Fußball

Tränen bei der Jahreshauptversammlung Hoeneß kündigt Vertrauensfrage an

Eine Träne konnte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß angesichts der Jubelstürme nicht verkneifen.

Eine Träne konnte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß angesichts der Jubelstürme nicht verkneifen.

(Foto: dpa)

Rekordzahlen nach der Rekordsaison: Der FC Bayern macht so viel Umsatz wie nie zuvor. Für den mutmaßlichen Steuersünder und Präsidenten Uli Hoeneß haben die Mitglieder nichts als rasenden Applaus übrig - dennoch kündigt er eine Vertrauensfrage an.

Champions-League-Pokal, die Meisterschale, Uefa-Supercup und DFB-Pokal - die Trophäen sagen alles über die erfolgreichste Bayern-Saison der Vereinsgeschichte.

Champions-League-Pokal, die Meisterschale, Uefa-Supercup und DFB-Pokal - die Trophäen sagen alles über die erfolgreichste Bayern-Saison der Vereinsgeschichte.

(Foto: dpa)

Ovationen für Uli Hoeneß und Jubel ohne Ende: Der Präsident des FC Bayern München ist bei der ersten Jahreshauptversammlung nach Aufdeckung seiner Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung lautstark von den Mitgliedern gefeiert worden. Der 61-Jährige genoss den großen, aufmunternden Beifall und die vereinzelten "Uli, Uli"-Rufe, schaute von seinem Platz vor dem überdimensionalen Bayern-Wappen stolz auf die Menschenmenge.

Hoeneß kündigte an, er wolle sich nach dem Ende seines Steuerprozesses im kommenden März auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung dem Urteil der Vereinsmitglieder, also einer Vertrauensfrage stellen. "Ich möchte Ihnen die Möglichkeit geben zu entscheiden, ob ich noch der richtige Präsident für diesen Verein bin. Wenn ich keine klare Mehrheit bekomme, werde ich mich jedem Votum unterwerfen", sagte er am Mittwoch auf der ordentlichen Mitgliederversammlung. Rufe nach seinem Rücktritt von außen interessierten ihn nicht, betonte er.

Nach dem sportlichen Superjahr mit dem historischen Triple gab es auch Top-Zahlen zu vermelden: Mit 432,8 Millionen Euro gab es im Gesamtkonzern den nächsten Rekordumsatz, dazu mit 14 Millionen den dritthöchsten Gewinn der Vereinsgeschichte. Die Zahl der Mitglieder des größten deutschen Sportvereins ging auf 223.985 in die Höhe.

"Es war ein unglaubliches Jahr, das wir alle, wie wir hier sitzen, gemeinsam erleben durften", frohlockte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Rednerpult neben den vier glänzenden Pokalen. "Ich glaube, es ist vielleicht die beeindruckendste, die schönste Zeit, die wir in der 113-jährigen Geschichte des FC Bayern erleben. Ich glaube, es war nie schöner, Fan des FC Bayern zu sein."

Wahlen standen für Hoeneß & Co. nicht an. Der Präsident, der 2009 mit 99,3 Prozent der Stimmen inthronisiert worden war und vor einem Jahr mit 97,1 Prozent bis 2015 wiedergewählt wurde, musste sich diesmal mit dem Beifall und Jubel der Mitglieder zufrieden geben. Den gab es für den von der Steueraffäre belasteten Vereinspatron reichlich. Hoeneß posierte zusammen mit den anderen Clubbossen neben Champions-League-Pokal, Meisterschale, DFB-Pokal und dem europäischem Supercup stolz vor der Fotografenschar.

Bayern-Mitglieder jubeln Vorstand zu

Im Laufe des Abends durften die Mitglieder, viele in Bayern-Trikots, auf den Videoleinwänden noch einmal die Bilder einer atemberaubenden Saison bestaunen. Vereinzelte Pfiffe gab es nur, als Dortmunds Trainer Jürgen Klopp gezeigt wurde. Hoeneß lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück und verfolgte gerührt den Einspieler der großen Bayern-Show. "Hey, hey, Super-Bayern, Super-Bayern" schallte es danach aus dem Fan-Rund durch die Halle.

Großen Beifall gab es aber nicht nur für die Vorjahreserfolge und für Hoeneß oder die Erinnerung an Erfolgscoach Jupp Heynckes. Auch der neue Trainer Pep Guardiola wurde mit viel Applaus begrüßt. Ein paar Minütchen nach Versammlungsbeginn nahm der spanische Starcoach in der ersten Reihe Platz. Mit Blick auf die Club-WM im Dezember gab Rummenigge dem Nachfolger von Jupp Heynckes "einen Auftrag" mit auf den Weg - den Titelgewinn. "Ich hoffe, Du erfüllst ihn."

Über die Topzahlen schwärmte Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen. "Damit gehört unser Club zu den Großen des Weltfußballs", betonte der Nachfolger von Karl Hopfner. Deutlich gestiegen sind auch die Personalkosten: Nach 165,6 Millionen Euro vor einem Jahr erreichte dieser Posten 202,8 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2012/13.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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