"Löwen wieder stark machen" Hoffnungsträger Ian Ayre will Aufstieg
03.04.2017, 20:43 Uhr
Zurück zu Ruhm und Ehre? Ian Ayre.
(Foto: dpa)
Ian Ayre erkärt an seinem ersten Arbeitstag als Geschäftsführer beim TSV 1860 München gleich einmal, was er sich beim Fußball-Zweitligisten so wünscht: Der Aufstieg in die Bundesliga soll es sein. Er fühlt sich geehrt. Bei den Sechzigern ist man ganz entzückt.
Nach der Ansage seines Hoffnungsträgers lehnte sich Boss Hasan Ismaik zufrieden in seinem Stuhl zurück. "Jeder Zweitligist will jedes Jahr aufsteigen. Das ist natürlich das Ziel", sagte Ian Ayre, der neue Geschäftsführer des Münchner Fußball-Zweitligisten bei seiner Präsentation. Der ehemalige Manager des FC Liverpool soll den seit Jahren durch die zweite Liga kriselnden TSV zurück zu Ruhm und Ehre führen. "Meine Aufgabe ist, die Löwen wieder stark zu machen", verkündete der 53-jährige Engländer in seiner Rede auf Deutsch. "Es ist für mich eine große Ehre."
Die Sechziger hatten für die Vorstellung ihres neuen Mannes in das alte Grünwalder Stadion geladen, wo Ismaik entgegen etlicher Machbarkeitsstudien und Vorbehalte der Stadt in ferner Zukunft Erst- oder Zweitliga-Fußball spielen will. Ayre erwartet Schwerstarbeit, wenn er den kühnen Plan von Ismaik umsetzen will. Dass bei der Pressekonferenz in der Gaststätte des Stadions neben unverputzten Betonpfeilern der Strom des Mikrofons ausfiel, passte ins Bild.
"Ein paar Tipps für das Biertrinken"
Vor seiner Zusage an die Löwen konsultierte Ayre auch Liverpools Trainer Jürgen Klopp. "Er sagte, das wird eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance", berichtete der Finanz-Fachmann und ergänzte grinsend: "Außerdem hat er mir ein paar Tipps gegeben für das Biertrinken." Sein Vertrag läuft für zwei Jahre. "Mein Hauptthema ist Nachhaltigkeit", betonte er und erinnerte an seine zehn Jahre beim FC Liverpool, wo er die Basis geschaffen habe für den aktuellen Höhenflug. "Ich bin etwa 100 Meter von der Anfield Road entfernt aufgewachsen. Ich weiß, worum es bei historischen Klubs geht. Diese Herausforderung ist sehr aufregend für mich."
Der TSV überschüttete den Familienvater mit Lob. Vereinspräsident Peter Cassalette sagte: "Das ist ein historischer Moment für den Klub. Nach einem tollen Trainer haben wir nun einen weiteren Meilenstein für eine positive Zukunft." Sportlich scheinen die Münchner rechtzeitig zum Arbeitsstart ihres neuen Geschäftsführers in die Spur zurückgefunden zu haben. Durch den zweiten Sieg in Serie jüngst in Düsseldorf hat das Team von Coach Vitor Pereira nun sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.
Im Heimspiel am Mittwoch wollen die Löwen gegen Tabellenführer VfB Stuttgart nachlegen. Der gebürtige Liverpooler bezeichnete sich als "netten Typen", der als Chef einen "starken Führungsstil" zeige. Außerdem bewies er gleich bei seinem ersten Auftritt Humor. Gefragt nach den Erwartungen in einer Stadt neben dem großen FC Bayern witzelte er: "Ich wusste gar nicht, dass es in München noch ein anderes Team gibt".
Quelle: ntv.de, Manuel Schwarz, dpa