Kuriositätenkabinett in Liga zwei Fortuna-Misere geht weiter
30.08.2013, 20:29 Uhr
Der Bielefelder Thomas Hübener (l.) köpft den Ball vor dem Düsseldorfer Martin Latka.
(Foto: dpa)
Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf kommt in Liga zwei nicht in die Gänge. In Bielefeld reicht es nicht einmal für einen Punkt, obwohl der Gastgeber der Fortuna ein Eigentor der Marke "aber mal richtig dumm gelaufen" schenkt. Tabellenführer Fürth lässt Punkte liegen.
Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf hat in Bielefeld den vorübergehenden Sprung auf einen Aufstiegsplatz der 2. Fußball-Bundesliga verpasst und stattdessen den nächsten herben Rückschlag hinnehmen müssen. Die Rheinländer verloren beim Aufsteiger trotz zweimaliger Führung mit 2:4 (2:1) und kassierten am 6. Spieltag bereits die dritte Niederlage. Die Arminia zog durch den Sieg mit acht Punkten sogar an der Fortuna (7) vorbei und befindet sich erst einmal im gesicherten Mittelfeld.
Die Treffer der Fortuna resultierten aus einem Eigentor von Johannes Rahn (21.) und einem direkten Freistoß von Giannis Gianniotas (33.). Den ersten Bielefelder Ausgleich erzielte Kapitän Thomas Hübener (29.), als er einen unberechtigten Handelfmeter verwandelte. Torjäger Fabian Klos (47.) und "Aufstiegsheld" Sebastian Hille (86./90.+1) führten die Arminia noch zum Sieg. Nach langweiligen 20 Minuten fiel das erste Tor gleich durch eine Verkettung kurioser Umstände. Düsseldorfs Kapitän Andreas Lambertz schoss nach einem schönen Solo statt abzugeben, Arminia-Keeper Patrick Platins ließ den Ball abprallen und Philipp Riese schoss Mitspieler Rahn beim Rettungsversuch den Ball an den Oberschenkel, von wo er ins Tor trudelte.
Auf der Gegenseite bekam Bielefeld von Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) einen Witz-Elfmeter zugesprochen, als der Ball Tobias Levels nach einem Eckball an die Hand des komplett angelegten Armes prallte. An Freund und Feind vorbei flog schließlich Gianniotas' Freistoß aus mehr als 30 Metern von der Seitenlinie. Relativ "normale" Tore waren die beiden von Arminia in der zweiten Halbzeit, Klos und Hille trafen jeweils mit dem Kopf, ehe wiederum nach einem Konter den Schlusspunkt setzte. Beste Spieler bei Bielefeld waren Klos und Tom Schütz. Bei der Fortuna gefielen Lewan Kenia und Martin Latka.
Weilandt trifft spät
Tabellenführer SpVgg Greuther Fürth hat erneut Punkte liegen gelassen. Der eingewechselte Tom Weilandt (81.) rettete den Franken beim FSV Frankfurt kurz vor Schluss zumindest ein 1:1 (0:1) und verhinderte die erste Saisonniederlage. Denis Epstein hatte die von Fürths Ex-Coach Benno Möhlmann trainierten Hessen bereits in der 15. Minute in Führung gebracht.
Vor 4853 Zuschauern am Bornheimer Hang ging der FSV gleich bei der ersten Chance mit einem Traumtor in Führung. Der zu Saisonbeginn von Atromitos Athen gekommene Epstein nahm eine Flanke von Alexander Huber mit vollem Risiko und setzte seinen Linksschuss ins lange Eck. Anschließend zog sich die Mannschaft von Möhlmann, der bei drei Amtszeiten insgesamt rund acht Jahre bei Fürth als Trainer aktiv war, weit zurück und verteidigte die Führung bis zur Pause. Bundesliga-Absteiger Fürth, der in der Vorwoche gegen Köln (0:0) erstmals ohne Dreier geblieben war, hatte zwar mehr Ballbesitz, zeigte sich vor dem Tor aber ideenlos. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht, die besseren Chancen hatte weiterhin Frankfurt. Einzig Torhüter Wolfgang Hesl war es bei einer Doppelchance (52.) zu verdanken, dass Fürth nicht mit 0:2 in Rückstand geriet. Stattdessen gelang dem 60 Sekunden zuvor eingewechselten Weilandt der Ausgleich.
Beste Spieler auf Seiten der Gastgeber waren Michael Görlitz und Matthew Leckie. Bei Fürth überzeugten Wolfgang Hesl und Zoltan Stieber.
Heimniederlage für die Löwen
Aufstiegsanwärter 1860 München hat den nächsten Dämpfer erlitten und den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz verpasst. Eine Woche nach der ernüchternden Niederlage beim SC Paderborn (0:1) verloren die erneut schwachen Löwen am 6. Spieltag mit 0:2 (0:2) gegen den SV Sandhausen. Durch den ersten Saisonerfolg verließ der SVS zumindest vorübergehend den Tabellenkeller.
Vor 15.100 Zuschauern hatte Florian Hübner (12.) die zuvor in fünf Auswärtspielen sieglosen Sandhäuser in Führung gebracht, Ranisav Jovanovic (39.) erhöhte noch vor der Pause. Im Vergleich zum Spiel in Paderborn stand der zuletzt angeschlagene Ex-Kapitän Benjamin Lauth wieder in der Startelf - es half zunächst nicht. Sandhausen begann mutig und ging folgerichtig nach einem verlängerten Freistoß durch Hübner in Führung. Kurz darauf hatten die Sechziger Glück, dass es nach einer Attacke von Yannick Stark an SVS-Stürmer Jovanovic keinen Elfmeter gab. Erst nach 31 Minuten kam München zur ersten Gelegenheit, wurde jedoch noch vor der Pause durch ein schönes Kopfballtor von Jovanovic erneut kalt erwischt.
Auch in der zweiten Hälfte blieb 1860 erschreckend harmlos, Sandhausen verlegte sich aufs Kontern. Jovanovic vergab in der 62. Minute die Vorentscheidung. Bei den Sechzigern erreichte kein Profi Normalform. Beste Spieler von Sandhausen waren Hübner, David Ulm sowie Julian Schauerte.
Quelle: ntv.de