Fußball

Millionentransfer oder Tribüne Hoffenheim droht Demba Ba

Demba Ba will unbedingt nach London wechseln, zu seiner Familien.

Demba Ba will unbedingt nach London wechseln, zu seiner Familien.

(Foto: dpa)

1899 Hoffenheim erwägt, den streikenden Stürmer Demba Ba bis zu dessen Vertragsende auf der Tribüne schmoren zu lassen. Wahrscheinlicher ist aber ein Verkauf. Einen ernsthaften Nachfolgekandidaten soll es schon geben, erste Gespräche laufen. Hoffenheim hält sich bedeckt.

Der Streik von Demba Ba könnte für den Stürmer des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim zum Eigentor werden. Die Chefetage des Klubs erwägt, Ba bis zu dessen Vertragsende 2013 auf der Tribüne schmoren zu lassen, falls kein akzeptables Angebot für den 25-Jährigen eingeht.

"Ich habe gewisse Sympathien für den Gedanken, jetzt bis zur letzten Konsequenz hart zu bleiben. Doch ich überlasse die Entscheidung unserem Manager Ernst Tanner", sagte Mäzen Dietmar Hopp der "Rhein-Neckar-Zeitung". Tanner will sich alle Optionen offen halten und sieht den Klub am längeren Hebel. "Demba Ba spielt mit seiner Karriere. Er hat uns die Pistole auf die Brust gesetzt. Doch wir bestimmen das Handeln'" sagte der Manager.

"Sieben Millionen reichen nicht"

Ryan Babel könnte Ba in Hoffenheim ersetzen.

Ryan Babel könnte Ba in Hoffenheim ersetzen.

(Foto: dpa)

Das erste Angebot des englischen Premier-League-Letzten West Ham United, zu dem Ba unbedingt wechseln möchte, lehnte Tanner ab. "Sechs, sieben Millionen Euro reichen nicht", sagte der Manager, der bereits "weltweit" einen Ersatz für Ba sucht. Ein ernsthafter Kandidat scheint der Niederländer Ryan Babel zu sein, der bei seinem Club FC Liverpool schon seit längerer Zeit keine Rolle mehr spielt. Nach Informationen des niederländischen Fußball-Magazins "Voetbal International" befindet sich Babels Berater Winnie Haatrecht derzeit in Spanien, um mit den Hoffenheimern im Trainingslager Gespräche über einen möglichen Transfer zu führen. Tanner dementierte das allerdings: "Ich habe mit Ryan Babel noch nie gesprochen und seinen Berater kenne ich auch nicht."

Für Ba fordert Hoffenheim anscheinend einen zweistelligen Millionenbetrag und orientiert sich dabei an einem früheren Angebot von Rubin Kasan. Der russische Spitzenklub soll im vergangenen Jahr 15 Millionen Euro geboten haben.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Sollten die Londoner diese Summe nicht aufbringen, steht Bas Zukunft in den Sternen. Schließlich will der Torjäger, der die Reise ins Trainingslager nach La Manga/Spanien seit Montag verweigert, unbedingt in die englische Hauptstadt wechseln. In London lebt die Familie des Spielers, der schon im Sommer 2009 einen Transfer zum VfB Stuttgart provozieren wollte.

Ba, der sich bereits in England aufhält, hatte am Donnerstag erklärt, die Hoffenheimer Verantwortlichen hätten ihm den Wechsel nach London versprochen. Er streike nur, weil der Klub dieses Versprechen gebrochen habe. Dem hatte Tanner vehement widersprochen. Wo genau Ba derzeit ist, kann auch der Manager nicht sagen: "Wir hatten keinen Kontakt mehr zu ihm."

Ausverkauf ausgeschlossen

Trotz der Turbulenzen um Ba, dem Verkauf von Luiz Gustavo zum FC Bayern und der damit provozierten Trennung von Trainer Ralf Rangnick will Hopp sein Projekt in Hoffenheim voranbingen. "Ich hege und pflege mein Baby nicht, um es jetzt unattraktiv werden zu lassen", sagte der Milliardär: "Ich werde weiterhin Geld einschießen. Allerdings nur so viel und so lange, wie es den Regeln des Financial Fairplay der Uefa entspricht."

Um den Domino-Effekt bei den Abgängen zu stoppen, sprach der neue Coach Marco Pezzaiuoli ein erstes Machtwort. "Wir geben keinen Spieler mehr ab", sagte Rangnicks Nachfolger. Damit ist ein Wechsel des Innenverteidigers Matthias Jaissle, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, zum Hamburger SV wohl vom Tisch. "Wir wollen mit Matthias verlängern", sagte Pezzaiuoli.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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