Bochum empfängt Frankfurt Herrlich, die Krise und Mesic
26.03.2010, 12:59 UhrWenn der VfL Bochum heute Abend in der Fußball-Bundesliga gegen die Eintracht aus Frankfurt spielt, geht es für die Gastgeber darum, mit einem Sieg die Weichen in Richtung Klassenerhalt zu stellen. Und darum, das Gerede von einer Krise zu beenden. Und dann ist da noch die Sache mit Milos Mesic, der eigentlich Maric heißt.

"Von außen betrachtet kann man von einer Krise sprechen": Heiko Herrlich.
(Foto: picture alliance / dpa)
Seit fünf Spielen haben die Bochumer in der Bundesliga nicht mehr gewonnen. Und deshalb geschieht vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt heute ab 20.30 Uhr das, was in der Welt des Fußballs nur allzu oft geschieht: Irgendjemand, meist ist es ein Journalist, redet von einer Krise. Dabei hat der VfL vor dem 28. Spieltag vier Punkte Vorsprung auf Tabellenplatz 16. Das ist, gemessen an den Möglichkeiten des Klubs, das, was zu erwarten war. Oder vielleicht sogar ein bisschen mehr.
Jedenfalls ist die Sache mit dem Abstieg nicht vom Tisch, dabei hatten sich die Bochumer nach acht Spielen ohne Niederlage zu Beginn der Rückrunde zwischenzeitlich schon einen Vorsprung von neun Punkten erarbeitet. Die Tendenz ist also negativ. Und Trainer Heiko Herrlich sagt tapfer: "Von außen betrachtet kann man von einer Krise sprechen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir den Klassenverbleib schaffen, selbst wenn wir nicht gewinnen."
Für Herrlich schließt sich ein Kreis
Für Herrlich schließt sich heute ein kleiner Kreis. Beim Hinrundenspiel in Frankfurt stand er zum ersten Mal als Nachfolger Marcel Kollers an der Seitenlinie. Der VfL Bochum verlor mit 1:2. Damals rangierte die Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz. Mit 19 Punkten aus 17 Spielen unter dem neuen Trainer haben sich die Bochumer seitdem nach oben gearbeitet – und nun eben vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Die Mannschaft ist, vor allem in der Defensive, stabiler geworden, auch spielerisch läuft es besser.
Das sieht auch Eintrachts Übungsleiter Michael Skibbe so, der Herrlich einst bei Borussia Dortmund trainierte und seinem ehemaligen Spieler in der "Frankfurter Rundschau" bescheinigte, den VfL Bochum wieder aufs richtige Gleis gesetzt zu haben. Skibbe kann sich solche Komplimente allerdings auch leisten. Schließlich hat er am vergangenen Samstag mit seiner Mannschaft den FC Bayern München besiegt. Dennoch – oder eben drum – sagt er das, was ein Übungsleiter nach so einem Coup sagen muss, damit die Spieler nicht zu leichtsinnig werden: "Bochum ist kein Leichtgewicht."
Maric? Mesic? Fragen sie Tom Bartels!

Das Spiel gegen Dortmund: Und Mesic, äh Maric - in der Mitte - muss vom Platz.
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Sein Team wird Skibbe auch nach dem Erfolg gegen die Bayern umstellen. Kapitän Christoph Spycher fällt mit Knieproblemen aus, dafür kehren die zuletzt gesperrten Patrick Ochs, Selim Teber und Maik Franz zurück. Kollege Herrlich kann wieder auf die zuletzt angeschlagenen Vahid Hashemian, Christoph Dabrowski und Marc Pfertzel bauen. Auch Diego Klimowicz, der nach langer Verletzungspause beim Spiel in Bremen am vergangenen Samstag (2:3) zu einem Kurzeinsatz kam, steht wieder im Kader. Mimoun Azaouagh ist immer noch verletzt. Ach ja, und Milos Maric ist gesperrt.
Das ist schlecht für den VfL, aber gut für die ARD. Kommentator Tom Bartels schaffte es beim Spiel der Bochumer vor zwei Wochen gegen Borussia Dortmund (1:4) in der Sportschau gleich dreimal, Mesic statt Maric zu sagen. Dabei stand Maric zumindest einmal so richtig im Mittelpunkt und zudem nur eine gute halbe Stunde auf dem Platz. Nach 32 Minuten und einer Tätlichkeit gegen Jakub Blaszczykowski flog er raus. Oder wie Tom Bartels sagte: "Rot für Mesic." Klingt nach Krise.
VfL Bochum – Eintracht Frankfurt, heute 20.30 Uhr
Bochum: Heerwagen - Concha, Maltritz, Mavraj, Fuchs - Dabrowski, Johansson - Freier, Holtby, Prokoph – Sestak
Frankfurt: Nikolov - Franz, Chris, Russ, Jung - Schwegler - Ochs, Meier, Teber, Köhler – Altintop
Schiedsrichter: Brych (München)
Quelle: ntv.de