Fußball

Reha auf dem Frachtschiff? Guerreros Angst zu fliegen

Paolo Guerrero sitzt fest. In seinem Heimatland Peru. Der 26 Jahre alte Fußballspieler des Bundesligisten Hamburger SV soll fliegen. Er will auch fliegen, von Lima in die Hansestadt. Aber er fürchtet sich. Er fürchtet sich sehr.

Kein Spaß: Paolo Guerrero hat Angst zu fliegen.

Kein Spaß: Paolo Guerrero hat Angst zu fliegen.

(Foto: dpa)

Das ist kein Witz und das ist auch nicht lustig. Flugangst ist eine ernste Sache. Viermal hat Paolo Guerrero in den vergangenen Tagen versucht, in ein Flugzeug Richtung Deutschland zu steigen, viermal hat er sich nicht überwinden können. Dabei soll er nach seinem Kreuzbandriss eigentlich in Hamburg ein Rehabilitationsprogramm absolvieren.

Nun ist guter Rat teuer. Überliefert ist, dass Paolo Guerreros Angst vor dem Fliegen auch daher rührt, dass sein Onkel José Gonzales, Nationalspieler und Torwart von Alianza Lima, vor drei Jahren bei einem Flugzeugunglück starb. Und beim Rückflug vom Qualifikations-Hinspiel zur Europa League beim französischen Pokalsieger EA Guingamp (5:1) am 21. August 2009 musste der HSV-Tross wegen eines Hydraulikschadens unplanmäßig in Paris zwischenlanden.

Auch die Verwandtschaft kann nicht helfen

Zuletzt scheiterte der Plan, Paolo Guerrero zusammen mit seinem Cousin Martin Rojas fliegen zu lassen, weil der Vetter kein Visum für Deutschland bekam. Paolo Guerrero soll darüber nicht traurig gewesen sein. Zuvor hatte er es schon mit Bruder Julio Ribera, Mutter Petronila Gonzales und Freundin Talia Echecopar versucht. Zwar ist nicht ganz klar, was die Verwandtschaft dazu betragen sollte, die Angst zu überwinden, aber geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. Hat aber alles nicht geklappt. Die Idee, den Südamerikaner mit einem Frachtschiff nach Hamburg zu holen, hat der HSV inzwischen verworfen. Die Fahrt dauert drei bis vier Wochen.

Dabei ist das gar keine so schlechte Idee. Statt - wie nun geplant - eines Psychologen könnte der Hamburger SV einen Physiotherapeuten nach Peru entsenden. Der fährt dann mit Paolo Guerrero zurück nach Hamburg und kann sich auf Deck um das lädierte Knie des Fußballspielers kümmern. Und Platz genug um ein bisschen zu kicken dürfte auf so einem Frachtschiff auch sein. Ist aber nur ein Vorschlag. Wie dem auch sei – irgendeine Lösung wird sich hoffentlich finden.

Bleibt nur eine Frage: Wie ist Paolo Guerrero kurz vor Weihnachten eigentlich nach Peru gekommen?

Quelle: ntv.de

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