Fußball

Der BVB-Fan spielt wieder für Deutschland Großkreutz bleibt locker - und hofft auf WM

Der lachende Gewinner der letzten Monate: Kevin Großkreutz.

Der lachende Gewinner der letzten Monate: Kevin Großkreutz.

(Foto: dpa)

Er mag Brasilien, weiß was er zu tun hat, und für Jürgen Klopp ist er "ein Segen für jede Mannschaft". Nach drei Jahren spielt Kevin Großkreutz gegen Chile wieder für die DFB-Elf - hinten rechts. Ein Job mit WM-Perspektive.

Sein bislang letztes Länderspiel machte Großkreutz 2009.

Sein bislang letztes Länderspiel machte Großkreutz 2009.

(Foto: dpa)

Kevin Großkreutz hat sich erst ein wenig geziert, davon gesprochen, wie froh, wie stolz, wie motiviert er sei. Dass es eine Ehre sei, für Deutschland aufzulaufen, er sich aber keinen Druck mache. Also alles das, was ein Fußballer halt so sagt, wenn ihn Bundestrainer Joachim Löw zur Nationalmannschaft eingeladen hat. Erst auf Nachfrage wiederholte er die Worte, die alle von ihm hören wollten: "Ja, ich will zur WM. Natürlich."

Er war lange nicht dabei. Sein drittes und bis morgen letztes Länderspiel absolvierte Kevin Großkreutz vor mehr als drei Jahren, am 9. Februar 2011 in Dortmund beim 1:1 im Freundschaftsspiel gegen Italien. Warum er danach nicht mehr dabei sein durfte, darüber hat der gelernte Mittelfeldspieler angeblich nie nachgedacht. "Gegrübelt habe ich nicht. Ich sehe das relativ locker." An diesem Mittwoch wird er gleich in der Startelf stehen, wenn die deutsche Fußball-Nationalelf (ab 20.45 Uhr in der ARD und im Liveticker bei n-tv.de) in Stuttgart die Chilenen testet. Bundestrainer Joachim Löw hatte bereits am Montag angedeutet, dass Kevin Großkreutz auf der Position des rechten Außenverteidigers spielt. "Vor allem in der Champions League war er sehr überzeugend."

Vielseitig einsetzbar? Ein hohes Gut!

Das könnte ein Job mit Zukunft sein, auch und gerade im Hinblick auf die Weltmeisterschaft, die in exakt 100 Tagen in Brasilien beginnt. Darum geht es ja jetzt, bevor der Bundestrainer am 8. Mai den vorläufigen Kader bekannt gibt, ist dies die letzte Partie mit seiner Mannschaft. Da Kapitän Philipp Lahm wie zuletzt beim FC Bayern im defensiven Mittelfeld auflaufen wird, und das auch eine ernsthafte Option für das Turnier in Südamerika ist - schließlich ist fraglich, ob Sami Khedira und Ilkay Gündogan fit werden -, steht der Platz auf der rechten Seite der Viererabwehrkette zur Disposition. Den könnte zwar auch Lars Bender einnehmen, doch der Leverkusener ist bereits verletzt abgereist. "Wir haben schon darüber gesprochen, dass ich rechts hinten spiele", bestätigte Kevin Großkreutz.

Für Jürgen Klopp, sein Coach beim BVB, ist es keine Überraschung, dass einer seiner Lieblingsspieler nun in der DFB-Elf eine neue Chance bekommt. "Wenn ich Trainer wäre, wäre Kevin der erste, den ich nominieren würde", hatte er vor dem 3:0-Heimsieg der Dortmunder gegen den 1. FC Nürnberg gesagt. Klar, er weiß, dass er sich auf ihn verlassen kann. "Er kann mindestens vier, wenn nicht sogar fünf Positionen spielen." Will heißen: als rechter Verteidiger, auf beiden Außenbahnen im Mittelfeld oder als Sechser. "Ein solcher Spieler ist ein Segen für jede Mannschaft." Auch Michael Zorc zweifelt nicht: "Dass er vielseitig einsetzbar ist, ist gerade bei einem Turnier ein hohes Gut. Deswegen ist Kevin ein absoluter Kandidat", sagte Dortmunds Manager dem "Reviersport".

Zumal Kevin Großkreutz einer ist, der sich wie kaum ein anderer Akteur in der Bundesliga mit seinem Verein identifiziert. Früher stand er mit den Anhängern der Borussia auf der Südtribüne, war Teil der schwarz-gelben Wand. Heute ist er der Fan, der auf dem Platz mit Leidenschaft das Trikot seines Herzensklubs trägt. Aus seiner Abneigung gegen die Reviernachbarn vom FC Schalke 04 zum Beispiel machte er nie einen Hehl. Für die DFB-Elf aber sieht er da kein Problem. "Ich bin hier bei der Nationalmannschaft, da sind wir ein Team und wollen erfolgreich spielen." Sein Plan für Mittwoch steht fest: "Ich weiß, was ich zu tun habe, auch als rechter Verteidiger. Ich will frei aufspielen und Spaß haben." Auch für den Sommer hat er eine Präferenz: "Ich habe schon Urlaub in Brasilien gemacht und kenne da ein paar Leute - die würden sich freuen." Natürlich will er zur WM.

Quelle: ntv.de

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