Kultstatus nach drei Monaten Hansa-Fans feiern Freddy Borg
12.04.2012, 16:46 Uhr
"Freddy borg' mir ein Foto" - das ist einer der Gesänge, mit denen die Hansa-Fans ihren schwedischen Torjäger feiern.
(Foto: dpa)
Sein Name klingt nach einem Schlagersänger, seine Torquote nach einem Knipser: Winter-Neuzugang Freddy Borg ist bei Hansa Rostock schon jetzt der Publikumsliebling. Die Fans des abstiegsbedrohten Zweitligisten feiern den Schweden in jedem Spiel mit kreativen Gesängen. Der Schwede bedankt sich mit Treffern.
Erst hallt es "Freddy borg' mir ein Foto" durch die Ränge, dann verbreiten "Eins, zwei, Freddy kommt vorbei"-Gesänge Gänsehautstimmung: Bei Heimspielen von Hansa Rostock skandieren die Fans in den skurrilsten Variationen den Namen des Spielers, auf dem ihre Hoffnungen im Zweitliga-Abstiegskampf ruhen: Freddy Borg. Der bullige Stürmer mit der Glatze hat beim Traditionsklub innerhalb von nur drei Monaten bereits Kultstatus erreicht und ist ein Garant für die derzeitige Aufholjagd.
Deshalb wird der Schwede bei jedem Heimspiel abgefeiert, egal ob in Anlehnung an Mickie Krauses Partyschlager "Schatzi schenk' mir ein Foto" oder der "Nightmare"-Schockerreihe mit Serienmörder Freddy Krueger. Gefürchtet wird Borg allerdings eher von den gegnerischen Verteidigern, auch deshalb war die Verpflichtung des Angreifers in der Winterpause ein absoluter Glücksgriff für Hansa. Zuvor war er für Östers Växjö in Schweden auf Torejagd gegangen. Auch bei Rot-Weiß Oberhausen spielte Borg vor, er unterschrieb dann aber bei den Mecklenburgern, die ihn mittlerweile verehren.
Mannschaftsspieler mit Torinstinkt
"Es fühlt sich sehr gut an, die Fans hinter mir zu haben", sagte er mit einem Grinsen. Ganz verstehen kann er die zahlreichen Fanparolen ohnehin nicht. Aber warum der ganze Hype um Borg? Die Antworten darauf sind so zahlreich wie es Hymnen auf ihn gibt. Der wohl wichtigste Grund aber ist: Er schießt Tore. Nachdem die Hanseaten in der gesamten Hinrunde nur 13 Treffer erzielt hatten, traf Borg in seinen elf Spielen bereits fünf Mal ins Schwarze und bereitete zudem drei Tore vor.
Zudem überzeugt der Sturmtank mit seiner mannschaftsdienlichen Spielweise, die die Fans lieben. Endlich mal wieder einer, der sich richtig reinhaut, heißt es in Rostock - oder wie es in einem Song über ihn getextet ist: "1,85 Meter mit der Statur eines Kriegers, die Kogge geht nicht unter mit so einem Spieler." Auch bei Trainer Wolfgang Wolf steht Borg hoch im Kurs. "Er setzt seinen Körper ein, ohne zu foulen. Er ist einer, der dem Gegner auch mal weh tut", sagte Wolf über den Kahlkopf, der äußerlich und auch in seiner Spielweise an den Kroaten Igor Pamic erinnert. Pamic spielte sich von 1997 bis 1999 an der Ostsee in die Herzen der Fans.
Ebenso populär war Hansas Schweden-Riege, in die sich Borg eindrucksvoll eingereiht hat. Der Linksfuß ist bereits der neunte Profi, der den kurzen Weg vom skandinavischen Königreich in die Hansestadt genommen hat. Ebenso wie Rostocks Erstliga-Rekordtorjäger Magnus Arvidsson (27 Tore) spielte Borg bei Trelleborg FF. Auch aus dieser Tatsache schöpfen die Hansa-Anhänger große Hoffnung auf viele weitere Borg-Treffer. Sie werden es ihm mit weiteren Hymnen danken.
Quelle: ntv.de, Tom Lucka, sid