Fußball

34.683 Fans kaufen "Geisterticket" Frankfurt deklassiert Rostock

Benjamin Köhler jubelt über seinen Treffer - das erste von fünf Frankfurter Toren.

Benjamin Köhler jubelt über seinen Treffer - das erste von fünf Frankfurter Toren.

(Foto: dpa)

Hansa Rostock bekommt von Eintracht Frankfurt eine richtige Klatsche verpasst, und das vor eigenem Publikum. Eben jenes fehlt in Dresden wegen des vom DFB verhängten "Geisterspiels". Trotzdem kaufen rund 35.000 Anhänger ein Ticket. Cottbus müht sich zu einem Unentschieden gegen Braunschweig.

Ein Torfestival und ein ausverkauftes "Geisterspiel" haben in der 2. Fußball-Bundesliga für Aufsehen gesorgt. Eintracht Frankfurt fertigte Hansa Rostock auswärts mit 5:1 (2:0) ab und ist nun wieder Tabellenzweiter, Dynamo Dresden vermisste beim 0:0 gegen den FC Ingolstadt die Unterstützung seiner ausgeschlossenen Anhänger schmerzlich. Energie Cottbus und Eintracht Braunschweig trennten sich 1:1 (0:1) und treten auf der Stelle.

Frankfurt hat nach dem 25. Spieltag einen Zähler weniger auf dem Konto als der Tabellenführer SpVgg Greuther Fürth (52:53) - die Eintracht bleibt ein ganz heißer Aufstiegs-Anwärter. Für Hansa werden die Aussichten im Kampf um den Klassenerhalt dagegen immer düsterer, zum rettenden Ufer fehlen fünf Punkte. Die Gäste nutzten die erste Chance zur Führung. Sebastian Jung setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und bediente Benjamin Köhler, der sein achtes Saisontor erzielte (13.). Kurz vor dem Seitenwechsel traf Verteidiger Gordon Schildenfeld nach einer Standardsituation (42.), er erwischte Rostocks Torwart Kevin Müller auf dem falschen Fuß. In der zweiten Halbzeit verkürzte Robert Müller für Hansa (63.), bevor Sonny Kittel das Duell entschied (77.). Sebastian Rode (84.) und Mohamadou Idrissou (87.) erhöhten.

Keine Zuschauer, 250.000 Euro Einnahmen

Dresdens Anhänger zogen singend um das leere Stadion.

Dresdens Anhänger zogen singend um das leere Stadion.

(Foto: dpa)

In Dresden war die Atmosphäre gespenstisch, aber der finanzielle Schaden hielt sich in Grenzen. Obwohl zu dem Spiel keine Zuschauer zugelassen waren, hatte der Verein am Samstagabend das Stadion als ausverkauft gemeldet. Dynamo hatte 34.683 sogenannte "Geistertickets" im Wert zwischen 5 und 20 Euro verkauft, hinzu kommen 7100 Dauerkarten. Nach Angaben des Vereins brachte die Aktion etwa 250.000 Euro.

Nach den Pokalkrawallen beim Zweitrundenspiel bei Borussia Dortmund hatte das DFB-Sportgericht Dresden zunächst aus dem Pokalwettbewerb der kommenden Saison ausgeschlossen. Ende Februar wurde das Urteil überraschend in ein Geisterspiel umgewandelt. Zudem darf der Verein beim Gastspiel bei Eintracht Frankfurt keine Fans mitbringen und muss eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro zahlen. Insgesamt drohten dem Verein durch das Urteil Einbußen in Höhe von etwa 500.000 Euro, dies wurde jetzt deutlich gemildert. Dynamo hatte in dieser Saison bereits bei Hansa Rostock (2:2) ein "Geisterspiel" absolvieren müssen.

Glückliches Remis in der Lausitz

In Cottbus brachte Wintereinkauf Ermin Bicakcic (40.) Braunschweig mit seinem ersten Treffer für seinen neuen Klub in Führung, Ivica Banovic (69.) gelang der glückliche Ausgleich. Während die heimschwachen Lausitzer mit 28 Zählern trotz eines komfortablen Abstands zu den Abstiegsplätzen immer noch den Blick nach unten richten müssen, ist Aufsteiger Braunschweig mit 36 Punkten aller Sorgen ledig.

Quelle: ntv.de, sid

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