Fußball

Labbadia geht zum HSV Heynckes trainiert Bayer

Das Trainerkarussell der Fußball-Bundesliga rotiert kräftig: Bayer Leverkusen gab die sofortige Verpflichtung von Trainer Jupp Heynckes bekannt. Dessen Vorgänger Bruno Labbadia wechselt zum HSV.

Von Bayern zu Bayer: Jupp Heynckes hat einen neuen Job.

Von Bayern zu Bayer: Jupp Heynckes hat einen neuen Job.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Bayer Leverkusen hat mit der Verpflichtung von Jupp Heynckes als neuen Trainer für einen Paukenschlag gesorgt. Völlig überraschend gab der 64 Jahre alte Fußball-Lehrer, der am Ende der vorigen Saison bei Bayern München als Teilzeitcoach ausgeholfen hatte, nach einer Sitzung des Gesellschafter-Ausschusses des Vereins seine mündliche Zusage bis zum 30. Juni 2011.

"Ich habe mich sehr über das Interesse von Bayer 04 gefreut. Während meines kurzen Gastspiels in München habe ich gemerkt, dass es noch in mir brennt. Deshalb übernehme ich die neue Aufgabe sehr gerne", wird Heynckes in einer Mitteilung des Fußball-Bundesligisten zitiert.

"Bruno wollte einen Neuanfang"

Gleichzeitig erteilte das Bayer-Aufsichtsgremium dem bisherigen Coach Bruno Labbadia die Freigabe für einen Wechsel zum Ligakonkurrenten Hamburger SV. Bayer hatte am Vortag den Kontakt zu Heynckes aufgenommen, nachdem Labbadia um die Auflösung seines Vertrages gebeten hatte. Erst nach anfänglichem Zögern und weiteren Beratungen entschloss sich die Clubspitze, diesem Wunsch zu entsprechen. Die Verantwortlichen beider Clubs hatten sich im Vorfeld der Sitzung auf eine Ablösesumme für den Trainer verständigt.

Damit kann Bruno Labbadia zum HSV wechseln.

Damit kann Bruno Labbadia zum HSV wechseln.

(Foto: AP)

"Wir haben nach dem letzten Spiel sehr viel mit Bruno gesprochen und die gesamte Situation analysiert. Dabei wurden alle Aspekte ausführlich diskutiert. Wir hatten uns schließlich für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit ausgesprochen - aber Bruno wollte einen Neuanfang", sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.

Nach einer schlechten Rückserie mit Rang neun, dem gegen Werder Bremen (0:1) verlorenen DFB-Pokalfinale und dem belasteten Verhältnis zwischen Coach und Mannschaft schien eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses wohl als wenig erfolgversprechend. Nach Darmstadt, Fürth und Leverkusen ist Hamburg die vierte Trainerstation von Labbadia.

"Es ist mir zuwider"

Noch kurz zuvor hatte sich Leverkusen geweigert, Labbadia eine Freigabe zu erteilen. "Der Herr Labbadia hat bei uns noch für ein weiteres Jahr einen Vertrag. Und ich habe den HSV aufgefordert, die Vertragslage zu respektieren", hatte Holzhäuser gesagt.

"Ich bin verstört über Meldungen, dass er sich mit dem HSV schon einig sein soll." Außerdem wetterte Holzhäuser grundsätzlich gegen das aktuelle "Job-Hopping" der Fußball-Trainer: "Es ist mir zuwider." Eine Vereinbarung mit dem HSV über eine Abfindung von 1,3 Millionen Euro bestritt er: "Das stimmt nicht".

"Junge und sehr talentierte Mannschaft"

Da Labbadia nicht bei Bayer bleiben wollte, sei der Weg für eine Verpflichtung von Heynckes frei gewesen, so Holzhäuser. "Nach dieser Entscheidung war Heynckes für uns erste Wahl, zumal wir uns schon in den vergangenen Jahren immer wieder mit diesem Thema befasst hatten. Wir sind davon überzeugt, dass gerade unsere junge Mannschaft von seiner Erfahrung und seiner natürlichen Autorität profitieren wird", sagte Holzhäuser.

Anders als bei den Bayern, wo Heynckes nach jahrelangem Ruhestand für nur vier Wochen die Nachfolge von Jürgen Klinsmann angetreten hatte, soll er in Leverkusen für dauerhafteren Erfolg sorgen. Der Fußball-Lehrer ist zuversichtlich, das Team nach einer schwachen Saison zurück auf die europäische Bühne führen zu können: "Ich kenne die meisten Spieler gut und die Herausforderung, diese junge und sehr talentierte Mannschaft wieder ins internationale Geschäft zurückzuführen, reizt mich sehr. Ich sehe großes Potenzial."

Quelle: ntv.de, dpa

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