Ausgerechnet in der Pause der Fußball-Bundesliga hat Tabellenführer Hamburger SV zwei schwere Verletzungen zu beklagen. Nachdem sich am vergangenen Wochenende Abwehrspieler Collin Benjamin in einem Freundschaftsspiel zwischen Namibia und Swasiland eine Kreuzbandverletzung zugezogen hatte, widerfuhr dieses Missgeschick vier Tage später Stürmer Paolo Guerrero.

Bereits in der Saisonvorbereitung hatte der brasilianische Abwehrspieler Alex Silva einen Kreuzbandriss erlitten. Guerrero verletzte sich im WM-Qualifikationsspiel in Venezuela (1:3). "Wir haben die Befunde aus Peru bereits erhalten. Es handelt sich um eine relativ sichere Diagnose", sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia. Ein Band im linken Knie soll gerissen sein, das andere der beiden Kreuzbänder beschädigt sein. Dem 25- jährigen Peruaner droht damit eine mehr als sechsmonatige Pause.

"Wir haben in dieser Woche einen ganz schönen Schlag bekommen", sagte Labbadia. Sein Team muss am Samstag (18.30 Uhr) in der Bundesliga gegen den Champions-League-Starter VfB Stuttgart antreten und will die Tabellenführung verteidigen. "Jetzt müssen wir uns schnell aufrappeln", meinte der Trainer. In Guerrero fehlt den Hanseaten der mit vier Treffern derzeit beste Torschütze. "Paolo war zuletzt ein Schwergewicht in der Mannschaft. Er hat nicht nur die meisten Tore gemacht, er ist ein Führungsmann", sagte Labbadia.

Gegen den VfB wird Labbadia neben Mladen Petric auf den schwedischen Neuzugang Marcus Berg als zweite Spitze setzen. Als Alternative steht der 19-jährige Türke Tunay Torun bereit. "Es ist schlecht, wenn man nur wenige Alternativen hat", sagte Labbadia. Weitere Hiobsbotschaften von seinen zahlreichen Nationalspielern, die in Europa, Südamerika und Afrika im Einsatz waren, blieben dem HSV- Coach erspart.