Hängepartie um Bayern-Spieler Florenz kann sich Gomez nicht leisten
04.07.2013, 14:30 Uhr
Mario Gomez kann einem Leid tun.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Paukenschlag im Poker um Mario Gomez: Ein Wechsel zum AC Florenz rückt in weite Ferne. Der Grund: Die Italiener haben schlicht und ergreifend nicht genügend Geld für den deutschen Nationalstürmer.
Das Hin und Her im Poker um Bayern-Spieler Mario Gomez nimmt kein Ende: Der AC Florenz hat zunächst einmal überraschend Abstand von einer Verpflichtung des Stürmers von Bayern München genommen. "Gomez ist ein sehr starker Spieler, der viel kostet. Wir sind jetzt nicht in der Lage, ihn zu erwerben", sagte Daniele Pradé, Sportdirektor des italienischen Serie-A-Klubs, bei der Vorstellung der neuen Trikots der Fiorentina. "Gomez interessiert uns sehr, man kann aber nicht behaupten, dass die Verhandlungen für seinen Erwerb abgeschlossen sind, wie einige Medien berichtet haben", ergänzte Pradé. Florenz habe "Alternativen zu Gomez. Wir sind zu anderen Lösungen bereit.
Verbandspräsident Andrea Della Valle will, dass wir Spieler verkaufen, bevor wir andere erwerben." Triple-Gewinner Bayern München will mindestens 20 Millionen Euro Ablöse für den 27-Jährigen erzielen, der 2009 für 35 Millionen vom VfB Stuttgart gekommen war. Florenz hat dem Vernehmen nach bisher nur 18 Millionen geboten. Der Vertrag des Nationalspielers beim FC Bayern läuft noch bis 2016. Sportvorstand Matthias Sammer hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass ein Zeitpunkt des Wechsels derzeit "nicht absehbar ist. Unser Standpunkt ist bekannt."
Zeitnahe Entscheidung
Der Transfer von Gomez nach Florenz war schon seit Längerem erwartet worden. Am vergangenen Dienstag vermeldete Sky Italia, dass sich der 27 Jahre alte Angreifer mit dem italienischen Serie-A-Klub auf einen Vierjahresvertrag geeinigt habe. Auch sein Berater Uli Ferber klang optimistisch: "Mario sieht seine Zukunft in Italien. Wir gehen davon aus, dass zeitnah eine Entscheidung fällt", sagte er der "Sport Bild".
Gomez spielt beim FC Bayern unter dem neuen Coach Pep Guardiola trotz eines Vertrags bis 2016 keine Rolle mehr. Schon zum Ende der vergangenen Triple-Saison hatten ihm die Bosse des deutschen Fußball-Rekordmeisters mitgeteilt, dass er sich einen neuen Verein suchen könne. Gomez war 2009 für die damalige Rekordsumme von 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zum FC Bayern gewechselt. In 174 Pflichtspielen für die Münchner erzielte er immerhin 115 Treffer. Neben dem Gewinn des Triples in der vergangenen Saison gewann der 57-malige Nationalspieler (25 Tore) mit Bayern zudem noch 2010 Meisterschaft und DFB-Pokal.
Abschied ja, aber wohin?
Neben Florenz waren zuletzt noch Juventus Turin und Atletico Madrid als Interessenten genannt worden. Die Fiorentina, die als Tabellenvierter in Italien an den Play-offs zur Champions League teilnimmt, galt aber schon von Beginn an als Favorit. Dort verspricht sich Gomez einen Stammplatz und damit mehr Spielpraxis, um auch mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien bei Bundestrainer Joachim Löw bessere Karten zu haben.
Beim FC Bayern war Gomez in der abgelaufenen Spielzeit auch bedingt durch eine längere Verletzungspause zu Beginn ins Hintertreffen geraten. Im Zweikampf mit Mario Mandzukic hatte Ex-Trainer Jupp Heynckes in den entscheidenden Spielen immer auf den Kroaten gesetzt. In 21 Bundesliga-Einsätzen 2012/13 stand Gomez gerade neunmal in der Startelf der Münchner, in der Königsklasse in sieben Spielen sogar nur zweimal. Schon im April hatte Ferber deshalb betont, "dass dies kein Dauerzustand sein kann".
Quelle: ntv.de, dsi/sid/dpa