Fußball

Zweite Liga ohne Kultklubs Hertha und Bochum Favoriten

Wenn am Freitag die zweite Fußball-Bundesliga mit drei Partien in die Saison startet, dann gelten zwei Absteiger als die Topfavoriten auf den Aufstieg. Sagen zumindest die Trainer der 18 Vereine, die allesamt auf die Berliner Hertha und den VfL Bochum tippen.

Alles neu: Mit Bochums Jong Tae Se spielt in dieser Saison der erste Nordkoreaner im deutschen Profifußball.

Alles neu: Mit Bochums Jong Tae Se spielt in dieser Saison der erste Nordkoreaner im deutschen Profifußball.

(Foto: AP)

Die Kiezkicker und die Roten Teufel sind nicht mehr dabei, aber auch ohne die KultKlubs FC St. Pauli und 1. FC Kaiserslautern dürfen sich die Fußballfans auf eine spannende Zweitliga-Saison freuen. Trainer Rico Schmitt von Aufsteiger FC Erzgebirge Aue spricht von der "vielleicht stärksten Liga Europas" und glaubt, dass sieben bis acht Mannschaften um den Aufstieg kämpfen. Top-Favoriten vor dem Start in die 37. Saison am Wochenende sind allerdings die Bundesliga-Absteiger Hertha BSC und VfL Bochum. Der Hauptstadtklub mit Trainer Markus Babbel empfängt am Freitag Rot-Weiß Oberhausen, Bochum rundet den ersten Spieltag mit dem Montagsspiel gegen 1860 München ab.

Das Fußball-Unterhaus ist in den vergangenen Jahren mit einem eigenen starken Profil aus dem Schatten von Liga eins getreten und hat sich mit Zuschauerzahlen über der Vier-Millionen-Marke herausgeputzt. Diesmal ist aber alles eine Nummer kleiner. Spieler mit klangvollen Namen sind Mangelware. In Bielefeld lässt Ex-Nationalspieler Oliver Neuville seine Karriere ausklingen, in Rob Friend präsentiert die Berliner Hertha mit 1,8 Millionen Ablöse den teuersten Neueinkauf. Berlins Nationalspieler Arne Friedrich wechselte für zwei Millionen Euro zum VfL Wolfsburg, auch Gojko Kacar (5,5 Mio.) spielt beim HSV weiter erstklassig.

Babbel soll mit der Hertha aufsteigen

Prominente Gesichter nehmen auf der Trainerbank oder in der Chefetage Platz. In Berlin soll der frühere Bayern-Profi Babbel die Hertha sofort wieder in die Bundesliga führen. Ex-Nationalspieler Christian Ziege startet in Bielefeld seine Trainerkarriere. Der Aufstieg sei für ihn kein Thema, so Ziege, "ich will eine vernünftige Saison ohne Ängste nach unten spielen". Die Arminen hatten die Zweitliga-Lizenz nur unter strengen Auflagen erhalten.

In Duisburg kehrt MSV-Legende Bernard Dietz als Berater für Vorstand und Aufsichtsrat zurück. Auch den jüngsten Trainer im bezahlten Fußball hat die 2. Liga zu bieten. Der 34 Jahre alte Peter Hyballa soll den Aachener Tivoli wieder zu einer uneinnehmbaren Festung machen. "Wir wollen aggressiver und leidenschaftlicher spielen, dann ergibt sich alles andere von alleine", sagt Hyballa.

Absteiger als Aufstiegskandidaten

Die beiden Aufstiegsplätze in der kommenden Spielzeit scheinen für Berlin und Bochum reserviert zu sein. In der Umfrage nannten alle 18 Trainer die beiden Erstliga-Absteiger als Top-Aufstiegsfavoriten. Zum erweiterten Favoritenkreis gehören der FC Augsburg, der in der letzten Saison in der Relegation am 1. FC Nürnberg scheiterte, und Fortuna Düsseldorf.

Die zwei Ex-Bundesligisten lassen sich den sofortigen Wiederaufstieg 55 Millionen Euro kosten - Hertha kalkuliert mit einem geschätzten Saisonetat von 33 Millionen, Bochum mit 22 Millionen Euro. Auf Platz drei folgen mit jeweils 15 Millionen Euro Arminia Bielefeld und der FC Augsburg. Insgesamt planen die 18 Vereine mit einem Etat von 198,2 Millionen Euro, in der vergangenen Saison waren es 161,1 Millionen. Auf dem Transfermarkt hielt sich die Liga wie in den vergangenen Jahren zurück. Stand Mitte August hatten die 18 Klubs nur sechs Millionen Euro in 169 neue Spieler investiert.

Quelle: ntv.de, Gerd Münster, dpa

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