Fußball

"Der hellste Stern" Ex-Profi Jan Furtok ist tot

Jan Furtok stürmte für den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt in der Bundesliga.

Jan Furtok stürmte für den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt in der Bundesliga.

(Foto: picture alliance / augenklick/Jvºrgen fromme /fi)

Jan Furtok ist Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger einer der gefährlichsten Stürmer der Bundesliga. Für den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt erzielt der Pole 60 Treffer. Nun ist Furtok, der schwer an Alzheimer erkrankt war, im Alter von 62 Jahren gestorben.

Der frühere Bundesligaspieler Jan Furtok ist tot. Das teilte der polnische Fußballverband mit. Furtok starb demnach im Alter von 62 Jahren. Seit Jahren litt er an Alzheimer, die Diagnose hatte er 2015 erhalten. Schon 2022 hatte sich die Krankheit derart verschlimmert, dass Furtok manchmal sein eigenes Spiegelbild nicht mehr erkannt habe, wie seine Ehefrau Anna einst berichtete.

Furtok, der auch einen deutschen Pass besitzt, war 1988 von GKS Katowice nach Deutschland zum Hamburger SV gekommen, wo der Stürmer in 135 Bundesligaspielen 51-mal traf. 1993 wechselte er zu Eintracht Frankfurt (53 Spiele, 9 Tore), ehe er 1995 nach Katowice zurückkehrte. Dort war er später auch als Trainer tätig. Mit der polnischen Nationalmannschaft nahm Furtok 1986 an der WM in Mexiko teil. In 36 Länderspielen erzielte er zehn Tore.

Sein Verein GKS Katowice würdigte den einstigen Torjäger berührend: "Uns hat eine Nachricht erreicht, die schwer zu verkraften ist. Nach einem langen Kampf mit der Krankheit ist Jan Furtok, der legendäre Stürmer von GKS Kattowitz, im Alter von 62 Jahren gestorben", schreibt der Klub in seinem Nachruf. "Furtok war der hellste Stern von GKS Kattowitz, der beste Torschütze in der Geschichte des Vereins und mehrfacher polnischer Nationalspieler." Die Nummer 9, mit der Furtok einst auf Torejagd ging, wird im Klub nicht mehr vergeben. "Sein Talent, sein Engagement und seine Einzigartigkeit brachten ihm einen besonderen Platz in den Herzen der Fans ein. Von ihnen wurde er für die 'Goldene 11' zum 50. Jubiläum des Vereins ausgewählt."

"Schwer erschüttert"

Furtoks Wechsel nach Deutschland wurde von einem Familiendrama begleitet: Denn der polnische Verband hatte nach Furtoks Transfer seiner Frau und den beiden kleinen Kindern die Ausreise in die Bundesrepublik verwehrt. Der Hamburger SV musste den DFB einschalten, um die schlimme Lage rund um seinen Neueinkauf klären zu lassen. Nach zwei bangen Monaten war Familie Furtok in Hamburg wieder vereint.

Furtok dankte dem HSV für dessen Einsatz für die Familie spätestens 1990 mit seinem Ausgleichstreffer in der 88. Minute gegen Waldhof Mannheim vor der Relegation, stattdessen musste der Gegner absteigen. Nach einem Kreuzbandriss und seinem Wechsel zu Eintracht Frankfurt stürmte Furtok später neben dem damaligen Weltklasseangreifer Anthony Yeboah, konnte aber selbst nicht mehr an seine Bestform anknüpfen.

Der ehemalige Nationalspieler Thomas Doll, der mit Furtok sowohl beim HSV als auch in Frankfurt zusammen gespielt hatte, reagierte einst auf Furtoks Alzheimer-Erkrankung "schwer erschüttert". Nun trauert der Fußball um Jan Furtok. "Mein tiefes Mitgefühl an die Familie. Er war einer von uns. Für immer in unserem Gedächtnis", schrieb der frühere deutsche Nationalspieler Lukas Podolski, der im polnischen Gleiwitz geboren wurde, auf der Plattform X.

"Der Tod von Jan Furtok ist ein großer Verlust für die GKS-Gemeinschaft, die Stadt Kattowitz und den gesamten polnischen Fußball. Wir sprechen der Familie und den Angehörigen von Jan Furtok unser tiefstes Beileid aus. Wir teilen den Schmerz der Familie des Verstorbenen", schreibt GKS Kattowitz zum Abschied. "Die kommenden Tage werden in Kattowitz von Trauer geprägt sein."

Quelle: ntv.de, ter/sid

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