Fußball

DFB-Elf siegt in Österreich Gomez trifft und genießt

Miroslav Klose fehlt verletzt - und Mario Gomez nutzt seine Chance in der deutschen Fußball-Nationalelf. Mit seinen beiden Treffern zum 2:1 in der EM-Qualifikation in Wien gegen Österreich ist der Torschützenkönig der Bundesliga der Mann des Spiels.

Runter mit den Klamotten: Mario Gomez feiert sein zweites Tor.

Runter mit den Klamotten: Mario Gomez feiert sein zweites Tor.

(Foto: dpa)

Am 16. Juni 2008 der Depp des Abends im Wiener Ernst-Happel-Stadion, knapp drei Jahre später an selber Stelle gegen den gleichen Gegner der Held des Spiels. Mit seinem Doppelpack zum 2:1 (1:0)-Erfolg in der EM-Qualifikation gegen Österreich hat Mario Gomez die Tür für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zur Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine ganz weit aufgestoßen und sich im Zweikampf mit Miroslav Klose um einen Stammplatz in Position gebracht.

"Ich wollte das Ruder unbedingt herumreißen", sagte der 25-Jährige freudestrahlend nach seinen Länderspieltreffern 17 und 18. Nach dem Siegtreffer in quasi letzter Sekunde, als keiner mehr damit gerechnet hatte, entlud sich die ganze Freude beim Bundesliga-Torschützenkönig. Gomez riss sich das Trikot vom Leib, wirbelte es durch die Luft und stürmte in Richtung deutsche Fankurve, wo er diesmal lautstark als Super-Mario gefeiert wurde.

Und dann küsst er den Torpfosten

Vor drei Jahren war er bei der EM von den eigenen Anhängern noch verhöhnt worden, als er aus einem Meter das leere Tor verfehlte. "An die Szene von damals habe ich kein einziges Mal gedacht", versicherte der Bayern-Goalgetter, um sich im selben Atemzug zu korrigieren: "Doch einmal kurz, als der Ball zum 1:0 hinter der Linie war." Nach dem 1:0 in der 44. Minute lächelte Gomez und küsste dann den Torpfosten - sozusagen der Versöhnungskuss mit dem früheren Praterstadion, wo er sein persönliches Trauma endgültig abhaken konnte: "Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen."

Dass er zugleich im Duell um die Nummer eins im Sturm mit seinem derzeit verletzten Konkurrenten Miroslav Klose weiter punkten konnte, betonte denn auch der Bundestrainer. "Mario ist unheimlich selbstbewusst im Sechzehnmeterraum, wo er im Moment einfach instinktiv das Richtige macht. Er hat seine Aufgabe herausragend gelöst", lobte Joachim Löw, der Klose erstmals keinen Freibrief mehr ausstellen wollte. Das war vor nicht allzulanger Zeit noch ganz anders, denn da war Torjäger Klose aufgrund seiner Verdienste um das DFB-Team bei Löw klar die Nummer eins und gesetzt.

"Fußball ist nun mal verrückt"

Gomez selbst wollte nach "einer schweren Zeit für mich" trotzdem nicht zu euphorisch sein. Es sei nicht so, "dass ich es schon komplett rumgerissen habe. Ich weiß, dass es erst zwei Spiele waren", sagte er vorsichtig. Der frühere Stuttgarter ist sich aber sicher, "dass meine Zeit kommen wird. Fußball ist nun mal verrückt, man muss immer weitermachen. Ich werde versuchen so weiterzuspielen, dann hat der Trainer die Qual der Wahl', sagte der frühere Stuttgarter, der zum dritten Mal in Folge im DFB-Trikot erfolgreich war.

"Mario hat vor drei Jahren auch schon seine Klasse gehabt, aber da lief es für ihn im Nationaltrikot nicht so rund. Nun hat er zum wiederholten Male getroffen. Es wird zwar schwer, an Miro vorbeizukommen, aber auch dieser Konkurrenzkampf ist gut für die Nationalmannschaft", urteilte DFB-Kapitän Philipp Lahm.

Und Torwart Manuel Neuer, der künftig mit Gomez beim Rekordmeister Bayern München zusammenspielen wird, bedankte sich nach dem Schlusspfiff artig beim Mann des Spiels. "Wir sind glücklich, dass uns Mario den Sieg geschenkt hat, Wir wissen, wem wir die drei Punkte zu verdanken haben."

Quelle: ntv.de, Jürgen Zelustek und Thomas Niklaus, sid

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