Fußball

Cardosos wohl letzter großer Auftritt HSV forciert die Trainersuche

Die 1:2-Niederlage gegen Schalke ist wohl der vorerst letzte große Auftritt von Rodolfo Esteban Cardoso. HSV-Sportchef Frank Arnesen will bis zum Freiburg-Spiel einen neuen Cheftrainer präsentieren.

"Wenn ich die Möglichkeit habe, nächstes Jahr wieder reinzukommen, werde ich den Trainerschein machen": Rodolfo Esteban Cardoso.

"Wenn ich die Möglichkeit habe, nächstes Jahr wieder reinzukommen, werde ich den Trainerschein machen": Rodolfo Esteban Cardoso.

(Foto: REUTERS)

Die Uhr von Interimstrainer Rodolfo Esteban Cardoso beim Hamburger SV läuft ab. "Wir haben nicht bis Weihnachten Zeit. Beim nächsten Spiel in Freiburg wird ein Trainer mit Lizenz auf der Bank sitzen", sagte Sportchef Frank Arnesen nach dem 1:2 (1:1) gegen Schalke 04 und will bis zum Spiel beim SC Freiburg am 16. Oktober den neuen Chefcoach präsentieren. Ein deutliches Signal in Richtung des Argentiniers Cardoso, der nicht über die nötige Lizenz verfügt.

Auch nach dem achten Spieltag steht der HSV auf dem letzten Tabellenplatz, und noch immer gibt es keinen Nachfolger für den vor zwei Wochen geschassten Michael Oenning. Tag für Tag arbeitet Arnesen nach eigenem Bekunden an der perfekten Lösung. Die bevorstehende Länderspielpause wäre der ideale Zeitpunkt, um dem neuen Trainer ein wenig Vorbereitungszeit für die wichtige Begegnung in Freiburg zu schenken.

Barbarez bringt sich ins Gespräch

Der neueste Kandidat brachte sich nun selber ins Spiel. Sergej Barbarez berichtete am Rande des Duells mit Schalke von einem "kleinen Gespräch" mit Arnesen. Wer am Ende tatsächlich als neuer Chefcoach präsentiert werden kann, vermag man in der Hansestadt allerdings noch niemand sicher zu beantworten. Arnesen baut deshalb vor. "Wir haben einen Brief an die Deutsche Fußball Liga geschrieben und um eine Fristverlängerung für Cardoso gebeten", sagte der Sportchef. Damit hält er sich ein Hintertürchen für eine Verlängerung mit dem Argentinier offen, dessen Erlaubnis nur bis kommenden Mittwoch gilt.

Die Entwicklung unter Cardoso bewertete Arnesen trotz der Niederlage gegen Schalke positiv. "Die vergangenen zwei Spiele haben gezeigt, was ich von Anfang an gesagt habe - dass wir gute Spieler haben. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit Rodolfo." Auch bei Cardoso haben die Tage als Interimstrainer beim Traditionsklub Lust auf mehr gemacht. "Wenn ich die Möglichkeit habe, nächstes Jahr wieder reinzukommen, werde ich den Trainerschein machen", sagte der 42-Jährige.

"Die Niederlage ist bitter, extrem bitter"

Seine fehlende Lizenz verbaut Cardoso ein längeres Intermezzo als Chefcoach, sportlich hätte er sich eine Fortsetzung seiner Bewährungschance verdient. Gegen Schalke trat der HSV so auf, wie man es von einer jungen Mannschaft erwarten kann, die sich noch in der Entwicklung befindet. Die Hamburger kämpften um jeden Meter, spielten mutig nach vorne und kamen durch Mladen Petric zurück ins Spiel (38.).

Allerdings machten die Norddeutschen noch zu viele einfache Fehler. Bei den Gegentreffern stand die Abwehr zweimal Spalier für Klaas-Jan Huntelaar (13./73.). "Die Niederlage ist bitter, extrem bitter", sagte Petric: "Aber wenn wir uns weiter so präsentieren, kommen wir aus der Abstiegszone raus." Ob das mit Trainer Cardoso sein wird, ist unwahrscheinlich. Der Argentinier selbst wollte sich darüber auch keine Gedanken machen. "Woher soll ich wissen, was in zwei oder drei Tagen passiert? Ich helfe an jeder Ecke, an der ich helfen kann", sagte Cardoso. Dabei lächelte er schon wieder.

Quelle: ntv.de, Peer Lasse Korff und Christoph Stukenbrock, sid

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