Hertha nicht mehr spitze Favre sichert sich ab
14.07.2009, 16:46 UhrHerthas Trainer Lucien Favre sieht sein Team in der neuen Spielzeit nicht dazu in der Lage, wie in der Vorsaison in der Spitze der Fußball-Bundesliga mitzumischen. "Ich denke, es ist unmöglich, eine solche Saison wie zuletzt sofort zu wiederholen", erklärte der Berliner Chefcoach in einem Interview mit der "Berliner Zeitung".
Hertha hatte in der abgelaufenen Saison überraschend Rang vier und die Europa League erreicht und lange Zeit sogar um die Meisterschaft mitgespielt. Dass die Fans in Berlin nun hohe Erwartungen und Wünsche hätten, verstehe er, sagte Favre: "Aber wir alle müssen realistisch sein." Vor allem die "eingeschränkten finanziellen Mittel" würden es schwer machen, geeignetes Personal zu finden.
Mit Josip Simunic, Andrej Woronin und Marko Pantelic haben aus unterschiedlichen Gründen prägende Figuren den Hauptstadtklub verlassen. Hertha hat in seinem Etat-Ansatz (75,6 Millionen Euro statt 82,7 Millionen 2008/09) einen Transfer-Überschuss von fünf Millionen Euro eingeplant. Nach den Neuzugängen Artur Wichniarek und Christoph Janker stehen nur noch rund zwei Millionen Euro für weitere Einkäufe zur Verfügung. "Das ist wieder ein kleiner Neuanfang", bemerkte Favre und verglich die Situation mit seinem Einstieg bei Hertha im Sommer 2007.
Keine konkreten Ziele
Konkrete Ziele für 2009/10 will der 51-jährige Favre jetzt noch nicht formulieren, "das passiert erst, wenn die Mannschaft komplett ist". Mit Ordnung, Disziplin und guten Einwechslungen habe das Team in der Vorsaison viele Punkte geholt. Das allein aber könnte in der neuen Spielzeit noch zu wenig sein: "Vielleicht muss ich noch etwas Neues finden, ein neues System, um die Mannschaft noch effektiver zu machen", kündigte der Schweizer mögliche Veränderungen an.
Die Chefetage um Präsident Werner Gegenbauer und Neu-Manager Michael Preetz ist von den Fähigkeiten Favres, der in der Sommerpause auch mit anderen Bundesligaklubs in Zusammenhang gebracht worden war und dem nach eigener Aussage "auch Anfragen aus dem Ausland" vorlagen, überzeugt. Deshalb wurde schon im Trainingslager in Stegersbach (Österreich) über die vorzeitige Verlängerung des derzeit bis 2011 laufenden Vertrags gesprochen. Gegenbauer sieht die Gespräche auf einem guten Weg. Favre erklärte zur möglichen Verlängerung bis 2013: "Momentan gebe ich dazu keinen Kommentar ab."
Quelle: ntv.de, dpa