Fußball

Offensivfußball in Perfektion Gladbach führt Schalke vor

Hinten brennt nichts an, vorne zeigt Gladbach beeindruckende Kombinationen. Schalke fand dagegen im Topspiel nie ein Mittel.

Hinten brennt nichts an, vorne zeigt Gladbach beeindruckende Kombinationen. Schalke fand dagegen im Topspiel nie ein Mittel.

(Foto: dpa)

Im Bundesliga-Verfolgerduell triumphiert Borussia Mönchengladbach mit phasenweise atemberaubendem Offensivfußball über Schalke 04. Die vor der Pause wie entfesselt aufspielende Borussia schafft gegen die chancenlosen Gäste schon nach 32 Minuten klare Verhältnisse. Seine Tiefstapelei wird Coach Lucien Favre jetzt immer schwerer fallen.

Borussia Mönchengladbach hat den völlig indisponierten FC Schalke 04 mit einer Fußball-Gala vom dritten Tabellenplatz der Bundesliga verdrängt. Mit dem klaren 3:0 (3:0) im Top-Duell des 21. Spieltags unterstrich die Mannschaft von Trainer Lucien Favre ihre Champions-League-Ambitionen und ist mit 43 Punkten nun erster Verfolger des Spitzenduos Borussia Dortmund (46) und Bayern München (44).

Marco Reus (u.) und Mike Hanke schossen schon nach 15 Minuten eine 2:0-Führung heraus.

Marco Reus (u.) und Mike Hanke schossen schon nach 15 Minuten eine 2:0-Führung heraus.

(Foto: REUTERS)

"Wir haben ein Riesenspiel gemacht. Das war schon beeindruckend", sagte der überragende Gladbacher Mike Hanke. "Wir haben den Sieg verdient und gut gespielt", meinte Marco Reus, der schon in der 2. Minute für die Gladbacher Führung sorgte. Hanke (15.) und Juan Anrango (32.) stellten dann vor 54.047 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park den achten Heimsieg der Saison bereits vor der Pause sicher. "Das schmerzt total. In der ersten Halbzeit haben wir kindisch gespielt", sagte Benedikt Höwedes. Der Schalke-Kaptiätn stellte fest: "Die erste Halbzeit war einer Schalker Mannschaft nicht würdig."

"Uns ist heute gar nichts gelungen", sagte Schalke-Trainer Huub Stevens. "Wir wussten, wie Gladbach spielen wird. Wenn man dann so eine Antwort gibt, hat man Probleme. Und wenn ich die Körpersprache der Spieler am Ende sehe, frage ich mich, was diese Spieler bei Schalke zu tun haben", schimpfte der Coach. Sein Team musste nach zuletzt 16 Punkten aus sechs Spielen eine ganz bitteren Rückschlag verkraften. Zudem müssen die Gelsenkirchener im nächsten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg auf Benedikt Höwedes und Chinedu Obasi verzichten, die beiden die fünfte Gelbe Karte sahen.

Borussia stürmt von Beginn an

In Gladbach spielte bei den Gästen wie erwartet Jefferson Farfan nach seiner Einwechslung gegen Mainz (1:1) vor einer Woche erstmals in diesem Jahr von Beginn an. Dazu bot Trainer Huub Stevens in Klaas-Jan Huntelaar, Raúl, Obasi und dem "Sechser" José Manuel Jurado gleich vier weitere Offensiv-Kräfte auf, was sich taktisch schnell als unklug erwies.

Denn stürmisch begann allein die Borussia, die kurz vor Weihnachten Schalke an selber Stelle mit 3:1 im Pokal-Achtelfinale bezwungen hatte. Der Revierclub wurde bei Minus-Temperaturen um fünf Grad richtig kalt erwischt. Schon nach zwei Minuten verlud Reus nach einer Flanke von Patrick Herrmann Schalke-Kapitän Höwedes und ließ Torhüter Lars Unnerstall mit einem Flachschuss keine Chance. Gestärkt durch den 13. Saisontreffer des überragenden Nationalspielers drehte Gladbach mächtig auf und düpierte die völlig verunsicherte Gäste-Abwehr ein ums andere Mal.

Hanke mit Gefühl, Arango verschmitzt

Nur 13 Minuten nach der Führung gelang Hanke mit einem feinen Schlenzer aus halblinker Position sein erstes Tor gegen seinen Ex-Club. Zuvor konnten sich seine Kollegen Filip Daems, Herrmann und Juan Arango den Ball wie im Training zuspielen.

Als Arango, der erst einen Tag zuvor seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte, per Freistoß auf 3:0 erhöhte, war das Westduell schon nach gut einer halben Stunde entschieden. Unnerstall machte dabei ebenso eine unglückliche Figur wie die schlecht postierte Mauer. Von der total geschockten Stevens-Elf war auch danach nichts zu sehen und nie ein gleichwertiger Gegner. Die beste Bundesliga-Abwehr um Roel Brouwers und Dante (erst 12 Gegentreffer) stand bombensicher und hatte keine Mühe, die ideenlos und halbherzig vorgetragenen Angriffe abzufangen. Von Raúl und Co. war nichts zu sehen.

Mit Beginn der zweiten Hälfte griff der völlig bediente Stevens korrigierend ein und brachte Innenverteidiger Christoph Metzelder für den schwachen Spanier Jurado. Höwedes wechselte nach rechts und Marco Höger ins Mittelfeld. Doch das Spiel nach vorn wurde dadurch nicht besser. Hochkarätige Schalker Chancen? Fehlanzeige. So hatte Gladbach keine Mühe, den Sieg einzufahren und die glänzende Heimbilanz auszubauen.

Quelle: ntv.de, dpa

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