Fußball

Kampf um die DFL-Spitze Hoeneß kontra Rauball

Mit der Ankündigung seiner Kandidatur für den Vorsitz in der Deutschen Fußball Liga hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß seinen Hut in den Ring geworfen. Doch Amtsinhaber Reinhard Rauball sieht der Wahl am 18. August gelassen entgegen.

Versprechen einen Wahlkampf mit Stil: Uli Hoeneß und Reinhard Rauball.

Versprechen einen Wahlkampf mit Stil: Uli Hoeneß und Reinhard Rauball.

(Foto: dpa)

Uli Hoeneß und der FC Bayern München greifen nach der Macht im deutschen Fußball. Mit der angekündigten Kandidatur für den Chefposten in der Deutschen Fußball Liga (DFL) sorgte der Präsident des Rekordmeisters am Samstag für Unruhe und köderte die Vereine der 1. und 2. Bundesliga für die Vollversammlung am 18. August in Berlin gleich mit einem vollmundigen Versprechen.

"Wenn ich gewählt werde, wird es allen besser gehen", sagte der 58-Jährige. Gelassen reagierte der amtierende Liga-Boss Reinhard Rauball. "Ich bin Demokrat genug, diese Kandidatur zur Kenntnis zu nehmen. Meine Entscheidung zu kandidieren, bleibt davon unberührt", erklärte der Jurist aus Dortmund.

Besonders den 18 Zweitligisten will Machtmensch Hoeneß zu mehr finanziellen Mitteln verhelfen. "Ich sehe die Möglichkeit, mehr Geld zu generieren - und dann kann man den Kleinen mehr Geld geben, ohne es den Großen wegzunehmen", sagte der Bayern-Präsident der "Bild am Sonntag".

Hoeneß und der Erfolg

Seine Erfahrung aus 30 Jahren als Manager des erfolgreichsten deutschen Fußball-Clubs will Hoeneß im Fall seiner Wahl einbringen, kündigte er an. "Ich habe den FC Bayern von einem Unternehmen mit sechs Millionen Umsatz auf ein Unternehmen mit nun über 300 Millionen Umsatz geführt. Deswegen wird mir wohl keiner abstreiten können, dass ich den Liga-Verband führen könnte."

Das Verhältnis von Hoeneß und des FC Bayern zur DFL war nie störungsfrei. Besonders bei der Verteilung der für die "kleinen" Clubs existenziellen Fernsehgelder sah sich der Rekordmeister nicht ausreichend berücksichtigt. "Wir bei Bayern haben auch damit spekuliert, niemanden mehr zur DFL hinzuschicken. Aber dann haben wir gesagt: Nein, das wäre nicht gut für die Liga, auch für Bayern nicht. Deshalb habe ich gesagt: Gut, wenn ich dort antrete, dann sollte ich ganz oben antreten", erklärte der 58 Jahre alte Ex-Nationalspieler.

"Zweikampf mit Stil"

Der fünf Jahre ältere Jurist aus Dortmund vertraut auf das Votum der Mitgliederversammlung. "Ich werde meine Vorstellungen vortragen, damit sich die Vereine ein Urteil bilden können. Wir haben in den vergangenen drei Jahren einiges entschieden und auf den Weg gebracht. Die Liga steht sehr gut da. Aber das allein reicht nicht. Wir müssen auch die Themen der Zukunft anpacken", so Rauball. Dazu zählt er die Steigerung der TV-Einnahmen, eine bessere Vertretung bei Fifa und Uefa und ein intensiverer Dialog mit Fans, Politik und Gesellschaft.

Hoeneß bescheinigte Rauball, in seiner dreijährigen Amtszeit einen "ordentlichen Job" gemacht zu haben. Fairness will der frühere Bayern-Manager in dem vierwöchigen "Wahlkampf" walten lassen. "Egal, was passiert: Ich werde nie schmutzige Wäsche waschen, sondern einen offenen Wahlkampf führen, der argumentativ sein wird. Ich stehe für einen Zweikampf mit Stil", erklärte Hoeneß weiter. Für die Wahl zum DFL-Präsidenten ist im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erforderlich. Im zweiten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit aus.

Quelle: ntv.de, Detlef Rehling, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen