Netzer kanzelt Hamburgs Profis ab HSV kämpft um Torjäger Son
14.05.2013, 12:05 Uhr
Umworben: Torjäger Heung-Min Son.
(Foto: REUTERS)
Die Bundesliga biegt in die Zielgerade, und damit auch eine erneut turbulente Spielzeit für den Hamburger SV. Dem droht nach tiefroten Zahlen der nächste Riesenverlust. Der BVB will Torjäger Heung-Min Son, der HSV will ihn halten - und redet sich nebenbei die Saison schön. Nur Günter Netzer macht nicht mit.
Der Hamburger SV hat bekräftigt, seinen begehrten Torjäger Heung-Min Son halten zu wollen. "Es kann passieren, dass wir Son verkaufen, aber nicht, weil wir es möchten. Unser Ziel ist ein Vierjahresvertrag", sagte der Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow am Rande der 20. Hamburg Soirée.
Die "Bild"-Zeitung hatte in der Vorwoche von einem Zehn-Millionen-Angebot von Borussia Dortmund berichtet. Das dementierte Jarchow. Bisher gebe es für den Südkoreaner kein BVB-Angebot. "Warten wir doch einfach den letzten Spieltag ab, wir wollen die Mannschaft erhalten. Einen Abgang von Son würde ich sehr bedauern", betonte der Clubchef.
Angesichts der Ebbe in der Vereinskasse sind Einkäufe wie Jungstar Bojan Krkic schwer möglich, ergänzte der FDP-Politiker: "Er würde uns gut zu Gesicht stehen, aber ich halte es nicht für durchführbar."
Die Spielzeit ist für Jarchow unabhängig vom letzten Heimspiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen "eine über alles gesehen befriedigende Saison". Mit der Möglichkeit, bei einem Heimsieg in letzter Minute in die Europa League einzuziehen, wenn Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg keinen Punkt mehr holt, "haben wir nicht mehr gerechnet".
Netzer fordert Neuanfang
Für Günter Netzer ist das internationale Geschäft dagegen ein Muss: "Die Ansprüche, die der HSV hat, können nicht jenseits von Europa sein." Der Ex-Manager ging mit den Spielern seines ehemaligen Arbeitgebers hart ins Gericht. "Die Mannschaft hat nicht genug abgeliefert und es nicht geschafft, Vertrauen beim Publikum zu erarbeiten", sagte der frühere Nationalspieler bei der Hamburg Soiree.
Angesichts der Bedeutung dieses Traditionsklub müsse es immer das klare Ziel beim HSV sein, sich für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren: "Nur das kann der Anspruch sein. Man muss jetzt ganz genau hinschauen und sich von den Spielern trennen, die da nicht mitziehen."
Die Hanseaten nehmen vor dem 34. und letzten Spieltag in der Tabelle den siebten Platz ein. Um noch Rang sechs und damit die Europa League zu erreichen, müssen die Norddeutschen am Samstag ihr Heimspiel gegen Bayer Leverkusen gewinnen und zusätzlich darauf hoffen, dass Eintracht Frankfurt vor eigenem Publikum gegen den VfL Wolfsburg verliert.
Quelle: ntv.de, sid/dpa