"Mission Impossible" gegen Spanien Frankreich hofft auf ein Wunder
15.10.2012, 15:21 Uhr
Franck Ribéry schwärmt von den Spaniern und hofft selbst auf Topform.
(Foto: REUTERS)
Vor dem dem Gipfeltreffen bei den Fußball-Zauberern aus Spanien geht in Frankreich die Angst um. In der "Grande Nation" glaubt kaum jemand an eine Überraschung - auch wenn FC Bayern-Mann Franck Ribéry öffentlich den Siegeswillen beschwört.
Beim unumstrittenen Gipfeltreffen in der WM-Qualifikation an diesem Dienstag (live ab 21.00 Uhr im n-tv.de Ticker) kann Welt- und Europameister Spanien zum 25. Mal nacheinander den Platz als Sieger verlassen. "Man braucht sich nichts vorzumachen, Spanien ist im Moment die beste Mannschaft der Welt", bekannte Bayerns Franck Ribéry. Mit seinen Franzosen will der Dribbler in Madrid aber das Unmögliche möglich machen: "Ich hoffe, dass ich top drauf bin." "
Spanien ist mittlerweile seit 728 Minuten ohne Gegentor. Selbst Frankreichs Fußball-Volksidol Zinedine Zidane verneigte sich vor dem Gegner: "Das ist die beste Mannschaft der Welt, vielleicht auch die beste des Jahrhunderts." Und Frankreichs Coach Didier Deschamps gibt bescheiden zu: "Im Moment können wir ihnen nicht das Wasser reichen, das ist ganz einfach die Wahrheit."
In der "Grande Nation" glaubt kaum jemand, dass Ribéry und Co Revanche für die 0:2-Niederlage im EM-Viertelfinale glücken wird. Ganz im Gegenteil: "Spanien gibt Grund zur Furcht", schrieb die Wochenzeitung "Le Nouvel Observateur". Das Fachmagazin "France Football" sprach sogar von einer "Mission Impossible", und bei einer Umfrage der "Le Parisien" meinten 85 Prozent der Leser, die "Bleus" hätten keine Chance
Ribéry fordert Abwehrschlacht
Mit sechs Punkten aus zwei Spielen haben beide Teams zwar bislang die Maximal-Ausbeute geholt, die Ausgangslagen könnte dennoch unterschiedlicher kaum sein: Während Spanien am vergangenen Freitag zu einem lockeren 4:0 in Weißrussland spazierte und in dem Dreifach-Torschützen Pedro Rodriguez den überragenden Mann des Spieltages hatte, hagelte es nahezu zeitgleich für Frankreich ein gellendes Pfeifkonzert. Eine "jämmerliche Vorstellung" nannte "Le Parisien" die Vorstellung beim 0:1 gegen Japan im Stade de France.
Alles andere als ein Erfolg des Titelverteidigers, der seit 2007 beachtliche 24 Qualifikations-Spiele in Folge gewonnen hat, wäre wohl selbst für die Franzosen eine Überraschung. "Wir müssen 90 Minuten lang alles geben und wie Verrückte laufen", sagt Ribéry, der gegen Japan nach seiner Einwechslung in der 68. Minute einer der wenigen Aktivposten war: "Wir müssen motiviert und mit Siegeswillen antreten. Anders geht es nicht."
Das "Rezept" der Spanier verriet jetzt Flügelflitzer Pedro, der in Minsk drei Tore schoss: "Wir haben eine Spielphilosophie und sehr klare Ideen. Egal, wer spielt, alle tun das gut", sagte er am Sonntagabend. Trainer Vicente del Bosque kann aus einem unendlichen Reservoir schöpfen und hat lediglich die Qual der Wahl. Iniesta wird am Dienstag sicher ins Team zurückkehren. Die große Frage ist, ob gegen die Franzosen wieder ein echter Mittelstürmer mit von der Partie sein wird. Chancen haben sowohl David Villa als auch Fernando Torres, der erstmals seit seinem Wechsel nach England wieder im Vicente Calderón seines Stammvereins Atlético Madrid spielen würde.
Quelle: ntv.de, dsi/sid/dpa