu schweigen von der Pokal-Heimbilanz der Münchner: In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden nur zwei Partien verloren, insgesamt in der Historie dieses Wettbewerb gar nur neun. Der VfL stand erst einmal im Finale, 1995.

Wölfe-Coach Dieter Hecking darf sich nach der großen Münchner Rotation am Wochenende ebenso wie die Bayern-Spieler auf eine andere Rekordmeister-Elf einstellen. "Die Spieler wissen natürlich, dass ich die Mannschaft anders formieren werde", verriet Heynckes ein offenes Geheimnis. Unter anderem wird wohl der ehemalige Wolfsburger Mario Mandzukic, der in den zwei Liga-Begegnungen dreimal traf, wieder ins Team rücken. Auch Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger & Co. sollten wieder reinrotieren.

Hoffen auf den "Sahnetag"

Extra-Klasse wurde bei den Münchnern gegen Nürnberg geschont, aber auch der VfL hat starkes Personal - stellte Hecking klar. "Auch der FC Bayern hat Respekt für uns. Sie wissen, dass wir auch Spieler dabei haben, die Spiele entscheiden können." Vor allem die Stürmer Bas Dost und Ivica Olic kamen im Pokal mit jeweils vier Toren sehr gut zurecht. Trotzdem gilt für Hecking gegen die "im Moment vielleicht beste Mannschaft Europas": "Jede Minute, die wir Bayern vom Tor weghalten, ist ein kleiner Teilerfolg."

"Es ist doch klar, dass wir einen absoluten Sahnetag brauchen, um nah an die Sensation zu kommen", erklärte Hecking und verwies auf die faszinierende Historie des Wettbewerbs. "Es gab im Pokal schon so viele völlig verrückte Spiele." Mut macht vielleicht der Blick auf die jüngste Bayern-Heimniederlage im Pokal. Am 2. März 2011 gab es gegen den FC Schalke 04 ein 0:1 - es war ebenfalls ein Halbfinale.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen