Fußball

Millionen Aufrufe generiert Futuristisches WM-Stadion entpuppt sich als KI-Fake

Saudi-Arabien will zwar kein schwebendes Stadion bauen, aber eines, das sich in der Wüstenstadt "The Line" befindet.

Saudi-Arabien will zwar kein schwebendes Stadion bauen, aber eines, das sich in der Wüstenstadt "The Line" befindet.

(Foto: picture alliance / abaca)

Vermutlich jeder, der in der vergangenen Woche im Internet unterwegs war, hat es gesehen: ein Fußballstadion, das auf der Spitze eines saudischen Wolkenkratzers thront. Nun stellt sich heraus: Mit den Plänen des WM-Gastgebers von 2034 hat das überhaupt nichts zu tun.

Das Video eines angeblichen Stadions für die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien auf der Spitze eines Wolkenkratzers hat weltweit für Aufsehen gesorgt - doch der gezeigte Entwurf hat nichts mit der Realität zu tun. Das bestätigte eine Person aus dem Bewerbungsumfeld. "Dieses Design ist komplett erfunden und ähnelt in keiner Weise dem, was Saudi-Arabien plant", hieß es.

Die Aufnahme zeigt ein futuristisches Fußballstadion auf einem Wolkenkratzer und wurde millionenfach geteilt, unter anderem von Medien, die es irrtümlich als offizielles Projekt für die Fußball-WM 2034 präsentierten. Tatsächlich stammt das Video von einem privaten Account und wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt.

Hinter dem Clip steckt laut der Nachrichtenagentur AFP der Instagram-Account "hyporaultraworks", der regelmäßig KI-generierte Stadionkonzepte veröffentlicht. Auf seiner Facebook-Seite erklärte der Urheber: "Was als einfaches KI-Konzept begann, hat ein Eigenleben entwickelt: Über 50 Millionen Aufrufe später ist unser 'Sky Stadium' weltweit bekannt geworden (und etwas aus dem Ruder gelaufen)." Er betonte, keinerlei Kenntnis von saudi-arabischen Plänen gehabt zu haben, es handle sich um eine rein fiktive Idee.

Saudi-Arabien plant tatsächlich ein hochgelegenes Stadion, den Bewerbungsunterlagen zufolge mit einem Spielfeld in über 350 Metern Höhe. Es soll über einem Immobilienkomplex in der noch nicht existierenden Wüstenstadt "The Line" entstehen. Das Königreich, das aufgrund von Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik steht, hatte den Zuschlag für das Turnier nach einem fragwürdigen Vergabeprozess des Weltverbandes FIFA im Dezember der vergangenen Jahres erhalten.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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