Alle Fakten zur Fußball-Bundesliga In München brennt die Luft
06.11.2009, 16:30 UhrDie Bosse auf Tauchstation, der Trainer unter Druck, die Spieler in Zugzwang - beim FC Bayern herrscht explosive Stimmung, in München brennt vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 die Luft.

"Ein enorm wichtiges Spiel in einer kritische Phase. Der Druck ist jetzt gewaltig": Oliver Kahn weiß, wovon er spricht.
(Foto: dpa)
Bayern München - Schalke 04 (Samstag 15.30 Uhr)
"Ein enorm wichtiges Spiel in einer kritische Phase. Der Druck ist jetzt gewaltig", befand der ehemalige Bayern-Torhüter Oliver Kahn mit Blick auf die knifflige Ausgangslage der Münchner im Bundesliga-Schlager. Nur ein Sieg kann den wankenden Rekordmeister vor weiterem Ungemach bewahren. Vier Tage nach der Heimschlappe in der Champions League gegen Bordeaux sinnen alle Beteiligten auf Wiedergutmachung.
"Es ist wieder ein Endspiel, wir stehen wieder mit dem Rücken zur Wand", sagte Nationalspieler Philipp Lahm. Angesichts des drohenden Knockouts in der Champions League und des bisher dürftigen Saisonverlaufs spekulierten diverse Medien über die Zukunft von Louis van Gaal. Weil zu viele Wünsche unter der Regie des Wunschtrainers offen blieben, ist die Kritik an seiner Arbeit lauter geworden. Das Schweigen der Vereinsführung nach dem 0:2 gegen Bordeaux werteten viele Beobachter als Indiz für die wachsende Distanz zum Trainer. Nur Präsident Franz Beckenbauer meldete sich zu Wort und geißelte die jüngsten Auftritte als "furchtbar langweilig".
Die Rückkehr von Gäste-Coach Felix Magath an die ehemalige Wirkungsstätte und die Auftritte der vom FC Bayern umworbenen Schalker Profis Manuel Neuer und Rafinha sorgen für zusätzliche Brisanz. Der seit nunmehr sieben Pflichtspielen ungeschlagene Tabellen-4. reist mit reichlich Rückenwind nach München. Gleichwohl warnte Torhüter Neuer, der die anhaltenden Transferspekulation nicht mehr kommentieren mochte, seine Mitstreiter vor Übermut: "Wir dürfen auf keinen Fall anfangen zu träumen, das können wir uns auch gar nicht leisten."
München: Butt - Altintop, van Buyten, Demichelis, Lahm - van Bommel - Timoschtschuk, Müller - Schweinsteiger - Klose, Toni
Schalke: Neuer - Höwedes, Zambrano, Bordon, Westermann - Pliatsikas - Rafinha, Moritz, Schmitz - Farfan, Kuranyi. - Trainer: Magath
Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Hoffenheimer Jubel: Sejad Salihovic, Maicosuel, Vedad Ibisevic und Andreas Ibertsberger, von links, freuen sich am vergangenen Sonntag in Freiburg über das Tor von Maicosuel.
(Foto: dpa)
TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg (Samstag 15.30 Uhr)
Der seit sechs Spielen in der Liga unbesiegte Meister kann wieder mit Torschützenkönig Grafite planen. Zunächst muss sich der Brasilianer aber wohl mit der Ersatzbank begnügen. Ziani und Hasebe fehlen den Niedersachsen. Die zu Hause unbesiegten Hoffenheimer müssen auf Ibertsberger und Obasi verzichten. Auch für Stürmer Ba wird nach einem Muskelfaserriss noch kein Platz in der Startelf sein. Die Wolfsburger können mit einem Sieg in die Top-Five vordringen. (Heimbilanz: 1-0-0, 3:2 Tore)
Hoffenheim: Hildebrand - Beck, Simunic, Compper, Eichner - Vorsah, Luiz Gustavo - Carlos Eduardo, Salihovic - Ibisevic, Maicosuel. - Trainer: Rangnick.
Wolfsburg: Benaglio - Riether, Ricardo Costa, Madlung, Schäfer - Josue - Kahlenberg, Gentner - Misimovic - Grafite, Dzeko. - Trainer: Veh.
Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)
VfL Bochum - SC Freiburg (Samstag 15.30 Uhr)
Nach vier sieglosen Spielen in Serie will die Revier-Elf unter dem neuen Trainer Herrlich endlich die Wende einleiten und die Abstiegsränge verlassen. Gegen die Breisgauer, die vier Niederlagen nacheinander hinnehmen musste, gab es vor eigenem Publikum zuletzt vor acht Jahren eine Niederlage. Allerdings muss Herrlich bei seiner Heimpremiere gleich auf sechs Spieler verzichten. Freiburgs Trainer Dutt kann seine beste Formation aufbieten. (Heimbilanz: 3-0-3, 12:11 Tore)
Bochum: Heerwagen - Concha, Pfertzel (Maltritz), Mavraj, Grote - Vogt, Imhof - Epalle, Azaouagh - Sestak, Klimowicz
Freiburg: Pouplin - Cha, Krmas, Bastians, Butscher - Banovic, Schuster - Abdessadki, Jäger - Reisinger, Idrissou. - Trainer: Dutt
Schiedsrichter: Felix Brych (München)

