Fußball

Relegation: Rostock in Ingolstadt Hansa kämpft ums Überleben

Wenn Hansa Rostock heute ab 20.30 Uhr zum Relegations-Hinspiel beim Fußball-Drittligisten FC Ingolstadt antritt, kämpft der Traditionsklub nicht nur um die sportliche Zukunft. Nach den Ausschreitungen in Düsseldorf am vergangenen Sonntag geht es bei Hansa auch um den eigenen Ruf.

Mannmannmann: Rostocks Kai Bülow hadert. Da ist er nicht der einzige bei Hansa.

Mannmannmann: Rostocks Kai Bülow hadert. Da ist er nicht der einzige bei Hansa.

(Foto: picture alliance / dpa)

Angeschlagen und in höchster Not will die Hansa-Kogge den Untergang vermeiden. 19 Jahre nach dem Gewinn der letzten DDR-Meisterschaft kämpft Fußball-Zweitligist Hansa Rostock in den beiden Relegationsspielen heute und am Montag, jeweils 20.30 Uhr/BR und NDR live) gegen den erstmaligen Abstieg in die Drittklassigkeit. Doch mit dem kecken FC Ingolstadt haben die Mannen von der Ostsee alles andere als einen Sparringspartner erwischt.

"Wir stehen in einem neuen Wettbewerb und erleben eine Situation, die keiner von uns kennt", sagte Rostocks Trainer Marco Kostmann. Für beide Vereine sind die Entscheidungsspiele Neuland: Kein einziger Spieler ist relegationserfahren. Vor allem bei den favorisierten Rostockern könnte das Nervenkostüm angespannter kaum sein, zumal sie im Hinspiel beim Drittligisten FC Ingolstadt ohne die Unterstützung eigener Anhänger auskommen müssen. Die Fan-Ausschreitungen beim Zweitliga-Finale in Düsseldorf ließen sogar die sportliche Tristesse kurz in den Hintergrund und den Tabellen-16. bundesweit ins Abseits rücken.

Wiesinger führte Ingolstadt nach oben

Ein Vorteil für Ingolstadt? "Das interessiert mich überhaupt nicht. Ich konzentriere mich auf die sportliche Aufgabe", sagte Coach Michael Wiesinger. Der 37 Jahre alte Ex-Profi des FC Bayern hat sich auf der Trainerbank zurechtgefunden, seitdem er den Posten im letzten Herbst vom geschassten Horst Köppel übernommen hatte. Wiesinger führte die schwach gestartete Mannschaft aus den Tiefen der 3. Liga auf Rang drei. Was noch fehlt, ist ein krönender Abschluss: der Aufstieg.

"Wir sind der Drittligist - wir wollen nach oben. Und wir glauben an unsere Chance", bekräftigte Wiesinger. "Jeder bei uns freut sich auf diese Spiele, da setzt man noch mal alle Energien frei", sagte Stürmer Steffen Wohlfarth dem "Donaukurier". Die Oberbayern müssen im Hinspiel Mittelfeldspieler Markus Karl (Muskelfaserriss) ersetzen, auch der frühere Mainzer Fabian Gerber (Adduktorenprobleme) ist angeschlagen.

"Wir brauchen die nötige Sorgfalt"

"Wir brauchen die nötige Sorgfalt, um die Null möglichst lange zu halten", sagte Wiesinger, der ein Jahr nach dem Zweitliga-Abstieg den Betriebsunfall korrigieren und zurückkehren will. Nach außen zeigte sich aber auch Hansa überzeugt, die zahlreichen Negativerlebnisse auf und neben dem Platz ausblenden zu können. "Wir waren auch in der zweiten Liga schon abgeschrieben und haben uns wenigstens die Chance auf die Relegation erhalten", sagte Trainer Kostmann, der das Team acht Spieltage vor Schluss von Andreas Zachhuber übernommen hatte.

"Wir haben den FC Ingolstadt beobachtet, Stärken und Schwächen analysiert. Natürlich setzen wir darauf, dass wir nach 180 Minuten die Nase vorn haben", erklärte Kostmann. Neben dem gesperrten Kapitän Martin Retov muss der Coach auf Torwart Jörg Hahnel (Bandscheibe) und Mittelfeldmann Oliver Schröder (Jochbeinbruch) verzichten.

FC Ingolstadt 04 - Hansa Rostock, 20.30 Uhr

Ingolstadt: Sejna - Keidel, Pisot, Ruprecht, Fink - Bambara, Metzelder, Leitl, Buchner - Wohlfarth, Hartmann
Rostock: Walke - Schöneberg, Bülow, Sebastian, Carnell - Langen, Pannewitz, Danielsson, Dahlén - Johannsson, Bartels
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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