Vor dem EM-Spiel gegen Island Fußball-Frauen wollen den "Dreckssieg"
14.07.2013, 07:44 Uhr
Auf geht's, Mädels! Bundestrainerin Silvia Neid ist trotz Auftakt-Remis zuversichtlich.
(Foto: picture alliance / dpa)
Weniger Fehler, alle Bremsen lösen und mit Mut nach vorne: Die deutschen Fußballerinnen müssen ihr zweites EM-Spiel gegen Island gewinnen. Nach dem 0:0 gegen Holland ist die junge Mannschaft unter Zugzwang - aber noch längst nicht mit den Nerven am Ende.
Donnerstag, 11. Juli
Norwegen - Island 1:1 (1:0) Deutschland - Niederlande 0:0
Sonntag, 14. Juli
Norwegen - Niederlande 1:0 (0:0)
Island - Deutschland 0:3 (0:1)
Mittwoch, 17. Juli
Niederlande - Island 18.00 Uhr Deutschland - Norwegen 18.00 Uhr
So läuft die Europameisterschaft: In der Gruppe A spielen Gastgeber Schweden, Italien, Finnland und Dänemark; Gruppe C: Frankreich, Russland England und Spanien. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe und die beiden besten Dritten erreichen das Viertelfinale. Ab da geht's im K.o.-System weiter. Endspiel: 28. Juli in Solna.
Das oberste Ziel: Endlich ankommen im Turnier! Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen steht schon bei ihrem zweiten Spiel der Europameisterschaft mächtig unter Druck. Gegen Island (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport live) im schwedischen Växjö muss ein Sieg her. Denn am Donnerstag endete die Auftaktpartie gegen die Niederlande mit einem mauen 0:0. Bundestrainerin Silvia Neid mag dennoch nicht ihr Konzept über den Haufen werfen: "Ich will nicht alles infrage stellen und ändern, nur weil es einmal nicht so gut geklappt hat." Nur auf einer Position soll es in der Startelf einen Wechsel geben - wo, blieb zunächst geheim.
Torjägerin Celia Okoyino da Mbabi ruft ihre Mannschaftskolleginnen auf: "Jetzt müssen wir uns so richtig in das Turnier reinkämpfen. Und wenn es mit einem Dreckssieg ist." Immerhin: Alle der bisher zwölf Partien gegen Island endeten mit einem Sieg für die DFB-Damen - bei einem Torverhältnis von 48:3. "Es muss sich niemand um uns Sorgen machen", sagt Innenverteidigerin Saskia Bartusiak deshalb. "Nach dem ersten Spiel wissen die Jungen jetzt, wie es läuft. Gegen Island wird es besser laufen. Wir werden das zeigen, was wir können."
Ältere Spielerinnen müssen Neulinge aufbauen
Tatsächlich sind viele deutsche Spielerinnen noch wenig erfahren. Das Team hat einen Altersschnitt von 23,5 Jahren - und ließ gegen Holland glatt eine Serie reißen. Zum ersten Mal nach 16 Jahren und 19 EM-Siegen in Folge war die deutsche Auswahl nicht als Gewinner vom Platz gegangen. Gehalten hat hingegen eine andere Rekordserie des amtierenden Europameisters: Die Deutschen sind seit über 20 Jahren und nunmehr 27 EM-Partien ungeschlagen.
Gegen die Isländerinnen, die Ex-Weltmeister Norwegen zum Auftakt am Donnerstag ein 1:1 abtrotzten, müssen die Köpfe frei sein. Die kurze Eingewöhnungsphase vor allem für die vielen jungen Talente, die ihr erstes großes Turnier bei den Frauen spielen, ist vorbei. Bundestrainerin Neid muss auf sechs verletzte oder kranke Stammkräfte verzichten.
"Wir müssen uns auf das besinnen, was wir können. Wir müssen wieder zu unserem Kombinationsspiel finden", sagte Lena Goeßling. Um den jungen Spielerinnen bei der Besinnung auf ihre Stärken zu helfen, sind vor allem die Routiniers gefragt. "Wir Älteren sind gefordert. Ich bin aber optimistisch. Die Jungen können es und werden es noch zeigen", äußerte Innenverteidigerin Annike Krahn. Auch Spielführerin Nadine Angerer ist mit Aufbauarbeit beschäftigt. "Ich versuche zu vermitteln, dass es eine tolle Sache ist, hier dabei zu sein, um Lockerheit reinzubringen."
Quelle: ntv.de, jtw/sid/dpa