Fußball

Leverkusen jagt den BVB Geht da etwa noch was?

Die Fußball-Bundesliga rüstet sich zum Endspurt. Geht da noch was? Zieht Bayer Leverkusen im Kampf um die Meisterschaft an den letzten drei Spieltagen tatsächlich noch am souveränen Tabellenführer Borussia Dortmund vorbei? Genauso gut könnte man auch fragen: Ist die Erde eine Scheibe?

Hübsch verpackt: die Meisterschale in schwarz und gelb.

Hübsch verpackt: die Meisterschale in schwarz und gelb.

(Foto: AP)

Geht da noch was? Ist es tatsächlich möglich, dass Borussia Dortmund die Meisterflatter bekommt? Dass Bayer Leverkusen den Rückstand aufholt und noch Deutscher Meister wird? Dass in der Fußball-Bundesliga alles möglich ist? Ja, möglich ist das.

Deutschlands Eliteklasse zeichnet - im Gegensatz zu anderen europäischen Topligen - tatsächlich aus, dass der Letzte den Ersten schlagen kann. Borussia Mönchengladbach hat am vergangenen Spieltag gegen den BVB gezeigt, wie das geht. Klar kann eine Mannschaft an drei Spieltagen fünf Punkte aufholen, obwohl das den Leverkusenern nicht reichen würde, da sie im Vergleich zu den Dortmundern die wesentlich schlechtere Tordifferent haben. Aber auch sechs Punkte sind drin. Und natürlich ist es vorstellbar, dass die ewigen Zweiten dann am 14. Mai die Schale in den Händen halten. Wird aber nicht passieren.

Bereits am Samstag kann es passieren

Schon an diesem Samstag könnte alles ganz schnell gehen: Gewinnt Dortmund sein Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg und spielt Leverkusen im rheinischen Derby beim 1. FC Köln nur unentschieden oder verliert gar, wandert die Schale in den Pott. Ansonsten wird sich der BVB am vorletzten Spieltag in Bremen oder am letzten gegen Frankfurt die nötigen Punkte sichern. Vorausgesetzt, Bayer gewinnt seine drei Spiele und holt neun Punkte, müssen die Dortmunder mindestens vier holen. Und das werden sie – auch wenn ihr Vorsprung nun nicht mehr, wie am 18., 24. und 25 Spieltag, zwölf Punkte beträgt, sondern eben fünf.

Vergangene Woche in Mönchengladbach: Borussia Dortmund verliert, Trainer Jürgen Klopp, Lucas Barrios und Mats Hummels sind wenig begeistert.

Vergangene Woche in Mönchengladbach: Borussia Dortmund verliert, Trainer Jürgen Klopp, Lucas Barrios und Mats Hummels sind wenig begeistert.

(Foto: dpa)

Denn Borussia Dortmund stellt nicht nur die spielstärkste und jüngste Mannschaft dieser Saison. Sondern auch die nervenstärkste. Seit dem zehnten Spieltag steht der BVB an der Tabellenspitze. Und hat bisher noch jeden Angriff der hinterherhinkenden Konkurrenz gekontert. Wobei diese Attacken eher medial inszeniert und von der Hoffnung auf Spannung getragen waren, als dass sie dem realen Punktestand entsprachen.

Grandioser Sieg in München - und aus die Maus

So gingen die Dortmunder zwar mit satten zehn Zählern Vorsprung in die Winterpause, dennoch mussten sie sich anhören, wie eng das noch werden könne. Schließlich mussten sie am 18. Spieltag beim Verfolger in Leverkusen antreten. Bei einer Niederlage unterm Bayer-Kreuz wären es nur noch sieben Punkte gewesen. Doch was tat der BVB? Gewann mit 3:1. Und stand zwölf Punkte vor Hannover und gar 13 vor Mainz und Leverkusen.

Sechs Runden und immer noch zehn Punkte Abstand später meldete sich am 24. Spieltag sogar der FC Bayern zu Wort. Die Münchner hatten gerade ihr Auswärtsspiel beim FSV Mainz gewonnen und taten vor der Partie gegen den BVB tatsächlich so, als wollten sie die Dortmunder noch einholen. Na klar, bei 13 Punkten Rückstand. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge war sich sicher, dass seine Mannschaft mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnt. Und was tat der BVB? Gewann nach grandioser Leistung mit 3:1. Aus die Maus.

Dortmunder Dominanz vs. Leverkusener Labilität

So werden die jungen Himmelstürmer und ihr Trainer Jürgen Klopp sich auch jetzt im Endspurt nicht mehr den Lohn ihres Spiels nehmen lassen. Egal, was die anderen sagen. Und wem die Dortmunder Dominanz als Argument nicht ausreicht, der möge sich kurz an die Leverkusener Labilität erinnern. Zum Beispiel an die 1:5 Niederlage beim FC Bayern vor zwei Wochen. Oder daran, dass sich der Verein den Ehrennamen "Vizekusen" rechtlich hat schützen lassen.

Geht da noch was? Klar! Aber nur für Borussia Dortmund. Die Meisterparty ist nur aufgeschoben. Alles eine Frage der Zeit. Und vielleicht feiern sie ja schon an diesem Samstag. Möglich ist das.

Quelle: ntv.de

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