Bayerns B-Elf nur Remis in Freiburg Guardiolas Experiment misslingt
27.08.2013, 20:46 Uhr
Bedröppelte Bayern auf dem Platz.
(Foto: AP)
Das hatte sich Pep Guardiola anders vorgestellt. Drei Tage vor dem Supercup-Finale gegen den FC Chelsea gibt es für den FC Bayern beim 1:1 in Freiburg eine große Enttäuschung. Vier Minuten vor Schluss geben die Münchner einen sicheren Sieg aus der Hand.
Mit einer B-Elf und aufgrund zahlreicher vergebener Chancen hat Triple-Gewinner Bayern München seine Generalprobe für den europäischen Supercup verpatzt, aber dennoch zumindest bis Samstag die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga übernommen. Drei Tage vor dem Duell mit dem Europa-League-Sieger FC Chelsea kam die neuformierte Mannschaft von Startrainer Pep Guardiola in der vorgezogenen und lange Zeit zerfahrenen Partie des 4. Spieltages beim SC Freiburg über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus.
Der Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri (33.) schoss die Bayern zunnächst in Führung, den Augleich markierte der eingewechselte Nicolas Höfler (86.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor. Dennoch bauten die "Überbayern" ihren beeindruckenden Vereinsrekord auf saisonübergreifend 29 Liga-Begegnungen ohne Niederlage aus.
"Wir haben wahnsinnig gekämpft. Komisch, dass das Blatt sich noch gewendet hat. Die Bayern haben nach der Führung versucht, das Spiel langsam zu machen und zu kontrollieren. Wir haben jeden Spieltag einen Schritt nach vorn gemacht, auch heute wieder", sagte Freiburgs Torhüter Oliver Baumann.
Volle Reservebank
Guardiola, der vor der Reise in den beschaulichen Breisgau von seinem Team höchste Konzentration gefordert hatte, verblüffte noch vor dem Anpfiff. Etwa 24.000 Zuschauer im seit Wochen ausverkauften Freiburger Stadion erlebten im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg auf sieben Positionen veränderte Bayern. So fanden sich unter anderem Kapitän Philipp Lahm, Franck Ribéry und Arjen Robben zunächst auf der Reservebank wieder, die verletzten Thiago (Syndesmose-OP) und Javi Martínez (Adduktoren) standen ohnehin nicht im Kader.
Den zahlreichen Umstellungen und dem strömendem Regen geschuldet, fehlten dem Münchner "Zermürbungsspiel" zu Beginn die gewohnte Sicherheit und Präzision. Leichte Abspielfehler in der Defensive ermöglichten den mutigen Gastgebern daher Chancen. Bei einem Fernschuss von Oliver Sorg (12.) musste Manuel Neuer im Bayern-Tor erstmals eingreifen. Auf der anderen Seite scheiterten mit einer ähnlichen Aktion Shaqiri (15.) und Claudio Pizarro (19.) mit einem Heber.
Angesichts der dürftigen Vorstellung seines Teams sah man Guardiola an der Seitenlinie sehr früh gestikulieren. In der Folge war es allerdings ausschließlich der zunehmenden Freiburger Passivität geschuldet, dass die Gäste immer mehr Zugriff auf das Spiel fanden. Konsequenterweise erzielte der Schweizer Nationalspieler Shaqiri mit einem wuchtigen Schuss in das kurze Eck die Führung. Der unauffällig agierende 37-Millionen-Neuzugang Mario Götze (37.) verpasste wenig später sein erstes Pflichtspiel-Tor für die Münchner nur knapp.
Zweite Halbzeit im Reservemodus
Wer nach dem Seitenwechsel auf einen Fußball-Leckerbissen gehofft hatte, wurde schnell enttäuscht. Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Gäste im Reservemodus das Geschehen. Nach einer Stunde wurde die Münchner Lethargie allerdings beinahe bestraft, als Charles-Elie Laprévotte (60.) den Ball an den Außenpfosten zirkelte. In der Folge fehlte beiden Mannschaften das nötige Esprit, nur einmal blitzte die Klasse der Bayern auf.
Nach feinem Zuspiel von Pizarro tauchte Toni Kroos (73.) freistehend vor Baumann auf. Der Nationalspieler vergab allerdings ebenso wie Sekunden später Thomas Müller. In der Schlussphase musste Bastian Schweinsteiger ganz offensichtlich angeschlagen ausgewechselt werden. Baumann und Oliver Sorg waren die besten Freiburger, bei den Bayern sorgten Shaqiri und Kroos vereinzelt für Glanzmomente.
Quelle: ntv.de, SID