"Felix out!" Fulham-Fans fordern Magaths Rausschmiss
21.08.2014, 17:19 Uhr
Die Fans verlieren so langsam die Geduld mit Felix Magath.
(Foto: imago/Sportimage)
Drei Spiele, drei Niederlagen: So etwas nennt man einen Fehlstart - zumal, wenn das Saisonziel Aufstieg heißt. Für Felix Magath wird es beim englischen Zweitligisten FC Fulham nach dem verpatzten Saisonbeginn eng. Auch wenn er selbst nichts davon wissen will.
Sein Englisch ist noch lange nicht perfekt, doch die Forderung der Fans war auch für Felix Magath unmissverständlich. "Felix Out!", riefen die Anhänger des FC Fulham nach der dritten Niederlage im dritten Spiel des vermeintlichen Aufstiegsaspiranten - "Felix raus!". Es wird nach der 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Wolverhampton Wanderers langsam eng für den früheren Meistermacher des VfL Wolfsburg.
Nach dem Abstieg aus der Premier League hat Magath nach seinen Wünschen eine komplett neue Mannschaft aufbauen dürfen. Neben jungen, ablösefreien Spielern durfte er auch den schottischen Fußball-Nationalstürmer Ross McCormack für die britische Zweitliga-Rekordsumme von 14 Millionen Euro verpflichten.
Nun steckt Fulham schon wieder tief im Keller und Magaths Bitten um Geduld laufen immer mehr ins Leere. Ende vergangener Woche hatte er sich sogar mit einem offenen Brief auf seiner Facebook-Seite an die Fans der Cottagers gewandt, weil "es immer meine Philosophie als Trainer war, mich mit den Fans auszutauschen". Dafür bekam der 60-Jährige noch viel Zuspruch, doch der Glaube der Anhänger an ihn schwindet.
"Kann nur um Geduld bitten"
Auch nach der erneuten Pleite leistete Magath schon Abbitte. "Meine Botschaft an die Fans lautet: Entschuldigung für die Niederlage", sagte er: "Aber ich kann nur weiter um Geduld bitten. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind." Klubbesitzer Shahid Khan stand zuletzt noch hinter dem deutschen Trainer, obwohl dieser schon bei seiner ersten Mission, den Klassenerhalt in der Premier League zu erreichen, im Vorjahr gescheitert war. "Natürlich sprechen wir über die Situation. Auch ihm war bewusst, dass ein Saisonauftakt mit vielen neuen Spielern schwierig sein kann", berichtete Magath: "Natürlich brauchen wir langsam Siege, aber sobald diese gelingen, wird auch das Selbstvertrauen zurückkommen. Es ist eine lange Saison, deswegen mache ich mir über die Situation jetzt keine Sorgen."
Allerdings hatte es schon nach dem Abstieg Kritik gegeben. Ex-Kapitän Brede Hangeland hatte öffentlich erklärt, ihm sei von Magath per Mail gekündigt worden. Es sei "sehr schwierig, mit ihm zu arbeiten. Anstatt uns zu helfen, den Abstieg zu verhindern, hat er die Dinge schlimmer gemacht". Magaths Strategie sei es, die Spieler "mental und physisch zu zerstören, um bessere Resultate zu erzielen. Ich denke nicht, dass das der richtige Weg ist".
Und die nächsten Wochen werden nicht leichter. Zu den kommenden vier Gegnern für das Team um die ehemaligen Bundesliga-Profis Tim Hoogland (Schalke) und Adil Chihi (Köln) sowie den deutschen Mittelfeldspieler Thomas Eisfeld zählen auch die beiden bisherigen Spitzenteams Cardiff City und Nottingham Forest. Und die Ziele Magaths waren nicht grad bescheiden gewesen. Er wolle nicht nur eine Mannschaft aufbauen, die aufsteigt, hatte er geschrieben, "sondern ein starkes Erstligateam mit vielversprechender Zukunft". Im Moment geht es für Magath aber erst einmal darum, die Fans zu besänftigen und mit der Mannschaft zurück in die Spur zu finden. Und darum, seinen Job zu behalten.
Quelle: ntv.de, Holger Schmidt, sid