Immerhin nicht verloren: Markus Babbel in Sevilla.
(Foto: REUTERS)
Bor. Mönchengladbach - VfB Stuttgart (Samstag 15.30 Uhr)
Trotz der zwei Unentschieden gegen Bayern und in Sevilla steht der VfB mit acht Spielen ohne Sieg in Serie mit dem Rücken zur Wand und könnte bei einer weiteren Pleite sogar auf einen Abstiegsplatz rutschen. Dabei muss Trainer Babbel auch noch auf insgesamt sechs Profis verzichten. Gegen die Gladbacher, die zuletzt überraschend beim HSV gewannen, feierten die Schwaben zuletzt vier Siege nacheinander. Borussia muss auf Stürmer Bobadilla verzichten. (Heimbilanz: 13-14-12, 61:48 Tore)
Mönchengladbach: Bailly (Heimeroth) - Levels, Brouwers, Dante, Jaures (Daems) - Bradley, Marx - Reus, Arango - Collauti, Friend
Stuttgart: Lehmann - Träsch, Niedermeier, Delpierre, Boka - Kuzmanovic - Rudy, Hitzlsperger - Hleb - Schieber, Pogrebnjak
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Gut drauf: Die Mainzer holten zuletzt ein 2:2 beim Meister in Wolfsburg. Hier jubelt Andreas Ivanschitz, links, mit Aristide Bance.
(Foto: dpa)
FSV Mainz 05 - 1. FC Nürnberg (Samstag 15.30 Uhr)
Als bester der drei Neulinge sind die Rheinhessen zu Hause noch unbesiegt und können mit einem Erfolg gegen den Mit-Aufsteiger sogar ins obere Tabellendrittel vorrücken. Der Einsatz von Soto und Amri ist noch nicht gesichert. Die auswärts sieglosen Nürnberger bangen noch um den Einsatz von Mintal. Definitiv fallen Risse und Gündogan aus. Mit einem Erfolg könnte sich der "Club" ein wenig Luft verschaffen. (Heimbilanz: 2-0-1, 6:3 Tore)
Mainz: Müller - Heller, Bungert, Noveski, Löw - Karhan, Soto - Hoogland, Ivanschitz, Amri - Bance. - Trainer: Tuchel
Nürnberg: Schäfer - Diekmeier, Wolf, Maroh, Pinola - Nordtveit - Kluge, Frantz - Mintal - Eigler, Bunjaku
Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf)

Wir wissen auch nicht, was diese HSV-Pralinen mit dem Spiel in Hannover zu tun haben, finden aber das Foto schön.
(Foto: dpa)
Hannover 96 - Hamburger SV (Sonntag, 15.30 Uhr)
Im 43. Nord-Derby wollen die Gastgeber ihre kleine Erfolgsserie von zwei Siegen ausbauen und dem ambitionierten Nachbarn ein Bein stellen. Hannover verlor nur zwei der letzten 13 Duelle mit dem HSV. Mittelfeldspieler Bruggink fehlt weiter, der Einsatz von Schulz ist noch fraglich. Die Hamburger plagen nach der ersten Saisonniederlage gegen Mönchengladbach erhebliche Personalsorgen: Mindestens sieben Profis stehen Trainer Labbadia nicht zur Verfügung. (Heimbilanz: 8-7- 6, 32:30 Tore)
Hannover: Enke - Cherundolo, Haggui, Schulz (Eggimann), Djapka - Balitsch - Pinto, Rosenthal - Bruggink - Stajner, Ya Konan. - Trainer: Bergmann
Hamburg: Rost - Demel (Rincon), Boateng (Rozehnal), Mathijsen, Aogo - Jarolim, Ze Roberto - Elia, Jansen - Pitroipa, Berg. - Trainer: Labbadia
Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

Der Ball ist im Tor - und ein Herthaner hat geschossen. Geschehen am Donnsterstag in Heerenveen, Artur Wichniarek war's. Und die Berliner haben tatsächlich ein Spiel gewonnen.
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Hertha BSC - 1. FC Köln (Sonntag, 17.30 Uhr)
Seit zehn Ligaspielen warten die Berliner auf einen Punkte-Dreier, am Donnerstag gab es immerhin ein Erfolgserlebnis in der Europa League. Dabei wurden einige Stammkräfte geschont. Die Kölner Minimalisten mit nur sechs Treffern aus elf Spielen müssen auf den gesperrten Portugiesen Petit verzichten, dafür rückt Schorch nach Muskelfaserriss wieder auf die Rechtsverteidiger-Position. Novakovic steht nach Hüftproblemen wieder zur Verfügung. (Heimbilanz: 10-7-5, 33:30 Tore)
Berlin: Drobny - Stein, Friedrich, von Bergen, Pejcinovic - Ebert, Lustenberger, Cicero, Raffael - Domowtschiski, Wichniarek.
Köln: Mondragon - Schorch, Geromel, Mohamad, Brecko - Maniche, Pezzoni - Freis, Ehret - Novakovic, Podolski
Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover)

Erfolgreich in der Europaliga: die Spieler des SV Werder Bremen.
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Werder Bremen - Borussia Dortmund (Sonntag, 17.30 Uhr)
Der Werder-Express rollt unaufhaltsam Richtung Tabellenspitze. Seit 18 Pflichtspielen sind die Hanseaten unbesiegt. Ohne Torjäger Pizarro und Frings soll die Erfolgsserie gegen den BVB fortgesetzt werden. Gegen keinen anderen Club gewann Werder zu Hause so oft und schoss so viele Tore wie gegen den BVB. Bei den Dortmundern ist Sahin nach Grippe einsatzfähig, Tinga fällt mit Leistenproblemen aus. In der Liga ist der BVB seit vier Spielen unbesiegt. (Heimbilanz: 29-6- 6, 96:49 Tore)
Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch - Borowski - Hunt, Marin - Özil - Pizarro, Almeida. - Trainer: Schaaf
Dortmund: Weidenfeller - Owomoyela, Subotic, Hummels, Dede - Bender, Sahin - Blaszczykowski, Zidan, Valdez - Barrios
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Quelle: ntv.de, sid/dpa