"Wir sind sehr traurig" Galatasaray ist nach Desaster bedient, Trainer hadert mit Schiedsrichter
19.09.2025, 07:57 Uhr
Ilkay Gündogan konnte Galatasarays Niederlage nicht verhindern.
(Foto: IMAGO/HJS)
Eintracht Frankfurt erlebt in der Champions League eine magische Fußballnacht, Galatasaray Istanbul dagegen geht böse unter - und ist danach arg bedient. Dabei hatte für die Türken alles prächtig begonnen.
Ilkay Gündogan war nach der bitteren Klatsche bedient. "Wir haben sehr einfache Fehler gemacht", haderte der ehemalige Fußball-Nationalspieler nach dem 1:5 (1:3) von Galatasaray Istanbul zum Auftakt der Champions League bei Eintracht Frankfurt am DAZN-Mikrofon: "Es war insgesamt nicht gut genug."
Dabei hatte es zunächst nach einem sehr guten Abend aus türkischer Sicht ausgesehen, früh lagen die Gäste vorne. Doch dann fiel das Spiel des hochkarätig besetzten Istanbuler Teams sukzessive auseinander. Yunus Akgün hatte die Türken früh in Führung gebracht (8. Minute). Die Eintracht schlug aber zurück, ein Eigentor von Davinson Sánchez (37.) sowie Treffer von Can Uzun (45.+2), Debüt-Doppelpacker Jonathan Burkardt (45.+4, 66.) und Ansgar Knauff (75.) brachten den umjubelten Sieg und die ersten drei Punkte in der Ligaphase.
"Wir sind sehr traurig"
"Ich glaube, dass wir bis zum 1:1 die klar bessere Mannschaft waren, sogar Chancen hatten, das zweite Tor zu machen", sagte der Gündogan: "Nachdem Frankfurt das erste Tor erzielt hatte, spürte ich eine schlechte Stimmung in unserer Mannschaft. Danach kassierten wir schnell zwei weitere Tore. Es waren einfache Tore. In der Champions League darf man solche einfachen Fehler nicht machen." Die Eintracht-Fans sangen nach dem höchsten Sieg ihrer Mannschaft in der Königsklasse, die Galatasaray-Profis schlichen traurig und mit hängenden Köpfen vom Platz.
Unter den 58.700 Zuschauern waren Tausende Gästefans, die aus ganz Europa an den Main gereist waren, um ihr Team zu unterstützen. Schon am Nachmittag waren Anhänger des türkischen Rekordmeisters in einem gewaltigen Fanmarsch durch die Stadt gezogen. Das deutliche Ergebnis sei "extrem schade, wir sind sehr traurig", sagte Gündogan noch. Der ehemalige DFB-Kapitän, der Teil einer gewaltigen Transferoffensive der Türken zu Saisonbeginn war, wolle sich "bei unseren Fans bedanken und mich bei ihnen entschuldigen. Wir werden arbeiten, weiterarbeiten und besser werden. Ich glaube an diese Mannschaft, ich glaube an diesen Verein." In Frankfurt ging auch der erfahrene Gündogan mit unter, der 34-Jährige wurde nach gut einer Stunde ausgewechselt.
Trainer Okan Buruk, dem man neben Gündogan zahlreiche weitere Stars wie Ex-Bayern-Profi Leroy Sané oder Mittelstürmer Victor Osimhen (von SSC Neapel) an den Bosporus geholt hatte, identifizierte einen Mitschuldigen an dem Desaster außerhalb seiner Mannschaft: "Nach dem 1:0 haben wir wirklich entspannt gespielt. Wir haben uns in Position gebracht und hätten ganz leicht das zweite Tor erzielen können. Der italienische Schiedsrichter hat meiner Meinung nach das ganze Spiel über sehr schlecht gepfiffen", ärgerte sich Buruk. "Er hat viele Entscheidungen zu unseren Ungunsten getroffen. Hätte er Baris nicht am Toreschießen gehindert, hätten wir auch das zweite Tor erzielen können. In der ersten Halbzeit hätten wir vielleicht mit 3:1 oder 4:1 in die Kabine gehen können, stattdessen gingen wir mit einem 3:1-Rückstand in die Pause. Das hat uns negativ beeinflusst."
"Perfekter Abend"
Ein Faktor war Schiedsrichter Marco Guida allerdings nicht, dafür präsentierte sich die Defensive der Türken zu fehlerhaft und unzuverlässig. Das Frankfurter Torfestival wurde durch zahlreiche individuelle Fehler begünstigt. Nach einem ängstlichen Start und dem Rückstand, den Sané mit einem starken Pass eingeleitet hatte, steigerte sich Eintracht Frankfurt und ließ in einem furiosen Endspurt in der ersten Halbzeit das Stadion förmlich explodieren.
"Es war perfekt heute Abend", sagte Matchwinner Jonathan Burkardt bei DAZN: "Es ist ein unglaublicher Start für die Mannschaft und mich. Ich kann es gar nicht richtig fassen, ich bin überglücklich." Der deutsche Nationalspieler, dem nach seinem Wechsel von Mainz 05 vor Saisonstart seine ersten beiden Treffer für die Eintracht gelungen waren. Durch den furiosen Sieg ballerten sich die Frankfurter nach dem ersten Spieltag auf Platz eins in der Champions League.
Quelle: ntv.de, ter