Fußball

Aufstiegs-Himmel und Zweitliga-Hölle Fürth will Bochum noch abfangen

Das "Kleeblatt" wird Greuther Fürth wird genannt, vom Pech verfolgt ist der Fußballverein trotzdem. Fünf Mal bot sich Fürth am letzten Spieltag einer Zweitliga-Saison schon die Chance, einen Aufstiegsplatz zu erobern. Geklappt hat es bisher nie. Doch heute, beim sechsten Anlauf, soll der Bann auf Kosten des VfL Bochum endlich brechen.

Fürths Coach Mike Büskens zeigt die Richtung an: Er will mit seinem Team aufsteigen, möglichst schon in dieser Saison.

Fürths Coach Mike Büskens zeigt die Richtung an: Er will mit seinem Team aufsteigen, möglichst schon in dieser Saison.

(Foto: dpa)

"Wir sind an der Reihe", sagt Manager Rachid Azzouzi vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag (13.30 Uhr/im n-tv.de Liveticker). Nach deutlicher hatte es der Präsident formuliert. "Wir steigen auf", sagte Helmut Hack der "Sport-Bild", schränkte aber vorsichtshalber ein: "Diese Mannschaft weiß, dass sie, wenn nicht jetzt, nächstes Jahr sicher aufsteigen wird."

Vor dem Saisonfinale liegen die "Unaufsteigbaren" wieder mal auf Rang vier, zwei Punkte beträgt der Rückstand des dreimaligen deutschen Meisters auf den VfL Bochum und damit auf den Relegationsplatz. Fürth muss gewinnen und ist zugleich auf Schützenhilfe von Pokalfinalist MSV Duisburg beim VfL angewiesen.

"Auch letztes Jahr hat Bochum einen Matchball vergeben und die Bundesliga verspielt. Warum soll ihnen das nicht noch einmal passieren", sagt der Fürther Trainer Mike Büskens. Die "unabsteigbaren" Bochumer stürzten im der vergangenen Saison durch ein 0:3 am letzten Spieltag gegen Hannover 96 in die 2. Liga ab. "Bochum hat viel mehr zu verlieren als wir", behauptet Büskens.

Bochum gibt sich cool

Bochumer Erleichterung: Am 33. Spieltag brauchte der VfL zwei Tore in der Nachspielzeit, um Rang drei zu verteidigen.

Bochumer Erleichterung: Am 33. Spieltag brauchte der VfL zwei Tore in der Nachspielzeit, um Rang drei zu verteidigen.

(Foto: dpa)

Beide Aufstiegsaspiranten haben personelle Sorgen. Fraglich ist bei Fürth der Einsatz von Stürmer Kingsley Onuegbu (Bänderverletzung), der zuletzt beim 4:1 bei Rot-Weiß Oberhausen als Doppeltorschütze glänzte. Bei Bochum droht Mimoun Azaouagh auszufallen, der nach überstandenen Sprunggelenksproblemen bei seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining am Donnerstag erneut umknickte. Besser sieht es dafür bei Kapitän Christoph Dabrowski aus. Der 32-Jährige hat seine Zerrung auskuriert und dürfte im Saisonfinale wieder in der Startelf stehen.

Fassungslos: Karlsruhes Alexander Iaschwili nach der Niederlage beim Tabellenschlusslicht Arminia Bielefeld am 33. Spieltag.

Fassungslos: Karlsruhes Alexander Iaschwili nach der Niederlage beim Tabellenschlusslicht Arminia Bielefeld am 33. Spieltag.

(Foto: dpa)

Die Fürther sticheln ein wenig, die Bochumer versuchen Gelassenheit zu demonstrieren. "Wir haben alles selbst in der Hand und geben es freiwillig auch nicht mehr her", sagt der frühere Nationalspieler Paul Freier vor dem Heimspiel gegen die "Zebras". "Es ist sehr angenehm, nicht auf Hilfe angewiesen zu sein", ergänzte VfL-Torwart Andreas Luthe. Bereits fest steht, dass der Zweitliga-Dritte am 19. und 25. Mai in der Relegation auf Borussia Mönchengladbach treffen und im Rückspiel Heimrecht haben wird.

KSC vor Nervenspiel

Ganz andere Sorgen haben die Kellerkinder Karlsruher SC, VfL Osnabrück und Rot-Weiß Oberhausen. Karlsruhe liegt vor dem "absoluten Nervenspiel" (Trainer Rainer Scharinger) gegen Union Berlin noch zwei Zähler vor dem Relegationsplatz. "Wir brauchen elf Männer, die rausgehen und das Ding umhauen. Es geht auch um die Ehre", sagt Scharinger, und Torwart Kristian Nicht fordert: "Jeder muss sich den Arsch aufreißen."

Hinter dem KSC lauern punktgleich Osnabrück (16.) und Oberhausen (17.). Aufsteiger Osnabrück muss beim geretteten FC Ingolstadt antreten und darf auf Schützenhilfe seines ehemaligen Trainers Claus-Dieter Wollitz hoffen. "Der Sieg in diesem Spiel ist für mich persönlich besonders wichtig. Er ist wichtig für meine Seele", sagte der Coach von Energie Cottbus vor dem Heimspiel gegen Oberhausen. "Wenn wir nicht alles geben und sie (Osnabrück, Anm. d. Red.) wegen mir absteigen sollten, wäre das eine maßlose Enttäuschung für mich."

Nicht nur deshalb dürfte RWO die schlechtesten Karten im Kampf um den Klassenerhalt haben. Denn der Vorletzte weist die schlechteste Tordifferenz des abstiegsgefährdeten Trios auf (KSC -27, Osnabrück -23 und RWO -33) und übt sich in Durchhalteparolen. "Im Fußball ist alles möglich", sagt Trainer Theo Schneider vor dem Gastspiel in der Lausitz. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Quelle: ntv.de, sid

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