Fußball

Gehaltsverzicht abgelehnt Jetzt wehrt sich Kroos gegen den Shitstorm

Toni Kroos will die Kritik nicht auf sich sitzen lassen.

Toni Kroos will die Kritik nicht auf sich sitzen lassen.

(Foto: imago images/Alterphotos)

Weil Toni Kroos während der Corona-Krise nicht auf sein Gehalt verzichten möchte, bekommt der Mittelfeldspieler von Real Madrid in Spanien einen Shitstorm ab: "Wie eine Ohrfeige" sei seine Aussage gewesen. Kroos wehrt sich nun gegen die Attacken - und signalisiert darüber hinaus Hilfsbereitschaft.

In Spanien ist der deutsche Fußball-Nationalspieler Toni Kroos wegen seiner Haltung zu einem Gehaltsverzicht während der Corona-Krise in die Kritik geraten. Jetzt wehrt er sich gegen den Vorwurf des unsolidarischen Verhaltens. "Es ist möglich, dass das nicht korrekt übersetzt wurde oder dass es manche nicht verstehen wollen", schrieb der Profi von Real Madrid auf Twitter.

Kroos war in seiner Wahlheimat Spanien schwer kritisiert worden, nachdem er sich gegen Gehaltskürzungen ausgesprochen hatte. "Auf das Gehalt zu verzichten, ist wie eine Spende ins Nichts oder an den Verein, wobei es hier nicht nötig ist", hatte der Weltmeister von 2014 im SWR-Podcast Steil extra! gesagt. "Was ich besser finde ist, schon das volle Gehalt zu bekommen, aber dann mit dem Gehalt vernünftige Sachen zu machen, und links und rechts zu helfen", hatte der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler angefügt: "Es gibt viele Stellen, wo es nötig ist." Der Weltmeister von 2014 erklärte weiter, es sei für ihn aus Spielersicht "grundsätzlich natürlich eine Option, darüber nachzudenken".

"Ihr kennt mich gut"

Für seine Haltung wurde Kroos öffentlich scharf kritisiert. "Dieser Mann lebt doch in einer Blase, in einer anderen Welt", meinte zum Beispiel der frühere Torhüter und Ex-Trainer Jorge D'Alessandro. "Er muss auf die Erde zurückkehren. Er hat eine Gefühlslosigkeit gezeigt, die mir wehtut", sagte der in Spanien bekannte Journalist Tomás Roncero von der Zeitung "AS" in einer TV-Talkrunde in der Nacht zum Mittwoch. Kroos habe gezeigt, "dass er sich nicht um das Unternehmen schert, das ihn bezahlt". Das sei "wie eine Ohrfeige", meinte D'Alessandro in derselben Sendung.

Kroos wollte diese Kritik nicht unkommentiert auf sich sitzen lassen und entgegnete jetzt: "Ihr kennt mich gut, meine Meinung war von Anfang an folgende: Wenn wir Arbeitern und Sektoren im Klub helfen können, sehe ich es als logisch an, dass wir auf einen Teil unseres Gehalts verzichten." Als "Beweis" für diese Haltung führte der Ex-Münchner die kurz zuvor vom Klub mitgeteilte Entscheidung an, man habe sich mit den Spielern um Kapitän Sergio Ramos auf eine Kürzung der Gehälter in Höhe von zehn Prozent geeinigt. Sollte die Saison 2019/20 abgebrochen werden, würde die Kürzung bei 20 Prozent liegen, hieß es. Andere spanische Topklubs wie Meister FC Barcelona und Atlético Madrid hatten zuvor vorübergehende Gehaltskürzungen von 70 Prozent bekannt gegeben.

Quelle: ntv.de, lgr/dpa

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